(Foto: privat)

Von manchem, was Greta (9e) während ihres Praktikums im Walde zu tun hatte, können Sprayer nur träumen: Etwa mit der Spraydose Bäume kennzeichnen. Allerdings ging es dabei nicht um verbotene Graffiti, sondern um das nützliche Auszeichnen von Bäumen, die gefällt werden müssen. Hier der Bericht von Greta, was sie im Praktikum sonst noch erlebt und erfahren hat …

Praktikum im Wald

(Fotos: privat)

Ich habe mein Praktikum beim Forstamt Jesberg absolviert. Dort begleitete ich einen Förster im Wald und schaute ihm bei seiner täglichen Arbeit zu. An diesem Praktikumsplatz in der Forstwirtschaft hat mich die Nähe zur Natur gereizt. Kein Sitzen im Büro, stattdessen die Möglichkeit, den ganzen Tag draußen sein.

Meine Arbeitszeit begann um 7.30 Uhr und endete um ca. 12.30 Uhr. In der ersten Woche haben mein Betreuer, ein Revierförster, und ich hauptsächlich Bäume ausgezeichnet.

Dazu hatten wir in einem bestimmten Gebiet mit jüngeren Bäumen diejenigen herauszusuchen, die einen möglichst geraden, astfreien Stamm haben und dadurch später einen guten Gewinn einbringen.

Diese Bäume werden „Zukunftsbäume“ oder kurz „Z-Bäume“ genannt. Um die Stämme der Z-Bäume musste ich ein farbiges Band binden. Damit diese Bäume auch in Zukunft gut wachsen können, musste ich jene Bäume, die einen Z-Baum in der Krone bedrängen, mit Farbe ansprühen. Als Kennzeichnung, dass diese Bäume gefällt werden müssen.

An einem anderen Tag zeichneten wir in einen Buchenaltholzbestand Buchen aus, die alt genug waren und jetzt im Verkauf guten Gewinn einbringen. Dabei musste ich den BHD (Brusthöhendurchmesser) der Bäume mit einer „Klubbe“ messen.

In der zweiten Woche war ich dabei, als die Waldarbeiter einen Hochsitz bauten. Dabei konnte ich ihnen teilweise helfen. An meinem letzten Praktikumstag durfte ich zuschauen, wie die Waldarbeiter dicke, große Lärchen für eine Nadelwertholzversteigerung fällten, was ich sehr beeindruckend fand. Ich musste einen Schutzhelm tragen und mindestens zwei Baumlängen von dem zu fällenden Baum Abstand halten, da Fällarbeiten eine der gefährlichsten Arbeiten sind und dabei die meisten Unfälle passieren können.

Am meisten beeindruckend empfand ich den Aufschlag eines Baumes. Ich hätte nie gedacht, dass dies solche Erschütterungen auslöst und man besonders auf die herabfallenden Äste achten muss.

Das Betriebspraktikum hat mir sehr gut gefallen. Es ermöglichte mir, einen guten Einblick in das Berufsbild eines Försters und eines Waldarbeiters zu bekommen. Außerdem habe ich viel über den Wald und die Forstwirtschaft erklärt bekommen, zum Beispiel wie ein Revier aufgeteilt ist, wie ein Baum fachmännisch mit Fallkerb gefällt wird, die Sicherheitsfunktionen der Motorsäge und vieles über Bäume.

Lohn habe ich keinen bekommen. Das hatte ich auch nicht erwartet, da ich bei vielen Arbeiten nur zuschauen durfte. Zum Beispiel für bin ich für das Bäumefällen oder andere Arbeiten mit der Motorsäge noch nicht alt genug und besitze nicht die dazu erforderliche Ausbildung. (Greta)

Linksunten: Forstamt Jesberg

Fotos: Auszeichnen von Buchen (oben), Bau eines Hochstandes (Mitte), Fällen einer Lärche (unten).

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