Von Michelle Spangenberg (Klasse Gy-10b)

coverBuchcover. © Piper-Verlag

Buch1 und Film2 Beim Leben meiner Schwester lassen bestimmt kein Auge trocken. Es geht um das an Leukämie erkrankte Mädchen Kate (Sofia Vassilieva), das kaum noch Chancen zum Überleben hat. Da ihre beiden Eltern und ihr älterer Bruder Jesse keine passenden Knochenmark-Spender sind, rät ihnen ein Arzt, eine genetisch identische Tochter zu erschaffen und dann als Spenderin zu benutzen. Die Eltern willigen ein und so kommt Anna (Abigail Breslin) auf die Welt.

Anna spendet schon gleich nach der Geburt Stammzellen, Knochenmark und andere lebenswichtige Stoffe. Dies muss sie immer wieder unter Schmerzen über sich ergehen lassen. Da beide Elternteile, insbesondere die Mutter, alles daran setzen, Kates Sterben zu verhindern, merken sie nicht, dass sich ihr ältester Sohn vernachlässigt fühlt, Kate sterben will und Anna ihrer Schwester diesen Wunsch erfüllen will, auch wenn es ihr erdenklich schwer fällt.

Ein rührenden Geständnis

Als Anna ihrer Schwester eine Niere spenden soll, nimmt sie sich den Anwalt Alexander Campel (Alec Baldwin), mit dem Ziel, über ihren eigenen Körper zu bestimmen und ihre Eltern anzuklagen, ihr dieses Recht zu verweigern. Annas Mutter (Cameron Diaz) kann sie nicht verstehen und will sie auch bis nach dem Prozess nicht mehr sehen. Also zieht Anna vorläufig mit ihrem Vater auf die Feuerwehrwache. Der Prozess beginnt. Anna bekommt einen Vormund Julia vom Gericht, die eine verflossene Liebe des Anwaltes ist.

Zur Hauptverhandlung legt Anna ein rührenden Geständnis ab, dass sie diesen Prozess in Wirklichkeit nur aus einem Grund angestrebt hat, den Wunsch ihrer Schwester zu entsprechen – sterben zu dürfen. Anna gewinnt den Prozess und muss die Niere nicht spenden. Sie fährt mit ihrem Anwalt nach Hause und erleidet – zumindest im Buch – einen tödlichen Verkehrsunfall. Daraufhin entscheidet der Rechtsanwalt, Annas Organe zur Spende frei zu geben. Kate bekommt also Annas Niere und überlebt überraschenderweise.

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Beim Leben meiner Schwester – Trailer [HD]

Der Film sowie das Buch sind sehr zu empfehlen. Beide sind emotional mitreißend und fesseln einen von Anfang an. Außerdem denke ich, dass es ein sehr aktuelles Thema ist. Ich finde es monströs, ein Kind zu erschaffen, nur um ein anderes Leben zu retten, auch wenn da die Meinungen bestimmt auseinander gehen.

Ich finde es monströs, ein Kind zu erschaffen,
nur um ein anderes Leben zu retten

Michelle Spangenberg, freie Redakteurin © A. BUbrowski/CJD-UPDATEDie Autorin (*)

Zum Zeitpunkt der Buchveröffentlichung waren solche künstlichen Schöpfungen noch nicht möglich. Buch und Film gehören also streng genommen in die Kategorie Science Fiction. Doch inzwischen gibt es immer wieder Meldungen von erfolgreichen Klonexperimenten. Es ist nur eine Frage der Zeit, dass die gezielte Reproduktion von Embryonen zum Zwecke des Ausschlachtens für therapeutische Zwecke technisch machbar ist.

Film und Buch, beinhalten im Großen und Ganzen dasselbe. Das einzige, was ich kritisieren muss ist, dass der Film ein anderes Ende hat als das Buch. Im Gegensatz zum Buch stirbt nicht Anna, sondern Kate. Nichts dagegen, dass sich Film und Buch in wesentlichen Punkten unterscheiden. Doch in dem Fall verliert der Film: Das Ende im Buch gibt der Handlung noch mehr Emotionalität.

Linksunten: Website zum Film

(*) Bild/Gestaltung: abu

  1. Von Jodi Picoult, 478 Seiten, bei Piper erschienen, ISBN 3-492-24796-2, ISBN 978-3-492-24796-2
  2. i. O. My Sister’s Keeper, Drama – USA 2009, FSK: Freigegeben ab 12 Jahren, 109 Min., Verleih: Warner, Kinostart: 27.08.2009