Saisonabschlussfahrt der Triathleten und Ansichten einer Anfängerin
VON EIKO BERLITZ UND LILLY WIEGAND

Wie die Radsaison anfing, so sollte sie auch enden: Vom 9. bis 18. Oktober 2013 trainierten die Triathleten des CJD Oberurffs in der südfranzösischen Provence, einem Landesteil, dessen vielseitige Landschaft atemberaubend ist. Drei voll gepackte Busse mit insgesamt 16 hoch motivierten Schülern aus den Klassen sechs bis zwölf und sieben Erwachsenen machten sich am 9. Oktober auf den Weg gen Süden. Erst zum Campingplatz in Greoux-les-Bains und ein paar Tage später, nur mit Gepäck, denn die Sportler fuhren natürlich die rund 125 Kilometer mit dem Rad nach La Bouverie.
Auf Panaché wurde auch nicht verzichtet
Sieben Trainingstage, an denen die Athleten sich in 3 Gruppen aufteilten, um an ihre Leistungsgrenzen oder manchmal sogar ein wenig darüber hinauszugehen, waren zu bestehen. Das Hauptaugenmerk war auf das Radfahren gelegt, doch es boten sich auch einige Koppelläufe und Schwimmeinheiten, die die Sportler bei Temperaturen bis zu 27 Grad sehr genossen, an. Abfahrt war jeden Morgen nach dem Frühstück, das täglich aus Müsli und 12 Restaurants (nein, kein Restaurantbesuch, sondern größere Baguettes auf Französisch) bestand. Dies sollte für die bevorstehende Etappe stärken. Je nachdem, wie schnell alle Flaschen aufgefüllt worden, die Riegel und Gels für die kräftezehrenden Etappen in den Trikottaschen verschwanden und der Spüldienst seine Arbeit verrichtet hatte, fuhren die Sportler zwischen zehn und elf Uhr vom Campingplatz ab. Die Ankunft am späten Nachmittag war von Gruppe zu Gruppe unterschiedlich.
Das Tempo und die Defekte der Räder spielten dabei eine Rolle. Nicht nur der in Triathlonkreisen bekannte Plattfahrer „Schlauchi“ ließ so manchen Schlauch oder gar ganze Radteile auf den kleinen und schlechten Straßen zurück. Abends wurden zwei riesige Töpfe von Frau Stelling und ein paar Helfern mit köstlichen und feurigen Speisen gefüllt. Beim und nach dem Essen wurden Geschichten und Witze erzählt, Lieder gehört und gesungen. Auf Panaché wurde auch nicht verzichtet, denn es ist „kein Getränk, sondern ein Lebensgefühl“. Zwölf Zelte besetzten die Campingplätze, in denen die Mannschaft nachts schlief und von der nächsten Radtour durch die wunderschöne Landschaft träumte.
[mappress mapid=“5″]Campingplatz in Greoux-les-Bains
Das Trainingslager war wieder ein großer Erfolg, denn außer Spaß und Vergnügen wurden bis zu 820 Kilometer „geschrubbt“. Besonders erfreulich war die große Anzahl an neuen, talentierten Radsportlern. Man ist sich einig: Der männliche und weibliche Nachwuchs ist vielversprechend. Ebenfalls war die hohe weibliche Beteiligung im Gegensatz zu den Vorjahren beachtlich.
Aus Sicht einer Anfängerin
VON LILLY WIEGAND
Die Provence und Côte d’Azur sind landschaftlich wunderschön. Das Meer, die kleinen Straßen, die Serpentinen an den Bergen, die kleinen idyllischen Dörfer mitten in den Bergen und der Lac de St.-Croix am Grand Canyon du Verdon, der mich mit seinem azurblauen Wasser faszinierte. Ich war in diesem Herbst das erste Mal mit den Triathleten unserer Schule in Frankreich und auch sonst bin ich noch nie dort gewesen. Und ich muss zugeben, dass es toll war, auch wenn ich selten die Gelegenheit hatte, die Landessprache zu sprechen. Natürlich war es ab und zu anstrengend, aber deshalb waren wir ja dort und es hat sich gelohnt. Anfangs war es schwierig, mit dem Frühstück die vielen Stunden auf dem Rad ausreichend ernährt zu sein, doch die Riegel haben einige meiner Hungerattacken gestillt.
In sieben Tagen 613 Kilometer
Kleidungstechnisch habe ich eine Erfahrung gesammelt: In Frankreich benötige ich keinen Koffer, sondern nur eine Sporttasche, allerdings ist beim nächsten Mal die Winterjacke eins meiner Gepäckstücke, denn trotz des guten Wetters gab es kalte Nächte. Ich bin immer in der zweiten Gruppe gefahren, denn ich habe mir noch nicht genug Sitzfleisch antrainiert, um über 125 Kilometer auf meinem Fahrrad zu sitzen. Trotz alledem bin ich in den sieben Tagen 613 Kilometer gefahren und bin traurig darüber, dass die Radsaison nun zu Ende ist, wo ich doch durch Frankreich noch mehr Lust habe, Rad zu fahren. Allein um die Zeit, die ich auf dem Sattel verbringen kann, zu verlängern, um vielleicht im kommenden Frühjahr in der ersten Gruppe mitfahren zu können.
(Gestaltung: BUB)
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