Von F. B., Jahrgangsstufe Gymnasium-10

Bunter Porsche von Janis Joplin
(Abb.: Tate Liverpool)

Angelockt von einem Plakat am Frankfurter Bahnhof nahm ich auf dem Heimweg nach Düsseldorf einen Umweg über Frankfurt auf mich. Das Plakat wies auf eine besondere Kunst- und Design-Ausstellung in der renommierten Kunsthalle Schirn hin. Eine Ausstellung über die Kunst und das Design der Hippies und der ausklingenden 1960er Jahre. Psychedelische Klänge und verlaufende bunte Lichter wabern durch das Foyer der Schirn. Auf eine Wand wird gerade ein Film mit Konzertaufnahmen der Hippie Underground Band „Jefferson Airplane projiziert. Ein guter Vorgeschmack auf die Ausstellung. Ob die Ausstellung selbst auch so spannend ist?

Ja sie ist es! Nicht nur für Design- und 60er-Fans gibt es allerhand zu sehen. So sind zum Beispiel allein die zahlreich ausgestellten Konzertplakate des legendären Fillmore Auditoriums in San Francisco von „bewusstseinsverändernder“ Wirkung. Das interessanteste Ausstellungsobjekt ist zweifellos der Porsche der berühmten Sängerin Janis Joplin. Natürlich ganz zeitgemäß bunt bemalt.

Somebody To Love/White Rabbit by Jefferson Airplane

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Aber es gibt noch viel mehr zu sehen! Neben verschiedenen zeitgeschichtlichen Dokumenten, zum Beispiel Plattencover dieser Zeit, welche an sich schon eine eigene Kunstform darstellen. Neben weiteren (noch besseren Lichtshows original von 1968) gibt es noch Skulpturen und unter LSD Einfluss gemalte Bilder zu sehen unter anderem von Andy Warhol. Eine mehrere Meter lange sehr informative Zeittafel liefert dazu Daten und Fakten.

Die Ausstellung zeigt perfekt die Verflechtung von Musik, Kunst und Design sowie den Einfluss bewusstseinsverändernden Drogen in der Zeit des „Summer Of Love“ 1968 und kurz davor und danach. Dieser künstlerische Zusammenhang ist von unveränderter Aktualität. Fast kein Künstler der Pop-Art von Rang und Nahmen, der nicht Drogenprobleme hinter sich hat, und erst nach aufwendigen Entziehungskuren zu einer neuen Schöpferkraft OHNE Drogen gefunden hat.

Mein Fazit: Sehr sehenswert! Die Ausstellung ist gut gestaltet und wartet mit vielen tollen und spannungsgeladenen Exponaten auf. Nur die Drogenfans gehören wohl nicht zur Zielgruppe der Schirn, denn bis auf vergilbte LSD-„Pappen“ und Löschpapierbogen mit weißen Häschen und anderem Getier darauf gibt es für diese Klientel nichts Interessantes zu sehen.

„Summer Of Love“ – noch bis zum 12. Februar 2006 in der Kunsthalle Schirn, Frankfurt am Main, direkt am Römer. Empfehlenswert auch der Katalog zur Austellung.

Linksunten
Offizielle Website zur Ausstellung: Summer Of Love

Öffnungszeiten
Dienstag, Freitag bis Sonntag: 10 – 19 Uhr
Mittwoch und Donnerstag: 10 – 22 Uhr

Eintritt einzeln: 7 Euro (5 Euro ermäßigt)
Familienticket: 15 Euro
Kombi-Ticket: 12 Euro (9 Euro ermäßigt)

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