Abilaken – nach mir die Sintflut, ähhh die Hausmeister…
Arbeitsintensive Deinstallation der
Abilakenreste. (*)
Glücksbringende Abilaken scheinen allmählich auch eine Frage des Prestiges zu werden. Ein witziges Motiv mit persönlicher Glücksbotschaft ist dann für die Magie des Auffallens zu wenig. „MEIN Laken“ muss daher irgendwie bunter, größer oder wagehalsiger angebracht sein als das des Mitschülers.
Ist die Prüfung be- oder überstanden, freuen sich der Prüfling und dessen Omi, Mutti, Vati und – wer eines hat – Schatzi. Das Abilaken gerät vor lauter Freude bei einigen wie auf Knopfdruck in Vergessenheit. Und da hängen sie dann, die sich selbst überlassenen Abilakenreste. Zur Wirksamkeit der Abilaken könnte man sagen: Der Zweck heiligt die Mittel. Zur Deinstallation und Entsorgung ist aber eher ein anderer Spruch treffend: Nach mir die Sintflut beziehungsweise die Hausmeister. Die freut es zu Recht eher weniger.
Abilakenresteentsorgung
Bild: Jonas Knupp/WEBLOG AG
Hier haben wir noch Entwicklungspotenzial – in Sachen Schulgemeinschaft. Vielleicht gelingt es den jetzigen Jahrgangsstufen 12 des Gymnasiums und zehn der Realschule, im nächsten Schuljahr ein Zeichen zu setzen und ihre im Vergleich zu diesem Jahr erwartungsgemäß dann noch mehr beeindruckenden Glücksbringer mit einer allseits beachteten Deadline für Deinstallation und Entsorgung zu krönen. Warum nicht auch die Glücksbringerentsorgung „eventisieren“, der dann Ex-Prüflinge mit ihren Omis, Muttis, Vatis und Schatzis? Die Schulgemeinschaft könnte sich die zusätzlichen arbeitsintensive Stunden unseres Hausmeister-Teams sparen, die in der Zeit dann wieder das machen können, was ihr eigentlicher Job ist: die Infrastruktur des Schulbetriebes am Laufen halten. Die Hausmeister würde es freuen.
(*) Text/Bild: Andreas Bubrowski
Kommentare
Ja, an das Abhängen der ABI-Laken haben noch nicht alle Abiturienten, Omis, Muttis, Vattis oder Schatzis gedacht. Schade daher, dass die Hausmeister sich mit solch schweren Aufgaben belasten müssen ( kein Scherz, manche Laken hingen wirklich hoch ).
Jedoch sollte man auch berücksichtigen, dass das ABI noch nicht vorbei ist. 2 von 5 Prüfungen müssen noch absolviert werden.
Braucht man bei diesen kein Glück und keinen Erfolg mehr?
Ja das stimmt und wie so oft steckt der Teufel im Detail. Der Hinweis mit der Deadline sollte u. a. die Frage der Dauer berücksichtigen. Denn die HM können natürlich nicht wissen wann genau die letzte Prüfung vorbei ist. Andererseits: Selbst WENN noch Prüfungen anstehen dürfte die „Glücksmagie“ von vereinzelt (und damit wie vergessen wirkend) vor sich hin baumelnden Laken, inzwischen schlaff und leicht lädiert, sich eher in Grenzen halten oder sogar „antimagisch“ sein
.
Was auch leicht übersehen wird: Viele Leute reißen am Ende ihre Planen nur ab, lassen aber die Befestigungen hängen. Auch diese Kabelbinder usw. sind natürlich zu entfernen. Die HA hatten etwa 2 x 3 Stunden mit alledem zu tun, fast ein Arbeitstag.
Smart wäre es meines Erachtens etwa für das nächste Jahr, wenn sich bei „Realos“ und „Gymies“ jemand dafür verantwortlich fühlt, ein „Abilakenzeitfenster“ mit den Schülerkollegen abzustimmen und dann gemeinsam mit den HM deren Einhaltung zu checken.
Es ist ja nicht so, dass die HM nicht helfen würden dabei. Nur im Moment (und bisher) sind sie mit dem Wegräumen (vor allem von den von fern unsichtbaren Resten) ziemlich sich selbst überlassen.
Und es geht auch ums Prinzip. Wenn ICH Party mache im Freien (abstrakt gesprochen
), dann nehem ich am Ende eben auch meinen Abfall mit. Etwa der Fasching zeigt ja, dass das duchaus geht. Trotz Party war am nächsten Morgen alles wieder tiptop.