VON MIRUNA MORARU1 (Jahrgangsstufe 13)

Klasssiche Kunst – Top? (*)

Wie der Titel schon verspricht, werde ich wagen, euch die Klassik und dessen Bücher näher zu bringen, damit ihr selber zu einem Entschluss kom­men könnt, ob es für euch wichtig oder sinnvoll ist oder nicht. Fakt ist, dass ich es versuchen werde so gut wie möglich zu schildern, damit ihr euch auch für das Richtige entscheidet.

Das Wort klassisch könnte für manche furchteinflößend klingen, aber leider wissen viele nicht, was Klassik bedeutet. Oft wird das Wort falsch assoziiert. Mancher denkt dabei an die Woh­nungs­ein­richtung seiner Großeltern, die aus vollkommen altmodischen, eben klassischen, Möbeln besteht. Da das, nicht unbedingt der Stileinrichtung des jugendlichen Geschmacks entspricht, verbinden viele dann „klassisch“ mit etwas für alte Leute. Auch wenn man im Unterricht hört, „Ab morgen fangen wir an ein klassisches Buch zu lesen“, denken sich viele „Nicht schon wieder so ein langweiliges, altes Buch“.

Heißluftballon, Dampfwagen, Blitzableiter

Was sind klassische Bücher beziehungsweise Autoren überhaupt? Die Epoche der Klassik kann unterschiedlich definiert werden. Zum einen findet man im Wort „Klassik“ den Begriff „classicus“, der soviel wie „gehobener Bürger“ bedeutet. Wenn man die Klassik jedoch nach ihrem zeitlichen Auftreten definiert, findet man hier den Begriff „Antikes Altertum“ oder auch eine zeitlose Leistung in der Literaturgeschichte.

Es gab zwei Personen, die den Begriff und die Idee der Klassik entscheidend beeinflussten. Dies waren Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller. Diese beiden Dichter wurden in der Zeit der Klassik nach Weimar berufen und so wurde Weimar zum Zentrum klassischer Literatur. Es waren vor allem die reicheren Bürger, die den Künstlern die Chance gaben, ihre Ideen zu verfolgen. Es gab die unterschiedlichsten Möglichkeiten, seine Ideen zu verbreiten und die Bildung voranzutreiben.

Klasssik – Top oder Flop? (*)

Die Klassik erinnerte stark an die Epoche der Aufklärung, in welcher der Mensch als vernunftbegabtes Wesen dargestellt wurde. Das Ziel, das Schöne und Gute zu bewahren und die einzelnen Tugenden der Menschen zu entwickeln, wurde in der Klassik zwar übernommen, doch unterschied sich die Epoche der Klassik von der Aufklärung, da die Klassik das gesamte Ideal der Harmonie als Ziel zu erreichen versuchte. Der Körper und der Geist sollten in Harmonie zueinander stehen, es sollten keine entgegengerichteten Ideen und Ziele gesetzt werden. Diese Idealvorstellung fanden die Künstler in der Antike. Der Harmoniegedanke, ausgehend von der griechischen Antike, war der entscheidende Gedanke, alte Formen und Ideale wieder einzuführen und neu zu entwickeln. Auch die Natur war entscheidender Einflussfaktor der klassischen Literatur. Auch hier wurde wieder das Ideal der Harmonie verfolgt, die Natur als Einheit und harmonische Erscheinung.

Die Epoche der Klassik ist auch eine äußerst wichtige Zeit, mit der sich gesellschaftliche Zusammenhänge in der Gegenwart erkennen lassen. Zum Beispiel als ein Ideen­feuer­werk mit vielen großen technischen Erfindungen, die in diese Zeit fallen. Zum Beispiel wurde 1783 in Frankreich erstmals mit einem Heißluftballon geflogen. Es entstand in der Zeit ein Vorläufer unserer heutigen Autos, der so genannte Dampfwagen, und Benjamin Franklin entwickelte den Blitzableiter. Wie man sehen kann: mittels der Ideale der Klassik lässt sich ein epochenüber­greifender Zusammenhang unserer Bildung und Kultur erkennen.

Gesellschaftliche Zusammenhänge erkennen

Ist es daher nicht schade, wenn man von Goethe, Schiller und Shakespeare gehört hat oder auch von Musikern, wie Beethoven und Mozart, und man kann nicht viel mit diesen Menschen anfangen, weil man nicht weiß, was sie für Werke geschaffen haben, die eigentlich bis heute fest in unserer Gesellschaft verankert sind? Dies kann auch nur dann erfolgen, wenn man wenigstens die bedeutendsten Bücher der Klassik gelesen hat, etwa Faust, Romeo und Julia, Jungfrau von Orleans, Wilhelm Tell. Diese Werke verhelfen einen dazu geschichtliche Hintergründe zu erkennen oder auch viele Sachen zu verstehen, die man gehört hat, die aber keinen Zusammenhang ergaben.

Zusammenhänge erkennen

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Symmetry by EVERYNONE

Noch schlimmer wäre es, würde man keinen der erwähnten Autoren und Musiker kennen. Das wäre eine enorme Bildungslücke, die sich keiner wünschen kann. Ich denke, jeder Mensch will schließlich in der Gesellschaft integriert werden und niemand hat es gerne, wenn man ihn verachtet oder auslacht, bloß weil er so ungebildet ist. Deshalb rate ich euch, öffnet euch JETZT für die Kunst der Klassik. Wenn nicht jetzt, wann denn sonst?

(*) Grafik: Miruna Moraru, Gestaltung: BUB

  1. Als Training für das Abitur haben wir in unserem Deutsch-LK als Hausaufgabe das Schreiben einer Überzeugungsrede erhalten. Das Thema: Ist es immer noch sinnvoll, an Schulen klassische Bücher/Autoren zu lesen. Da unsere Aufgabe ein aktuelles Thema ist, entstand die Idee, dazu einen Fachartikel zu posten.