Osterferien: 225 Jahre Englischer Garten mitfeiern
Wer eine Reise macht, kann etwas erzählen. Wenn ein Oberurffer (Schüler) eine Reise macht, dann ist sogar die Schulgemeinschaft mit dabei, wenn er von unterwegs berichtet. Zumindest wenn man dem TEAM WEBLOG AG angehört, wie Junior-Onlineredakteurin Hanna Hieronymus, die in den Osterferien dem Jubiläum 225 Jahre Jahre Englischer Garten, Münchens grüner Lunge, nachgespürt hat. [BUB]
225 Jahre Englischer Garten
Von Hanna Hieronymus (Junior-Onlineredakteurin, Klasse 10e)
In den Osterferien ging es für mich in die Großstadt München, wo ich meine Familie besucht habe. Anlässlich des 225-jährigen Jubiläums des Englischen Gartens, welches genau an diesem Wochenende gefeiert wurde, habe ich zusammen mit meinen Münchnern eine Tour durch die große Grünanlage, angefangen vom ruhigen Nordteil bis hin zum belebten Südteil, gemacht. Besonders hat mich interessiert, was die Münchner über ihre grüne Lunge denken. Geliebter Tummelplatz mit Geschichte, längst schon überholte Parkanlage oder Treffpunkt der Schönen und Reichen?
[mappress mapid=“71″]St. Emmeram 41, 81925 München • ✆ 089 953 971 • www.emmeramsmuehle.de
Gestartet haben wir den großen „Jubiläumsspaziergang“ im Nordteil an der Sankt Emmeramsmühle, einer in einem historischen Mühlengebäude eingerichteten Gaststätte mit Biergarten. Der Englische Garten ist durch den vierspurigen Isarring in einen Nordteil mit etwa 245 Hektar und einen Südteil mit ungefähr 130 Hektar getrennt. Der Nordteil zeichnet sich durch seine weiten, nahezu leeren Wege und Wiesen aus. Wem es zu viel in dem bekannten Südteil wird, der von vielen Touristen besucht ist, findet im Nordteil Ruhe und Erholung.
Gegen Mittag kehrten wir in den Biergarten Hirschau ein. Was es zum Mittag gab? Natürlich eine ordentliche Brotzeit mit allem, was dazu gehört. Besonders beliebt ist er bei Familien aufgrund des großen Abenteuerspielplatzes1. Aber auch Musikliebhaber kommen nicht zu kurz. Bei schönem Wetter spielen jeden Donnerstag Swing- und Jazzbands im Biergarten. Am Wochenende reicht das musikalische Programm von Boogie über Salsa bis hin zu traditionell bayerischer Musik.
Wusstet ihr, dass der Englische Garten mit insgesamt 417 Hektar (einschließlich Maximiliansanlagen, Hof- und Finanzgarten) zu den größten innerstädtischen Parkanlagen der Welt, noch vor dem Central Park in New York oder dem Hyde Park in London, zählt? Jährlich werden über 3,5 Millionen Besucher geschätzt. Entstanden ist der Englische Garten am 13. August 1789 auf Anordnung des Kurfürsten Karl Theodors von der Pfalz und von Bayern, das Gebiet östlich der Militärgärten, in einen Volkspark umzuwandeln. Dieser Volkspark, welcher die erste Anlage dieser Art in Europa war, wurde zunächst „Theodors Park“ genannt. Allerdings setzte sich schon bald der Name „Englischer Garten“ durch. Vor 225 Jahren, also am 1. April 1792, wurde der Garten dann für alle Bürger geöffnet.
Dass man sich im Südteil des Englischen Gartens befindet, merkt man rasch. Es ist lauter, voller und lebendiger. Man sieht tausende Menschen auf den Wiesen liegend, sich sonnend, Musik machend, Spaß habend. Dies habe ich genutzt, um mich umzuhören. Meine Frage lautete: „Was denken Sie über den Englischen Garten anlässlich des 225-jährigen Jubiläums?“
Was denken Sie über den Englischen Garten?
Chinesischer Turm, Monopteros, Eisbachwelle
Das Wahrzeichen des Englischen Gartens ist ganz klar der zentral gelegene, fünfstöckige Chinesische Turm. Dieser entstand 1789/1790, wurde allerdings im Zweiten Weltkrieg vollständig zerstört und 1952 wieder originalgetreu aufgebaut. Im ersten Stockwerk des insgesamt 25 Meter hohen Holzturms spielt eine Musikkapelle traditionell bayerische Blasmusik. Mit 7’000 Sitzplätzen ist der Biergarten am Chinesischen Turm der zweitgrößte der Stadt. Der Monopteros wird von vielen auch als Wahrzeichen des Englischen Gartens angesehen. Von dem Rundtempel im griechischen Stil, der auf einem künstlich geschaffenen Hügel steht, erhält man einen tollen Ausblick über den Südteil des Englischen Gartens und die Skyline der Münchner Innenstadt. Nicht wegzudenken im Englischen Garten, ist die Eisbachwelle am Haus der Kunst, die täglich viele Touristen anzieht. Das ganze Jahr über kann man dort den Surfern zusehen, die sich bei Wind und Wetter treffen, um auf der „stehenden Welle“ zu reiten.
Die Meinungen der Besucher und die Stimmung vor Ort war mehr als deutlich: Die Münchner lieben ihren Englischen Garten, ihre grüne Lunge, damals wie heute. Dies verdeutlichen auch die vielen Touristen, die aus der ganzen Welt anreisen, um den Englischen Garten zu besuchen. Ich persönlich verbringe, wenn ich in München bin, auch gerne Zeit im Englischen Garten. Die Stimmung dort ist ausgelassen, jeder ist gut drauf und man kann viele interessante Menschen treffen, wie ich zum Beispiel die Erfahrung bei meinem Interview gemacht habe. Auf zahlreiche weitere Jahre mit Nackerten beim FKK, Biergärten, Eisbachsurfern und Lebensfreude in Münchens geliebtem Tummelplatz mit Geschichte!
Reiseinformation: Der Englische Garten ist bequem mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Selbst Münchener meiden es, mit dem Auto hinzufahren, um sich den Stress der Parkplatzsuche zu ersparen. Direkt und wohl am bequemsten gelangt man etwa mit Münchens ältester U-Bahnlinie, der U6 (Richtung Garching), aber auch mit der U3 (Richtung Olympiazentrum) ans Ziel: Marienplatz > Odeonsplatz > Universität. Der U-Bahnhof UNIVERSITÄT liegt mitten in Schwabing, zu Fuß ist man in 15 Minuten am Ziel.
Linksunten: Reise-Tipp München: Wissenschaft und Technik und FKK
(Teaser/Gestaltung: Andreas Bubrowski)
- Echte oberbayerische Biergärten haben neben einem Restaurant-Bereich auch einen oft größeren Bereich, in dem Besucher ihre eigene Brotzeit mitbringen können. Das schont den Geldbeutel und erlaubt auch Familien mit geringerem Einkommen den Besuch. Gekauft werden nur Getränke. Klassiker dabei: die Maß Bier, ein Liter süffiges helles Bier; Radlermaß, ein Mix aus Bier und Limonade und die Russen-Maß, ein Mix aus Weißbier und Limonade. ↩
Kommentare
Im Südteil des Englischen Gartens sind auch deshalb so viele Menschen, weil die Universität und Schwabing ganz in der Nähe sind. Wer dann schneller von der City zum Kleinhesseloher See oder gar über den Stadtring (Tunnelprojekt steht kurz vorm Durchbruch)in den ruhigen Nordteil möchte, sollte sich ein Rad (im Park oder direkt am Hautbahnhof) leihen, was ich mit viel Vergnügen letzten Sommer ausprobiert habe.