Sonnenuntergang über Gemünden | Foto: Dennis Ruhwedel/CJD Oberurff
Sonnenuntergang über Gemünden.

Das CJD Oberurff nimmt an einem Projekt des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst „speziell für Schulen im ländlichen Raum“ teil. Ländlicher Raum wird in dem Zusammenhang als eine Art Gegensatz zum nicht-ländlichen Raum, also dem Leben in größeren Städten, gesehen, insbesondere in Sachen Angebote für Jugendliche zur kreativen, künstlerischen Entfaltung. Wie sehen das die „Betroffenen“? Junior-Onlineredakteure der WEBLOG AG haben darüber reflektiert. Los geht es mit Dennis Ruhwedel (BUB).

Das Leben auf dem Land ist – vor allem eine Einschränkung

Das Leben auf dem Land ist Fluch und Segen zugleich, vor allem eine Einschränkung. Wenn ich einen Pullover kaufen möchte, zum Augenarzt gehen will oder einfach zur Schule muss, es ist stets mit langen Wegen verbunden und nicht mal ebenso möglich. Die nächste Stadt Frankenberg ist mindestens 20 Kilometer und größere Städte wie Kassel mindestens 65 Kilometer entfernt. Auf Grund mangelnder Infrastruktur wie Bahnhöfen und Buslinien ist man fast immer an das Auto gebunden, was ein großer Nachteil für Leute ist, die kein Auto besitzen und auch keines fahren könnne, wie wir „u18-Jugendlichen“. Auch die Freizeitangebote sind sehr eingeschränkt, wenn es überhaupt Vereine gibt, dann oft nur ein oder zwei, die für Kinder und Jugendliche relevant sind. Außerdem gibt es keine Kinos oder Hallenbäder. In vielen Dörfern gibt es nicht mal ein Freibad und von örtlichen Kletterhallen oder ähnlichem kann man nur träumen. Öffentliches WLAN oder LTE-Empfang ist meist sehr schwach. Außerdem sind Konzerte, Theatervorführungen oder ähnliches eine Seltenheit. Selbst die Bildungsmöglichkeiten sind sehr beschränkt: es gibt in der Regel keine Museen, wenig weiterführende Schulen, keine Hochschulen oder Universitäten und öffentliche Büchereien existieren meist ebenfalls nicht. Im ländlichen Raum kennt oft jeder jeden. Meist wissen alle, was man so macht oder wo man wohnt. Anonymität gibt es auf dem Land nicht.

Das Leben auf dem Land ist schön

Doch es gibt nicht nur Negatives an einem Leben auf dem Land. Es existiert ein Gemeinschaftsgefühl, das es in Städten nicht gibt und den Lärm, der in den Städten herrscht, gibt es auch nicht. Aber das Beste am Landleben sind wohl die Wiesen und Wälder, die im ländlichen Raum überall zu finden sind. Auf dem Land ist es auch kein Problem, mal eben so eine Wanderung zu unternehmen, sich von einem krähenden Hahn wecken zu lassen oder Vögel zu beobachten. Das, finde ich, macht das Leben im ländlichen Raum wirklich aus. DENNIS RUHWEDEL