Und sie finden doch statt, die Abiturprüfungen, im Bild Deutsch | Foto: A. Bubrowski/CJD Oberurff
Und sie finden doch statt, trotz Coronakrise, die Abiturprüfungen, im Bild Deutsch.

Liebe Schulgemeinde, seit wenigen Wochen ist die Welt nicht mehr so, wie sie war. Auch wenn Oberurff immer ein wenig wie das kleine gallische Dorf war, müssen wir doch schmerzhaft erleben, dass das Corona-Virus nun auch unser tägliches Leben bestimmt.

Trotz Coronakrise: Schule läuft, nur eben anders

Wir alle stehen heute vor Herausforderungen, an die niemand vor drei Monaten auch nur im Entferntesten einen Gedanken verschwendet hätte. Unsere erste Aufgabe angesichts der plötzlichen Schließung der Schule sehen wir darin, unseren Beitrag zu einem strukturierten Tagesablauf der Kinder und Jugendlichen zu leisten und natürlich auch, unserem Bildungsauftrag gerecht zu werden. In nahezu allen Familien ändert sich der Tagesablauf: die Kinder sind plötzlich zu Hause, die Großeltern fallen als Betreuung wegen der besonderen Gefährdung weg, Alleinerziehende sind ebenso gefordert wie Familien, in denen beide Elternteile berufstätig sind. Kurzarbeit, Doppelschichten im medizinischen Bereich, drohender Jobverlust und vieles mehr belastet Sie alle.

Unser Kollegium hat sehr schnell reagiert und bereits ab dem zweiten freien Tag Kontakt zu den Kindern und Jugendlichen aufgenommen. Herr Schnetzler hat mit etlichen engagierten Kolleginnen und Kollegen über die Schul.Cloud die Möglichkeit von Fernunterricht, Hausaufgabenerstellung und vieles mehr etabliert und technischen Support für alle geleistet. Vielen Dank für diesen tollen Einsatz! Parallel besteht auch weiterhin die Möglichkeit, über Email und CJD2go Informationen weiterzugeben. Seit zwei Wochen läuft also unser HomeOffice-Programm. Die Kolleginnen und Kollegen sitzen täglich an ihren PCs, erstellen Aufgaben, korrigieren, erklären und weisen auf Plattformen hin, die zum Beispiel tolle Erklärvideos anbieten. Die Schülerinnen und Schüler nehmen diese Unterrichtsform größtenteils positiv an, denn es ist ja auch die Möglichkeit, in Kontakt zu bleiben mit den Mitschülern und den Lehrerinnen und Lehrern. Und, auch wenn das mancher vielleicht anders denkt: unsere Jugendlichen sehen das auch als Chance, die langen Tage sinnvoll und gewinnbringend zu gestalten!

Schulleiter Günter Koch, Simone Aue, Christina Eitel, Studienleiter Christoph Heimbucher (v. l.) – im Einsatz trotz Coronakrise

Die Rückmeldung der Eltern ist überwiegend positiv, worüber wir uns sehr freuen. Natürlich ist allen klar, dass einige technisch vor Probleme gestellt wurden, die schwer zu bearbeiten sind. Auch die oben angesprochene Familiensituation und das Zeitmanagement sind in Einzelfällen eine große Herausforderung. Dies gilt vor allem für unsere jüngeren Schülerinnen und Schüler, die technisch noch nicht so versiert sind und die die Hilfe der Eltern benötigen. Und bei allen Bemühungen und bei hohem Engagement: Auch Lehrer machen Fehler, über- oder unterschätzen den Zeitaufwand, den Anspruch, die medialen Fähigkeiten von Jugendlichen und Eltern usw. Wir alle sind Lernende in dieser Krisensituation! Die wichtigsten Dinge sind dennoch sehr gut gelaufen:

  • Unsere Abiturientia schreibt unter größten Sicherheitsmaßnahmen ihr Abitur (ein großes Dankeschön an Herrn Heimbucher!),
  • die Notbetreuung für Familien aus besonderen Berufsgruppen funktioniert,
  • der Kontakt zu allen Schülerinnen, Schülern und deren Eltern steht,
  • unsere Austauschschüler sind aus Spanien buchstäblich mit dem letzten Flieger nach Düsseldorf und München wieder zurückgekehrt.
  • Schule läuft, nur eben anders.

Ich möchte an dieser Stelle allen Kolleginnen und Kollegen danken, die mit großem Engagement zur Sicherstellung des Unterrichts in dieser Form beigetragen haben. Gleichzeitig danke ich den Eltern und den Schülerinnen und Schülern für Ihre Unterstützung, Ihren Langmut und Ihre Solidarität und für manch ermutigendes Wort. Nach der kommenden Unterrichtswoche sollten wir alle die Osterferien genießen und Schule auch einmal kurz vergessen. Wann immer der Schulbetrieb wieder anläuft, werden wir noch einige Probleme zu lösen haben. Kann der Busbetrieb der privaten Busse so wieder starten? Was ist mit den Realschulabschlussprüfungen? Was ist mit Leistungsbewertung und Versetzungsentscheidungen? Ich bin sicher, dass wir mit Ihrer Hilfe auch auf diese Fragen Antworten finden. Ihnen allen wünsche ich Gesundheit und die Kraft, diese Krise auch unbeschadet überstehen zu können. Gleichzeitig wünsche ich von hier im Namen der Schulgemeinde einem Kollegen, der sich im Spanienaustausch infiziert hat und nun in häuslicher Quarantäne bleiben muss, eine baldige Genesung!

Ihnen allen alles Gute und bleiben Sie gesund!

Herzlichst Ihr

Günter Koch

(Gestaltung: BUB)


Siehe auch:

Coronakrise: Schulleben im CJD Oberurff bis zu den Osterferien