Mexiko – Liebe auf den zweiten Blick
Reiseeindrücke von Hannah Rohrmoser (Gym-9f)
Meine erste Reise auf einen anderen Kontinent, nach Mittelamerika, begann am 16. April. Als meine Mutter mir die Reise schenkte, war ich erst entsetzt. Mexiko?! Was soll ich da? Dort gibt es nichts Spannendes und obendrauf ist es dort nicht ungefährlich. Nachdem ich aber Bilder von Stränden angesehen hatte, begann sich meine Vorbehalte aufzulösen. Mexiko begann mich zu interessieren – Liebe auf dem zweiten Blick, wenn man so will.
Delphin gibt der Autorin Freundschaftsküsse. Foto: privat
Um elf Uhr morgens flogen wir von Frankfurt nach Cancún, die die Hauptstadt der Halbinsel Yucatán in Mexiko ist. Die Ost-Küste, die am Golf von Mexiko liegt, gehört zur Karibik. Da ich mir sicher war, dass ich definitiv nicht zu viel in meinem Koffer hatte, hielt ich es nicht mehr für notwendig, ihn nochmal zu wiegen. Das Resultat: Vier Kilogramm Übergewicht und zusätzlich 80 Euro beim Check-in. Die Lektion daraus: entweder nicht soviel einpacken oder nochmal wiegen.
Temperaturen nie unter 35 Grad Celsius
Da die Temperaturen nie unter 35 Grad lagen, brauchte man auch definitiv keine langen Sachen. Nach etwa elf Stunden, in denen man entweder essen oder schlafen konnte, erwachte das Flugzeug langsam wieder zum Leben, als wir Miami und die Everglades überflogen. Kurz danach drängten sich alle Menschen auf die rechte Seite, um ein Foto vom traumhaften Strand vor Kuba einfangen zu können. Da wir uns zu dem Zeitpunkt schon im Landeanflug befanden, konnte man alles gut sehen. Um 13 Uhr Ortszeit landeten wir nach 12 Stunden Flug. Nach dem Ausfüllen des Visums und mehreren Pass- und Kofferkontrollen dauerte es noch zwei Stunden Fahrt bis zu unserem Hotel, das kurz vor Tulum, also ziemlich am Ende der riesigen Hotelketten lag.
Tulum. Foto: PhilippN
Am nächsten Tag machten wir uns als Erstes auf den Weg, den Strand und das Hotel zu erkunden. Der Strand vor dem Hotel war sehr gepflegt, aber sobald man das Hotelgelände verlässt, sieht man nur noch Müll am Strand. So ähnlich ist es auch in den Städten und an den Straßen. In beide Richtungen konnte man kilometerweit laufen. Die Karibikküste Mexikos liegt an dem zweitgrößten Korallenriff der Welt – das größte ist das Great Barrier Reef vor Australien – welches ein Paradies für Taucher ist. In den folgenden Tagen sahen wir uns viele Strände an – kilometerlang weißer Sand und türkisfarbenes Wasser. Das Wasser war um die 30 Grad warm. Von Mai bis Oktober ist Regensaison. Im September und Oktober ist daher die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Hurrikans entstehen. Der letzte große war vor ein paar Jahren, dabei wurde der Flughafen von Cancun fast vollständig zerstört. Man muss daher in diesen Monaten mit Evakuierungen rechnen. Aus dem Grund besuchen mehr Touristen Mexiko während der Hochsaison, die von November bis April läuft. Zu der Zeit ist es am wärmsten und am trockensten.
Tempel von Chichén Itzá –
eines der neuen sieben Weltwunder
Insgesamt besuchten wir drei Maya-Tempel in Mexiko. Als erstes den von Tulum, der acht Kilometer von unserem Hotel entfernt war und am Meer liegt. Danach besuchten wir mit einer Gruppe eines der neuen sieben Weltwunder, den Tempel von Chichén Itzá. Maya-Tempel wurden nur für Opfergaben verwendet und nicht als Gräber. In Chichén Itzá kann man verschiedene Phänomene erleben. Wenn man zum Beispiel in einem bestimmten Winkel zum Tempel steht und in die Hände klatscht, kann man einen Adlerschrei hören. Fast alle Bücher der Maya wurde von den Spanier verbrannt und so ging fast all ihr wertvolles Wissen verloren. Das Gelände ist noch immer nicht vollständig ausgegraben worden, weil nicht genug Geld zur Verfügung steht. Viele Leute gehen davon aus, dass angesichts des angeblichen Weltuntergangs am 21. Dezember 2012 irgendetwas in Chichén Itzá passieren wird. Aus dem Grund ist jetzt schon alles ausgebucht.
Kukulkan-Pyramide in Chichén Itzá. Foto: Daniel Schwen
Später besuchten wir mit der Gruppe noch ein Maya-Dorf, in dem die Leute noch sehr schlicht leben. Die Kinder bekommen dabei immer etwas geschenkt und sind darüber überglücklich. Die letzte Tempelanlage, die wir besuchten, war Coba, sie ist die einzige Anlage der Art, die man noch besteigen darf. Da die ganze Halbinsel Yucatan aus Kalkstein besteht, entstehen an vielen Orten Höhlen, die Cenoten heißen. Dort wird das Wasser nur höchstens 26 Grad warm, und da wir vom Meer sehr verwöhnt waren, also ziemlich kalt. Am Ende der Tour besuchten wir noch eine Stadt im viktorianischen Stil. Ein absolutes Highlight des Urlaubes war der Besuch im größten Delphinarium der Welt. Dort schwammen wir eine Stunde mit den Delphinen, küssten sie, streichelten sie und am Ende machten sie noch einen ,,Foot Push“ mit uns. Dabei haben uns zwei Delphine von hinten an den Füßen angeschoben und uns durch das Wasser geschoben.
Unmengen an Pelikanen, Flamingos, Affen, Skorpionen, Krokodile und Rochen. Natürlich gibt es auch Riesenschlangen, Vogelspinnen und Haie
Die anderen Tage verbrachten wir am Meer. Alle Leute, denen wir begegnet sind, waren unglaublich nett und würden einem wirklich fast jeden Wunsch erfüllen. Die Freundlichkeit und der Service ist besser als in Europa. Da viele Paare in der Karibik heiraten, haben wir fast jeden Tag zwei Hochzeiten gesehen. Auch wegen der Sicherheit muss man sich keine Sorgen machen. Die Hotels sind bewacht und ohne Genehmigung kommt niemand rein. Außerdem kann man auch alleine unterwegs sein und muss sich keine Sorgen machen. Yucatan gehört nicht zu den gefährlichen Bundesstaaten Mexikos.
Mexikanisches Militär im Anti-Drogen-Kampf, hier im Bundesstaat Michoacán. Foto: Diego Fernández
Trotzdem sieht man oft Straßenkontrollen der Polizei und der Armee, die nach Drogen suchen. Von der Tierwelt ist Mexiko auch sehr beeindruckend. Tiere, die ich gesehen habe: Unmengen an Pelikanen, Flamingos, Affen, Skorpionen, Krokodile und Rochen. Natürlich gibt es auch Riesenschlangen, Vogelspinnen und Haie. Zum Glück blieben mir diese Bekanntschaften erspart. Mexiko ist auf jeden Fall empfehlenswert und war bis jetzt mit Abstand das schönste Land, was ich besuchen durfte, und am liebsten würde ich sofort wieder hin.
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