Schüler erhalten Einblick in die Arbeit des Instituts für Anatomie und Histologie
Freitag 10 Uhr: Auf dem Stundenplan steht Anatomie, aber nicht in Oberurff – Auch in diesem Jahr bekamen 14 Schüler aus dem zwölften und 13. Jahrgang die Möglichkeit, einen Ausflug nach Gießen an die Universität zu machen, um dort einen Einblick in das Institut für Anatomie und Histologie zu bekommen.
Anatomie: konzentriert lernen an Körperspendern
Die 14 Schüler wurden zuvor aus den Biologie-Leistungskursen ausgelost, da diese Plätze jedes Jahr sehr begehrt sind. Um 10 Uhr ging es los. Wir trafen uns mit Jürgen Haas, einem weiteren Biologieleher, im Foyer des Instituts. Dort waren wir mit Dr. Jörg Klug verabredet. Er führte uns zunächst in den Mikroskopiersaal und informierte uns über die Arbeit in der Histologie und Anatomie. Er erklärte uns, dass die dort im Medizinstudium erworbenen Kenntnisse in Testaten überprüft werden und Bestandteil des Physikums sind, das nach dem Studienabschnitt „Vorklinik“ absolviert wird. Im mikroskopischen Teil der Führung betrachteten wir die Niere unter dem Mikroskop und besprachen ihren Aufbau und Funktion. Danach wurden wir darüber aufgeklärt, was uns im Präpariersaal erwartet und woher die Körperspender eigentlich kommen. Er erzählte uns, dass die Spender nach dem Präparieren von den Studenten beerdigt werden und auch die Bestattungskosten von der Universität getragen werden. Bei Verlassen der Hörsaals trafen wir auf fröhliche feiernde Studenten, denn an diesem Freitag absolvierten sie ein Testat- anscheinend erfolgreich.
Nun ging es los! Wir betraten einen der beiden großen Präpariersäle. Die fertig präparierten Körperspender lagen zunächst zugedeckt auf den Tischen. Einzelne Studenten lernten konzentriert an ihren Körperspendern. Es wurde ernst – wir zogen unsere Kittel an, während Dr. Klug einen Körperspender aussuchte. Sehr vorsichtig wurden wir an den Spender herangeführt – ein seltsames Gefühl hatten wir wohl alle bei dem Anblick, aber das Interesse überwog, sodass wir begeistert und interessiert zuhörten. Wir beschäftigten uns mit verschiedenen Geweben und Organen. Besonders befassten wir uns mit dem Verdauungsvorgang und der Atmung. Dr. Klug beantwortete alle Fragen sehr ausführlich und nahm sich sehr viel Zeit, uns den Körper wissenschaftlich zu erklären. Insgesamt schauten wir uns drei verschiedene Körperspender an.
Wir bekamen an diesem Tag einen sehr guten Einblick in diesen Bereich des Studiums und verließen den Saal dankbar und voller neuem Wissen. Leider hat nicht jeder Schüler im Laufe seiner Schulzeit solche Möglichkeiten, umso glücklicher sind wir über die Erfahrung, die wir machen konnten. Ein Gruppenfoto hielt diesen tollen Tag fest, den wir wohl nie vergessen werden. Dankeschön Herr Dr. Jörg Klug! CHRISTIANE STELLING
(Gestaltung: BUB)
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