Et voilà, Ashley en Provence
Reisetagebuch von Ashley-Ann Schlüter
Es hat sich in den letzten Jahren ergeben, dass ich immer die letzten drei Wochen der Sommerferien mit meinen Eltern in der Provence, genauer in den Alpes d’Azur, verbringe. Das Klima ist hier wesentlich besser als direkt am Meer, es geht immer ein Windchen bei blauen Himmel und etwa 30 Grad.
Man trifft hier auch Deutsche und
ich kann Souvenirs kaufen
Diesmal sind wir in der Region Var, unser Ferienhaus steht etwas außerhalb von Aups an einem Berg. Aups ist ein sehr schönes provenzialisches Dorf – meiner Mutter nach- leider schon zu touristisch. Naja, ich finde es toll, denn ausnahmsweise trifft man hier auch Deutsche und ich kann Souvenirs kaufen. Mit meinen Eltern Urlaub machen heißt immer:
1. Ruhe
2. Entspannen
3. Relaxen
4. Land und Leute kennen lernen, auf die eigene Art und Weise, nicht in Touristengruppen
5. nochmals Ruhe
Meinen Eltern ist Selbstbestimmung sehr wichtig, auch im Urlaub. Das heißt Urlaub im Ferienhaus, wo man den Tagesablauf selbst festlegt (zum Beispiel Zeitpunkt der Mahlzeiten). Sie möchten außerdem, dass das Geld, was wir ausgeben, auch bei den Einheimischen (hier den Franzosen) bleibt. Das bedeutet, gemietet wird von Franzosen, eingekauft auf kleinen Märkten und in den vielen kleinen Geschäften. Wir versuchen, durch einheimische Produkte auch zu leben wie die Franzosen. Welche Diskussionen muss meine Mutter dazu immer wieder im Bekanntenkreis führen, wo viele all-inclusive buchen, nur um nicht viel bezahlen zu müssen. Ein Beispiel: 245 Euro für eine Woche Türkei.
[mappress mapid=“42″] Aups in der ProvenceSelbstbestimmung ist den Franzosen, glaube ich, auch ganz wichtig, zumindestens wichtiger als den meisten Deutschen. In den Nachrichten kann man immer ganz gut verfolgen, dass sich die Franzosen so schnell nichts gefallen lassen, okay mit Regeln haben sie es auch nicht so. Das ist dann wieder die Kehrseite der Medaille. In den letzen Tagen zum Beispiel war hier in Vallauris (ebenfalls ein provenzialisches Dorf) eine große Aufregung. König Salman (Saudi Arabien) hat hier eine große Villa, auf einem Hügel, mit direktem Strandzugang. In den vergangenen Monaten hatte er bauliche Veränderungen (zum Beispiel einen Fahrstuhl an den Klippen zum Strand) an der Villa ohne Baugenehmigungen vornehmen lassen. Das hätten die Franzosen vielleicht noch mit einem Augenzwinkern durchgehen lassen, aber als nun der Strand auch noch für die Öffentlichkeit gesperrt werden sollte, das ging den Franzosen zu weit. Proteste weit und breit! Nun kam auch noch raus, dass der Strand mit Holzstegen versehen werden sollte, damit seine Hoheit mit den Füßen nicht in den Sand musste! Okay, schließlich ist der König das ganze Jahr nur so von Sand in Saudi Arabien umzingelt, da kann man schon mal Verständnis zeigen, oder? Nicht die Franzosen – lautstarke Proteste – und? Richtig, König Salman reiste ab.
Von Aups aus gibt es zahhlreiche interessante Wandermöglichkeiten. Zum Beispiel die Höhlenwohnungen von Villecroze mit einem kleinen Park mit Wasserfall:
- 700.000 Jahre alt,
- am Ende der letzen Eiszeit sind diese Höhlen durch langsame Verkalkung der Pflanzen und Moose in einem riesigen Wasserfall entstanden,
- im 10. Jahrhundert nutzten Benediktiner-Mönche die Höhlen als Zufluchtsort bei Überfällen durch Sarazenen.
Wie schon erwähnt, ist unser Urlaub von viel Ruhe geprägt, das heißt: ein großer Ausflug pro Woche, drei im Verlauf des Urlaubsaufenthaltes. Dieses Jahr haben wir in der ersten Woche noch einen Ausflug angehangen: das Esterel-Gebirge (liegt zwischen St. Raphael und Cannes). Das war atemberaubend. Für diese Gebirge mit seinen vielen schönen Wanderwegen müsste man schon mindestens eine Woche einplanen. Wir nahem uns vor, nach Cap Roux zu laufen und später ein wenig mit dem Auto zu den verschiedenen Aussichtspunkten zu fahren und in einem nächsten Urlaub unbedingt wieder zurückzukommen.
Esterel-Gebirge
- Mittelgebirge, zwischen St. Raphael und Cannes
- Beliebtes Wandergebiet
- Bestehend aus roten Porphyr
- Höchste Erhebung Mont Vinaigre, 614 Meter
In der zweiten Woche ging es zum Cap Garonne (Minenbesichtigung) bei Le Pradet, anschließend an der Küste entlang, mit kleinen Abstecher zu den Stränden, um den Abend am Hafen von St. Tropez ausklingen zu lassen. In der dritten Woche haben wir das riesige Gebiet der Gorge Verdon Schlucht mit seinen Stauseen vorgenommen. Zwischendurch besuchten wir die kleinen Märkte und Sehenswürdigkeiten in der Nähe und genossen die Ruhe am Pool (Fortsetzung folgt).
(Gestaltung: BUB)
Kommentare