Adventskonzerte 2018 in Fritzlar und Jesberg
TEXT: MARISE MONIAC, FOTOS/GESTALTUNG: ANDREAS BUBROWSKI
„Bajuschki Baju“ – „Schlaf mein Kind, ich wieg dich leise“: Mit dem in Russland verbreiteten melancholischen Wiegenlied eröffnete in Jesberg der Chor der Jahrgangsstufen 8 – 13 (Leitung: Christoph Heimbucher) das diesjährige Adventskonzert unserer Schule, wie gehabt am Samstag in Fritzlar und am Sonntag in Jesberg. Dabei hielten die schwarz gekleideten Sänger brennende Kerzen in den Händen und schufen neben der fast völligen Verdunklung des Kirchenraumes eine Atmosphäre des Geheimnisvollen und zugleich Festlichen.
Oberurffer Schüler: souverän und mit Bravour
Mit zwei Sätzen aus einem Konzert von Antonio Vivaldi folgte das Gitarrenensemble „La Mancha“, dem man das jahrelange Zusammenspiel anmerkt, verbreiten die jungen Musiker neben aller Konzentration doch auch Entspannung und Harmonie. Eine winzige Handbewegung ihrer Leiterin Anja Gerschewsky genügt hier, um die Aufmerksamkeit zu verstärken oder einen Akzent zu verlagern. Absolute Textsicherheit verlangte Albert Sergels Gedicht „Vor Weihnachten“ seiner jungen Interpretin Laura Begger ab. Denn im Gegensatz zu den meisten Kindergedichten hat es eine beachtliche Länge und reimt sich nur selten. Dass das der Sechstklässlerin keine große Mühe bereitete, wurde bei ihrem lebendigen Vortrag deutlich.
Der Chor der Jahrgangsstufen 5 bis 7 (Leitung: Sabine Schmidt) beteiligte sich mit zwei Liedern am Programm. Wie immer war es das reine Vergnügen, den hellen, fröhlichen Stimmen zu lauschen. Die Instrumentalbegleitung mit Violinen, Saxophon, Cajon und Klavier verstärkte die hübschen Klänge. Hauke Grebe, ebenfalls Jahrgangsstufe sechs, hatte sich das humorvolle Gedicht „Tannengeflüster“ von James Krüss für seinen Vortrag ausgesucht. Auch wenn er aus Lampenfieber ein bisschen schnell sprach, wurde doch die Botschaft deutlich: „… ein Tannenbaum zu sein/das ist fein.“
Mit energischem Strich und sattem Klang schloss sich das Streichensemble an. Die vier Geigerinnen samt Leiterin Annett Vestweber-Kaczorowski spielten ihr Duo von Ignaz Pleyel so beherzt, dass man ohne Sichtkontakt ganz bestimmt auf eine größere Anzahl Musiker getippt hätte. Zweiter Auftritt des Großen Chors: Mit dem Hoffnung verbreitenden „Wunder gescheh‘n“, ansprechend arrangiert von Carsten Gerlitz, und dem anspruchsvollen „The Lord Bless You and Keep You“ des Briten John Rutter begeisterten die Sänger ihr Publikum und erhielten den verdienten Applaus. Christoph Heimbucher hatte für sein Orchester das elegische Largo „Ombra mai fiu“ aus der Oper „Serse“ von Georg Friedrich Händel ausgewählt. Die Oberurffer Schüler meisterten das bekannte Werk souverän und mit Bravour.
Als strahlenden Höhepunkt der Konzertstunde musizierten Chor und Orchester zum Abschluss gemeinsam. Dabei erfüllte der drängende Ruf nach „Peace on Earth“ den Kirchenraum und leitete über zum gemeinsam gesungenen „O du fröhliche“. Die Spende am Ausgang fließt in diesem Jahr direkt in den geplanten Neubau der Turnhalle.
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