Nachlese 2009/2010: Siebente Klassen auf den Spuren von Grafen und Rittern in Marburg
Einmal in die Kleider des Landgrafen und seiner Gemahlin schlüpfen, sich vor dem Skelett eines von Räubern Ermordeten gruseln und am eigenen Leib erfahren, wie sich Gefangene im Hexenturm fühlen mussten:
Ritter Lucas. (*)
Auf ihrer Tagestour nach Marburg wurden die Schüler der Klassen 7b und 7d nicht mit trockenen Vorträgen traktiert, sondern lernten die Vergangenheit anhand spannender Beispiele und lebendiger Geschichten kennen.
Ritter und Burgdamen. (*)
Der Tag begann mit einer Führung durch die Altstadt, aber nicht mit einer der klassischen Art. „Dafür interessieren sich Kinder nicht“, sagt Museumsführerin Christiane Peters, die sich ganz besondere Besichtigungen für Mädchen und Jungen ausdachte. Unsere Klassen 7 bekamen es mit einer so genannten „Flunkertour“ zu tun. Dabei erzählte ihnen die Führerin an verschiedenen Stationen der Stadt zehn Geschichten, die jede für sich höchst unglaubwürdig klang. Eine handelte zum Beispiel von einem Kindergefängnis im Mittelalter, eine andere von Gaunern, die mit aufgehängten Ketten gefangen wurden, und wieder eine andere von den – für Menschen von heute sehr unappetitlich klingenden – Toilettengewohnheiten vor 1 000 Jahren.
Grafen, Ritter und Gemahlinnen der Klassen Klassen 7b und 7d (*)
Nach dem Erzählen musste jeder Schüler auf einem Zettel ankreuzen, ob er die Geschichte für wahr oder für geflunkert hielt. Nach der Auflösung am Ende wurde gezählt, und die besten Rater erhielten Eisgutscheine über je zwei Kugeln. Damit es nicht allzu ungerecht zuging, bekamen alle anderen ebenfalls einen Gutschein, eben nur für eine Kugel. Nach einer ausführlichen Mittagspause ging es mit der Besichtigung im Schloss weiter. Christiane Peters sammelt seit vielen Jahren historische Kostüme und freut sich, wenn Schüler Spaß am Verkleiden haben. Die Mädchen der 7b hatten großen Spaß, und sie bewunderten und bestaunten sich gegenseitig. Die Jungs ließen sich erst ein bisschen bitten, bevor auch sie zum Mitmachen bereit waren.
Theresa, Jessica, Isabelle – v. li. (*)
Dann ging es in den Fürstensaal zur Fotosession. Frau Peters konnte gerade noch zeigen, wie ein standesgerechter Hofknicks aussah, dann war die Zeit im Schloss schon zu Ende. Eigentlich schade, denn die Museumspädagogin hat mit alten Tänzen oder auch einer Schatzsuche in unterirdischen Gewölben noch so einiges im Gepäck.
(*) Text/Fotos: Marise Moniac, Gestaltung: Andreas Bubrowski
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