Klasse 9e

Heute vor einem Jahr haben wir in CJD-Update von der „Stilleübung“ berichtet. Angesichts wachsender Schülerzahlen und relativ langer Wege in den Pausen stellt sich jede Stunde und in allen Jahrgangsstufen aufs Neue die Frage: Wie einen zumeist aufgewühlten Sack Flöhe in kürzester Zeit in eine Gruppe konzentrierter lernbereiter Schüler verwandeln?

Die 9e galt schon in der achten Klasse als freundlich und aufnahmebereit. KEIN Sack zappeliger Flöhe. Also gab es in diesem Schuljahr KEINE Stilleübung zu Beginn der Stunden. Aber in der Jahrgangsstufe 9 passiert viel mit einem. Aus Jungs werden junge Männer und aus Mädchen selbstbewusste Damen. So viel Umbruch macht unruhig. Eine Unruhe, die den Schülerinnen und Schülern manchmal selbst auf die Nerven geht. Schleichend wurde der Beginn der Stunde immer ein Stück schwieriger und langwieriger. Ständig gibt es etwas zum Diskutieren. Aufgeregtheiten flackern immer wieder auf.

Konzentration und innere Sammlung im HIER und JETZT (*)

Neulich, als einfach keine stabile Arbeitsatmosphäre gelingen wollte, fiel einem Schüler plötzlich genervt ein: STILLEÜBUNG. Wollen wir wieder Stilleübung machen, fragte der Lehrer skeptisch? Jaaaa, war die überraschend einhellige Antwort. Gesagt getan. Nächste Stunde wurden am Anfang die vertrauten Zahlen 1 – 10 und 10 – 1 an die Tafel geschrieben. UND – AUF DER STELLE gingen die meisten Schüler in konzentrierte Meditationshaltung über. Von 1 bis 10 und von 10 bis 1. STILLE.

Danach ein halbes Dutzend hochroter Köpfe, die in befreiende Lachkrämpfe ausbrachen. Auch die Erfahrung wiederholt sich: Die ungewohnte plötzlich Stille löst bei einigen Untrainierten unbändiges Lachen aus. Doch das legt sich nach dem zweiten oder dritten Üben. GUTE IDEE, auf Bewährtes zurückzugreifen!

(*) Die Mütze im Bild war erlaubt. AUSNAHMSWEISE als (selbst)vertrauenbildende Maßnahme, wegen der Klassenarbeit, die gerade geschrieben wird ;-).