Die übliche Frage ging vor den Sommerferien durch fast jeden Freundeskreis. „Wo fahrt ihr dieses Jahr in den Urlaub hin?“ Man hörte vieles. Frankreich, Italien, Mallorca. Ich antwortete: La Paz. Dann kam meistens die Frage zurück, wo La Paz liegt. La Paz ist die Hauptstadt von Bolivien in Südamerika.

In den Jungas unterwegs. Foto: privat

Drei Wochen La Paz stand dieses Jahr auf dem Urlaubsplan. Das hieß mit allen Aufenthalten 30 Stunden Flug. Wie kommt man auf die Idee so weit weg in den Urlaub zu fliegen? Entweder man interessiert sich für Südamerika oder aber man hat eine Schwester, so wie in meinem Fall, die dort zufällig ihr freiwilliges soziales Jahr absolviert. Also Familienbesuch in La Paz, um zu sehen, in was für einem Umfeld sie arbeitet und lebt.

Stadt auf 3.600 Meter Höhe

Also flogen wir – meine Eltern und ich – am 25. Juni 2011 von Frankfurt am Main nach La Paz. Am 27. Juni kamen wir nach einigen Komplikationen um sechs Uhr morgens in La Paz an. Am Flughafen erwartete uns bereits meine Schwester und wir fuhren zusammen zu unserem Hotel, bezogen unsere Zimmer und gingen anschließend gemütlich frühstücken. An den nächsten zwei Tagen konnten wir die Stadt noch nicht erkunden, da man sich erst an die Höhe von La Paz gewöhnen muss, da die Stadt auf 3.600 Meter Höhe liegt. Zum Vergleich: die Zugspitze, Deutschlands höchster Berg und beinahe Austragungsort der Olympischen Winterspiele 2018 ist gut 500 Meter flacher, und 2.962 Metern über Normalhöhe null hoch.

Aber ab dem dritten Tag ging es los. Wir fuhren per Nachtbus 11 Stunden nach Uyuni und machten eine dreitägige Tour mit einem Jeep durch den sogenannten Salar. Das heiß,t man fährt mit dem Jeep durch die Landschaft von Bolivien (die dann bis zu 5.000 Meter hoch liegt) und guckt sich verschiedene Stationen an. Zum Beispiel den Salzsee. Der Salzsee ist 10.000 Quatradkilometer groß. Auf dieser Reise kann man sich auch noch andere „Naturwunder“ angucken so wie die bunte – und grüne Lagune. In den Nächten ist man dann immer in Hotels untergebracht.

Auf dem Weg nach Bolivien. Foto: privat

Nach diesen drei Tagen fuhren wir wieder per Nachtbus zurück nach La Paz. Die nächsten Tage verbrachten wir in der großen Stadt, die aus vielen kleinen Stadtteilen besteht. Wir erkundeten einige Ecken darunter die Saganaga, die Shoppingmeile für Touristen. Dort kann man viel Schmuck, Tücher, Taschen und auch Alpakakleidung aus Bolivien kaufen. Aber natürlich gab es nicht nur die Shoppingmeile zu erkunden, sondern auch viele schöne Plätze. Da La Paz so riesig ist und die Häuser so nah aneinander stehen, gibt es zwischendrin viele kleine Plätze, die unsere Parks ersetzten sollen. Doch wenn man in Bolivien ist, versucht man viel von dem Land zu sehen. Also war unser nächstes Ziel Ccorico in den Jungas.

Armut und Reichtum – nah beieinander

Corico kann man sich ein bisschen wie einen Regenwald vorstellen, nur auf 3.000 Meter Höhe. Es ist dort sehr warm und es gibt viele Wasserfälle. Von dort bekommt Bolivien fast alle Früchte. Nun sollte man sich in Bolivien auch unbedingt den Titicacasee anschauen, der an dem kleinen Dorf Cobacabana liegt. Dort kann man auf einen Aufsichtberg laufen und weit hinausgucken. Gegen Abend sieht man dann einen wunderschönen Sonnenuntergang. Dann waren auch schon bald drei Wochen ausgefüllt. Natürlich unternahmen wir auch viel mit meiner Schwester, denn schließlich war sie es der Grund, warum wir nach Bolivien geflogen waren.

La Paz, Hauptstadt von Bolivien, bei Nacht. Foto: privat

Die letzten Wochen besuchten wir sie in ihrem Projekt für Straßenkinder und unternahmen in der Stadt noch Sachen mit ihr und ihrer WG, die in diesem Jahr entstanden war. Im Großen und Ganzen ist La Paz eine tolle Stadt. Sie ist immer in Bewegung. Doch in La Paz ist Armut und Reichtum nah beieinander. Wenn man durch die Straßen läuft, begegnet man der schicken Dame mit teurem Schmuck und auf der anderen Straßenseite liegt ein Jungendlicher und schläft auf dem Gehweg. ELISA HÄRLIN