Trier anno 2016
Christian Hesse (Jahrgangsstufe 12)
Endlich war es soweit, die Fahrt nach Trier stand vor der Tür. Schon am taufrischen Morgen traf sich unsere „Intensiv-Gruppe“ von sieben Lateinern mit Herrn Bruns in Oberurff. Nachdem wir unseren Reiseproviant in der Cafeteria aufgefüllt hatten, machten wir uns in einem Internatsbulli auf den Weg. Dank der ausgelassenen Stimmung und ständiger Späße schien die dreistündige Reise nicht länger als ein paar Minuten zu dauern.
Absolut einmalige Deckenfresken aus konstantinischer Zeit
In Trier angekommen wurde uns in unserer Unterkunft, Warsberger Hof, zunächst mitgeteilt, dass wir die Zimmer erst in ca. zwei Stunden beziehen könnten. So wollten wir nicht müßig herumsitzen und fingen gleich an die Stadt zu erkunden: Frankenturm, Steipe, Rotes Haus, Marktkreuz und der Marktbrunnen wurden bewundert, während wir interessante Informa-tionen über die jeweiligen Sehenswürdigkeiten bekamen. Alsbald trieb uns der Hunger in ein nettes Restaurant am Kornmarkt. Nach dem vorzüglichen Mahl wollten wir uns gestärkt auf den Weg machen, als wir von einem Mann per Mikrofon aufgefordert wurden, unser Können beim Bullenreiten unter Beweis zu stellen. Wie sich heraus stellte, gehörte das Team rund um den Bullen zum Radiosender RPR. Allerdings konnten wir es leider nicht schaffen den Rekord von 71 Sekunden zu schlagen. Unsere Bestzeit lag immerhin bei 51 Sekunden, welche Aruch Chuangsuvanich auf dem Bullen verbracht hatte. Im Anschluss bezogen wir unsere Zimmer und fuhren mit unserem Programm fort.
Als nächstes stand die Kirche St. Gangolf, die Judengasse, die Porta Nigra, die basilica minor St. Paulin sowie eine Führung in der ehemaligen Abtei St. Maximin auf dem Plan. Letztere ist auf einem antiken Gräberfeld errichtet und wir unternahmen einen „Gang in die Unterwelt“. Glücklicherweise konnten wir nicht nur die unterirdischen Gewölbe, sondern auch das Innere der Kirche selbst betrachten, die heute als Mehrzweckraum für diverse Veranstaltungen und den Sportunterricht der benachbarten Schule dient. Nach diesem Abenteuer unter der Erde verbrachten wir den Abend in einer gemütlichen Kneipe. Früh am nächsten Morgen machten wir uns dann wieder auf den Weg, die Stadt zu erkunden, die uns schon jetzt wie eine zweite Heimat vorkam. Zunächst besuchten wir das Dommuseum, welches jedoch aufgrund der nahenden Nero-Ausstellung fast gänzlich leergeräumt war. Immerhin konnten wir die absolut einmaligen Deckenfresken aus konstantinischer Zeit betrachten und bekamen außerdem an einem detaillierten Modell eine Einführung in die Baugeschichte der Domanlage, die wir anschließend im Dom selbst bewundern konnten. Heilig-Rock-Kapelle, Kreuzgang und Liebfrauenkirche vervollständigten die Besichtigung der imposanten Doppelkirchenanlage.
Weiter ging es zur nahen Basilika, zum kurfürstlichen Palais und zum Rheinischen Landes-museum. Dort hatten wir geplant, das multimediale Raumtheater „Im Reich der Schatten“ anzuschauen, was jedoch aufgrund technischer Schwierigkeiten leider nicht möglich war. So genossen wir „nur“ die Ausstellung, nutzten aber die gewonnene Zeit, indem wir kurzfristig die Erlebnisführung „Gladiator Valerius“ im Amphitheater ins Programm nahmen. Die Besichtigung der Kaisertermen wiederum wurde ein wenig durch die lautstarke Anwesenheit einer Vielzahl jüngerer Schülerinnen und Schüler getrübt, da diese es eher vorzogen, aus den eindrucksvollen Gewölben eine Art Geisterhaus zu machen. So zogen wir mit klingelnden Ohren von dannen. Umso erfreulicher war die Aufführung des Gladiators Valerius im alten Amphitheater, welche von dem Schauspieler meisterhaft umgesetzt wurde. Berauscht von der fabelhaften Inszenierung erholten wir uns bei kühlen Getränken.
Wie im Flug kam dann der schmerzliche Tag, an dem wir Trier schon wieder den Rücken kehren mussten. Zuvor schauten wir uns jedoch noch die Römerbrücke an. Auch die Barbarathermen blieben von einem Besuch nicht verschont. Hier gibt es seit Neuestem die Möglichkeit aufgrund eines neuen Gerüstes die ehemals riesige Anlage weitaus besser zu betrachten, als das in der Vergangenheit der Fall war. Letztlich verglichen wir die Kaiser- und Barbarathermen noch mit den Viehmarktthermen. Auch das Wetter dokumentierte den letzten Tag, da sich die ansonsten so schön sonnigen Tage vom Regen trübten. Wir werden Trier immer in sehnsüchtiger Erinnerung behalten.
(Gestaltung: BUB)
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