E-Shishas: Schein und Rauch
Ein neuer Trend waberte über den großen Teich aus Amerika zu uns herüber: E-Shishas.
Bei dem Verfahren, ähnlich der E-Zigarette, wird das kugelschreiberähnliche Gerät durch den Zug an der Spitze aktiviert. Das enthaltene Liquid wird daraufhin batteriebetrieben verdampft. Dieser Dampf wird nun vom Nutzer eingeatmet und konsumiert.
Liquid im Inneren kann auch Nikotin enthalten
Ähnlich einer richtigen Shisha gibt es auch die E-Shisha in den unterschiedlichsten Geschmackssorten. Von BubbleGum über Melone und Tiramisu sind den Geschmäckern keine Grenzen gesetzt. Je nach Sorte kann das Liquid im Inneren auch Nikotin enthalten. Preislich werden bei 500 Zügen ungefähr acht Euro und für 1.000 Züge rund 13 Euro aufgerufen. Die Einweggeräte werden dann entsorgt. So bekommt dieser neue Trend auch einen umweltschädigenden Aspekt. Einzelteile der Elektronik oder gar die enthaltene Batterie werden zusammen mit unnötigem Plastikmüll entsorgt und nicht dem Recyclingprozess zugeführt.
Die genaueren Inhaltsstoffe der E-Shishas sind bisher nicht bekannt. Propylenglykol ist ein in allen bisher untersuchten Sorten enthaltender Stoff, welcher unter anderem zu Atemwegsreizungen, allergischem Asthma und einer Beeinträchtigung der Lungenfunktion führen kann. Laut einer Studie der „Food and Drug Administration“ (FDA) 2011, auf welche sich die Frankfurter Allgemeine bezieht, wurde in zwei von drei untersuchten nikotinfreien E-Shishas Nikotin nachgewiesen. Die meist in China produzierten Produkte unterliegen keinerlei Inhalts- und Qualitätskontrollen. Nikotin, ob beabsichtigt oder nicht, wird bei der Verwendung der E-Shisha meist mit konsumiert.
Abgesehen von den Stoffen, die vom naturbelassenen Standpunkt nicht unbedingt in die Lunge oder in die Hände von Kindern gehören, führen E-Shishas zu einer Verharmlosung des Rauchens und seiner Gefahren. Kinder und Jugendliche werden mit süßen Geschmäckern und poppigen Aussehen zu einer Verhaltensweise verführt, welche einmal erlernt zu einem Weg in die Sucht führen kann. Ob damit der Einstieg in die alltägliche Raucherkarriere in jungen Jahren gemeint ist oder gar der Beginn einer Drogenkarriere. Ähnlich wie Alcopops vor einigen Jahren hinterlässt auch dieser Trend einem faden Beigeschmack, der in unseren Köpfen zu seiner Ablehnung führen sollte. SANDRA REXHAUSEN
(Gestaltung: BUB)
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