Arbeitsintensive Deinstallation der
Abilakenreste.
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Glücksbringende Abilaken scheinen allmählich auch eine Frage des Prestiges zu werden. Ein witziges Motiv mit persönlicher Glücksbotschaft ist dann für die Magie des Auffallens zu wenig. „MEIN Laken“ muss daher irgendwie bunter, größer oder wagehalsiger angebracht sein als das des Mitschülers.

Ist die Prüfung be- oder über­stan­den, freuen sich der Prüfling und dessen Omi, Mutti, Vati und – wer eines hat – Schatzi. Das Abilaken gerät vor lauter Freude bei einigen wie auf Knopfdruck in Vergessenheit. Und da hängen sie dann, die sich selbst überlassenen Abilakenreste. Zur Wirksamkeit der Abilaken könnte man sagen: Der Zweck heiligt die Mittel. Zur Deinstallation und Entsorgung ist aber eher ein anderer Spruch treffend: Nach mir die Sintflut beziehungs­weise die Hausmeister. Die freut es zu Recht eher weniger.

Abilakenresteentsorgung

Bild: Jonas Knupp/WEBLOG AG

Hier haben wir noch Entwicklungspotenzial – in Sachen Schulgemein­schaft. Vielleicht gelingt es den jetzigen Jahrgangsstufen 12 des Gymnasiums und zehn der Realschule, im nächsten Schuljahr ein Zeichen zu setzen und ihre im Vergleich zu diesem Jahr erwartungsgemäß dann noch mehr beein­dru­ckenden Glücksbringer mit einer allseits beachteten Deadline für Dein­stallation und Entsorgung zu krönen. Warum nicht auch die Glücksbringer­entsorgung „eventisieren“, der dann Ex-Prüflinge mit ihren Omis, Muttis, Vatis und Schatzis? Die Schulgemeinschaft könnte sich die zusätzlichen arbeits­intensive Stunden unseres Hausmeister-Teams sparen, die in der Zeit dann wieder das machen können, was ihr eigentlicher Job ist: die Infra­struk­tur des Schulbetriebes am Laufen halten. Die Hausmeister würde es freuen.

(*) Text/Bild: Andreas Bubrowski