Ginkgo Biloba: Yin-Yang-Baum Goethes
Von Karina Kanwischer, Julia Zerrahn, Marta Lach (Jahrgangsstufe 13)
Ginkgo Biloba (jap. Ginkyo= Silberaprikose, biloba=zweilappig),
Foto: PixelQuelle.de
Der Ginkgo ist der älteste Baum der Erde; vor 220- 135 Millionen Jahren war er rund um den Globus verbreitet. Durch Klimaveränderung und konkurrierenden Arten reduzierte sich die Verbreitung auf ein kleines Gebiet in Südchina, bis im 10. Jahrhundert buddhistische Mönche den Ginkgo wiederentdeckten und in Nordchina, Japan und Korea beheimateten . Nach Europa kam der Ginkgo Mitte des 18. Jahrhunderts durch den deutschen Arzt Engelbert Kaempfer, der von einer Forschungsreise Ginkgosamen von Japan in seine Heimat schmuggelte.
Der älteste Ginkgobaum Europas, der um 1750 gepflanzt wurde, steht im niederländischen Utrecht.
Yin und Yang
Anfang des 19. Jh. entdeckte Goethe den Ginkgo im Rahmen seiner naturwissenschaft- lichen Forschungen, beeindruckt von seiner Schönheit, seiner Geschichte, den ihm zugeschriebenen Heilkräften und seiner symbolischen Bedeutung in den asiatischen Kulturen. Der Baum wächst nämlich als männlich und weiblich und spiegelt daher das Prinzip von Yin und Yang wieder. Goethes Interesse für den Ginkgo fiel mit dem damaligen neuen Trend zusammen, exotische Pflanzen in den Orangerien und Gärten einzuführen.
Goethes berühmtes Gedicht „Ginkgo biloba“, das im Jahre 1815 während seiner Arbeit am Zyklus „Der West-Östliche Divan“ entstand, hat dem Ginkgo neue Bedeutung sowohl in der Kunst als auch in der Literatur verschafft.
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