VON LUISA BRÜHL UND JANA HÄMEL

Deutschkurs von Eike Willius-Herbold. Foto: privat

Am Mittwochmorgen, 6. Dezember 2017, fuhren wir, der 13er Jahrgang, zusammen mit den Deutschlehrern Frau Koch, Frau Armbrust, Frau Moniac, Frau Willius-Herbold und Herrn Ziegler nach Weimar.

Erste öffentliche Memorialstelle eines Dichters in Deutschland

Angekommen in der Jugendherberge „Am Poseckschen Garten“ bezogen wir erst einmal die Zimmer und traten dann nach Deutschkursen eingeteilt zu der Stadtführung durch Weimar an. Dieser erste Programmpunkt galt einem ersten Eindruck der Stadt und der besseren Orientierung für die nächsten zwei Tage. Unter anderem wurden uns auch die Sehenswürdigkeiten und Orte gezeigt, mit denen wir uns am nächsten Tag noch intensiver beschäftigen würden. Die Führung endete um etwa 16 Uhr. Die Freizeit, die wir für den Rest des Tages bekamen, verbrachten viele Schüler am nahegelegenen Weihnachtsmarkt, während andere sich nach der Busfahrt erst einmal in die Jugendherberge zurückzogen. Da viele nach diesem langen Tag auch Hunger verspürten, freute man sich erst recht auf das Abendessen, welches uns ab 18 Uhr von der Jugendherberge zur Verfügung gestellt wurde. Nach der Stärkung genossen viele den Abend weiterhin mit Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt oder einer Runde Schlittschuhlaufen. Viele Schüler hielten sich aber lieber im Warmen auf, und so hatten wir auch in der Jugendherberge auf den Zimmern sehr viel Spaß.

Am Donnerstagmorgen hatten wir einen vielversprechenden und programmreichen Tag vor uns. Wir starteten in den Gruppen zeitlich versetzt. Unser erster Programmpunkt sollte das Wohnhaus von Friedrich Schiller sein. Friedrich Schiller erwarb das 1777 erbaute Wohnhaus in der heutigen Schillerstraße im Jahre 1802 für sich und seine Familie. Noch im selben Jahr wurde dieses Haus zur ersten öffentlichen Memorialstelle eines Dichters in Deutschland. 1946 wurde es nach einem Bombenangriff wieder eröffnet. Durch die Führung bekamen wir einen Einblick in die Lebensumstände des Dichters sowie die Atmosphäre seines Schaffens und Wohnens. Wir hatten die Chance, dies lebendig nachzuempfinden und uns vorzustellen, wie das Leben und Wohnen der Familie Schiller ablief. Die Einrichtung ist allerdings durch authentische Nachlassstücke und analoge Ergänzungen verändert. Unser nächster Programmpunkt war die Anna Amalia Bibliothek, die wir mit einem Audioguide durchliefen. Sie stellt eine öffentlich zugängliche Forschungsbibliothek für Literaturgeschichte mit Schwerpunkt auf der deutschen Literatur der Zeit um 1800 dar. Das durch den Brand im Jahre 2004 beschädigte Gebäude mit dem berühmten Rokokosaal ist wieder geöffnet und originalgetreu wiederhergestellt wurden. Goethe leitete diese Bibliothek bis zu seinem Tod 1832 ganze 35 Jahre lang.

Deutschkurse von Marise Moniac und Uta Koch. Foto: privat

Als Nächstes bekamen wir einen Einblick in Goethes Wohnhaus, welches wir auch mit einem Audioguide durchliefen. In diesem Haus lebte Johann Wolfgang Goethe 50 Jahre lang bis zu seinem Tod. Zuerst zog Goethe in das 1709 im Barockstil erbaute Haus am Frauenplan als Mieter ein. Jedoch schenkte der Herzog Carl August ihm das Haus im Jahr 1794. Als Eigentümer konnte Goethe es nach seinen Wünschen umbauen lassen und es spiegelt noch heute Goethes klassizistisches Kunstideal wider. Die Einrichtung und die Anordnung entsprechen weitestgehend dem Zustand in den letzten Lebensjahren des Dichters. Wir persönlich fanden vor allen Dingen das authentisch eingerichtete Arbeitszimmer Goethes mit Blick auf die angrenzende Privatbibliothek sehr spannend. Der Besuch des nächsten Programmpunktes, des Goethe-Nationalmuseums, gab uns nun noch ergänzende Informationen zu Goethe. Nach diesem an Programm reichen, anstrengenden, aber auch interessanten Tag genossen wir erst einmal unsere verdiente Freizeit und ließen den Abend anschließend alle zusammen im „Theater im Gewölbe“ mit einer lustigen Vorstellung ausklingen.

Haben kurze, aber erlebnisreiche Studienfahrt sehr genossen

Zwei Schauspieler stellten auf eine sehr amüsante Art und Weise die Szene der Gretchentragödie dar, in der Gretchen in ihrem Schrank das Schmuckkästchen von Faust findet. Den Rest des Abends verbrachten fast alle Schülerinnen und Schüler in der Jugendherberge oder erneut am Weihnachtsmarkt. Am Freitagmorgen räumten wir so langsam unsere Zimmer und packten unsere Koffer. Nach dem Frühstück folgte der letzte Programmpunkt unserer Studienfahrt, welcher den Besuch des Stadtschlosses beinhaltete. Das Schloss war damals die Residenz der Herzoge von Sachsen-Weimar und Eisenach. Das im Nord-, Ost- und Westflügel liegende Museum zeigt die ehemalige großherzogliche Kunstsammlung vom Mittelalter bis zur Moderne um 1900. Das Stadtschloss brannte mehrmals und dies hatte Auswirkungen auf die Gestaltung bzw. Restaurierung. Nach dieser 60-minütigen Führung traten wir alle um etwa 13.30 Uhr die Heimreise an und können abschließend sagen, dass wir diese kurze, aber erlebnisreiche Studienfahrt sehr genossen haben. Auch die vorgegebenen Programmpunkte haben wir als interessant empfunden und hatten auch in unserer Freizeit gemeinsam sehr viel Spaß.

(Gestaltung: BUB)