Graffiti-Workshop
Von Bärbel Yamine
Das Pädagogisch-Therapeutische-Zentrum/Legastheniezentrum des CJD-Oberurff hat einen dreitägigen Graffiti-Workshop in Kooperation mit Falk Jakob, Geschäftsführer von Bunte Wege gUG, Kassel, und mit tatkräftiger Unterstützung von Künstlern aus der Graffiti-Szene organisiert und durchgeführt. Die Kinder und Jugendlichen gestalteten die Turnhalle unter anderen nach thematischen Hinweisen von Verwaltungschefin Nicole Rademacher sowie der Künstler. Insgesamt nahmen 12 Schüler aus den Jahrgangsstufen fünf bis neun, die im PTZ/Legastheniezentrum betreut werden, teil.
Erfahrenen Sprayer ließen sie malen
Die Graffiti-Künstler vermittelten in einer zweistündigen Einführung das nötige Hintergrundwissen. Anschließend durften sich die jungen Künstler an erste Motivzeichnungen auf Papier wagen. Von Schriftzügen über Zahlen bis hin zu Köpfen wurde alles ausprobiert. Dabei war erstaunlich, mit welcher Konzentration und Ruhe die Kinder arbeiteten. Selbst sogenannte ADHS-Kinder saßen ruhig auf ihren Stühlen, hörten aufmerksam zu und zeichneten ihre Motive.
Die Teilnehmer gaben sich gegenseitig Tipps und die erfahrenen Sprayer ließen sie malen, ohne ihre Zeichnungen zu bewerten. Am zweiten und dritten Tag ging es an die praktische Umsetzung. Zunächst wurden die Schutzmaßnahmen ausgiebig erläutert. Keiner der Teilnehmer durfte ohne entsprechende Schutzkleidung sprayen. Die Wände sollten das Weltbild des Jugenddorfes Oberurff kreativ in Szene setzen sowie den Slogan „Keiner darf verloren gehen“ integrieren. In diesem Sinne wurden die Wände wie folgt gestaltet: An der Wand zum Kraftraum verläuft ein Band mit dem Schriftzug CJD-Oberurff. Die Kinder „ziehen an einem Strang“. Daneben strahlt eine Weltkugel und erinnert uns an die christlichen Werte, die in Graffiti-Schrift sichtbar gemacht wurden. Die „gesprayten“ Kinder an der langen Front sind Symbol für die uns anvertrauten Schüler und erinnern an das CJD-Motto Keiner darf verloren gehen.
Solche Projekte stärken Kinder, denn sie entdecken Ressourcen, die sie im normalen Schulalltag nicht immer nutzen: Geduld, Ausdauer, Konzentration und Sorgfalt. Die meisten der jungen Künstler waren ausdauernd und hatten Spaß ihr Werk fertigzustellen. Sie trotzten selbst den hohen sommerlichen Temperaturen. Insgesamt war es eine sehr positive und intensive Erfahrung für Schüler, Künstler und Pädagogen.
Teilnehmende Schüler:
Tom Azzolin, Paul Dürolf, Michel Karlinger, Maris Grantz, Theresa Holzhauer, Carina Lentz, Maria Kirchner, Jonah Barrios, Timon Uchronski, Christopher Stranz, Lukas Pfeiffer, Fabian Haß
Organisatoren:
Bunte Wege e.V. und PTZ/Legastheniezentrum Oberurff
Finanzierung:
Fundraising der Kultur-AG des PTZ/Legastheniezentrum
(Gestaltung: Andreas Bubrowski)
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