VON GASTAUTOR PATRICK REICHELT

Sonne auf der Haut. Symbolfoto: V. Reichelt/CJD Oberurff

Diese Frage könnte sich an Leistungskurse in der Oberstufe richten. Doch auch nach kurzer Betrachtung fällt einem schnell auf, was mit der Überschrift gemeint ist. Ferien bedeutet Urlaubszeit, und da gerade dieser Sommer viele Sonnenstunden für unsere Schüler bereitgehalten hat, sollte auch der Sonnenschutz nicht zu kurz gekommen sein – auch nicht im sonnigen Spätsommer oder Frühherbst

Die Eigenschutzzeit, ab der ein Schaden in der Haut entstehen kann, beträgt nur fünf Minuten.

Jeder Sonnenbrand, auch schon im Kindesalter, wird von der Haut gespeichert und kann Jahre oder Jahrzehnte später zu Komplikationen führen. Wie findet man den richtigen Schutzfaktor (LSF)? Auf den Flaschen der verschiedenen Anbieter sind Zahlen angegeben, die uns bei der Auswahl des richtigen Mittels helfen. Diese Zahlen werden mit der Eigenschutzzeit multipliziert und ergeben die Zeit, die man mit dem Mittel länger in der Sonne bleiben kann, ohne dass die Haut einen Schaden davonträgt.

Beispiel: Einen hellhäutigen Menschen mit rötlichem oder hellblondem Haar, blauen oder grauen Augen, der praktisch nicht braun wird, ordnet man dem „keltischen“ Typ zu. Die Eigenschutzzeit, ab der ein Schaden in der Haut entstehen kann, beträgt nur fünf Minuten. Bei der Wahl von LSF 30 (5 Minuten x 30 = 150 Minuten) könnte man also gut zwei Stunden mit diesem Schutz in der Sonne verbringen. VORSICHT: Das sind Empfehlungen, die es nicht bis zur letzten Minute auszunutzen gilt. Außerdem wird nach sportlicher Betätigung (Schwitzen, Abrieb) oder Schwimmen auch ein Nachcremen nötig. Aber: Hierdurch wird die erlaubte Aufenthaltsdauer nicht verlängert! Am Meer ist die Sonneneinstrahlung wie auch in den Bergen größer.

Für einen „mediterranen Hauttyp“, der grundsätzlich eine dunklere Hautfarbe mitbringt, vielleicht schwarzes Haar und braune Augen aufweist, wird eine Eigenschutzzeit von über einer halben Stunde zugeschrieben. Bei gleichem Lichtschutzfaktor wären hier sogar über 10 Stunden Aufenthalt in der Sonne möglich. Ein Gel verwenden eher die Menschen, die zu Allergien oder Akne neigen. Praktisch ist heute auch die Anwendung klarer Sprays. Empfindliche Hautstellen wie Lippen oder „Terrassen“ (Ohren, Nase, Kinn, Schultern) sind besonders oder mit höherem Faktor zu schützen. Auch bestimmte Arzneimittel machen die Haut empfindlicher und somit empfänglicher für einen Sonnenbrand (einige Antibiotika, einige Schmerzmittel und andere).

Nun zu unserer Überschrift: Die Strahlen, die unsere Haut schädigen können, bestehen aus elektromagnetischen Wellen jenseits des sichtbaren Lichts. Ultraviolett (UV)—A und UV-B mit kürzeren Wellenlängen sind energiereicher und Verursacher von Hautkrebserkrankungen. Das längerwellige Infrarot-A dringt dafür tiefer in die unteren Hautschichten ein und sorgt für eine vorzeitige Hautalterung. Noch noch eine Anmerkung zu den verwendeten Stoffen: Meist nutzt man organisch-chemische Substanzen, die UV-Strahlung absorbieren und eine Umwandlung in Wärmeenergie bewirken. Kleine Kinder erhalten kleinste Partikel von Zinkoxid aufgetragen, das auch in einigen Heilsalben enthalten ist, oder Titandioxid1. Diese weißen mineralischen „Filter“ bewirken eine Reflexion der Strahlen. Es gibt also verschiedene Gründe, auf einen guten Sonnenschutz zu achten. Die nächsten Ferien kommen bestimmt!

(Gestaltung: BUB)

  1. Anmerkung der Redaktion: Titanoxid als Zusatzstoff in Kosmetika, Arzneimitteln und manchen Lebensmitteln, hat jedoch keinen so guten Ruf bei Verbraucherschützern: Titandioxid – das weisse Pigment