Taizé 2008 – ein eindrückliches Erlebnis
Von Helga Stumpf (Sozialpädagogin/Internat)
Jedes Jahr zu Pfingsten machen wir uns auf den Weg – den Pilgerweg des Vertrauens – nach Taizé, einem kleinen Dorf im Burgund. Eine Gruppe von 13 Jugendlichen und drei Mitarbeitern aus dem Wohnbereich durfte auch in diesem Jahr wieder den besondern Geist dieser Communauté spüren.
Pilger aus Oberurff in Taizé, rechts die Autorin. Foto: privat
Bei traumhaft schönem Wetter waren wir sechs Tage bei den Brüdern zu Gast. Gemeinsam mit überwiegend jungen Menschen aus vielen Nationen erlebten wir, wie gemeinsame Gebete, Singen und auch gemeinsames Arbeiten, Leben ohne besonderen Komfort und Luxus Raum und Zeit schaffen.
Alle fassen mit an. Foto: privat
Raum und Zeit für eigene Gedanken, Besinnung auf das Wesentliche, gemeinsame Gespräche und viel Freude und Spaß am gemeinsamen Miteinander. Keiner der Teilnehmer käme wohl zu Haus auf die Idee dreimal täglich in die Kirche zu gehen. Hier gehört es einfach dazu. Man muss natürlich auch dazu sagen, dass die Gebete so ganz anders sind, als Gottesdienste, die wir immer wieder erfahren. Keine Predigt, nur Psalmworte, kurze Bibellesungen, Stille und viel Singen.
In den ersten Tagen erlebten wir, mit etwa 500 bis 600 meist jungen Leuten ein noch recht ruhiges Taizé. Kein langes Anstehen am OJAK, dem Kiosk, wo sich auch am Abend noch einmal alle treffen, zum Reden und Singen. Auch beim Essen gibt es keine langen Schlangen und alles ist noch sehr beschaulich. Es ist schon immer wieder erstaunlich zu sehen wie viele Nationen vertreten sind: unter anderem England, Holland, Österreich, Schweiz, Italien, USA, Mexico, Frankreich. Ein fast babylonisches Sprachengewirr, dem man aber mit guter Laune, Händen und Füßen gut zu Leibe rücken kann. Wenn dann am Wochenende immer mehr Menschen nach Taizé strömen und die Kirche erfüllt ist mit Liedern und Gebeten von mehr als 2.000 Menschen, ist das schon ein beeindruckendes Erlebnis, welches wohl keiner missen möchte.
Gemeinsamen Miteinander. Foto: privat
Die Treffen in Taizé können nur dann aufrecht erhalten werden, wenn sich alle einbringen und mitarbeiten. Auch wir durften in diesem Jahr wieder unseren Beitrag zum gemeinsamen Leben leisten. Egal ob beim „Welcome“ (Begrüßung der Neuankömmlinge) oder beim Tee zubereiten, im „Kitchen-Coordination- Team“ (Organisation der Essensausgabe), im „Rubbish-Car“ (die Müllabfuhr) oder auch im „Cleaning Team“ (ganz schlicht Toiletten putzen). Jeder brachte sich mit ein und die anstehenden Arbeiten wurden mit viel Fröhlichkeit und Engagement erledigt.
Jugendliche und Mitarbeiter aus dem Wohnbereich. Foto: privat
Und nach diesen sechs Tagen, also auf der Rückfahrt, fragten schon die Ersten: „Darf ich mich schon einmal für nächstes Jahr anmelden?“ Solltet Ihr Interesse bekommen haben, dürft ihr gern bei den Teilnehmern mal nachfragen, wie es denn so ist in Taizé, oder selbst einmal recherchieren unter www.taize.fr .
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