Kunstpfad Ars Natura: Die blaue Hand im Wald
Von Ralf Kupries (Lehrer für Kunst)
Schüler gestalten Ars Natura-Kunstpfad mit.
Offen für Wasser:
Blaue Hand im Wald
Am letzten Dienstag war es endlich so weit: Das Kunstwerk stand auf seinem Platz am Kunstpfad Ars Natura (Bad Zwesten / Wenzigerode). Die Grundidee des Projektes ARS NATURA ist die Einrichtung von Kunstpfaden entlang der Fernwanderwege X8, von Korbach zum Kyffhäuser und X3, von Höxter nach Bad Brückenau.
Über ein Jahr war es her, dass sich die Gemeinde Bad Zwesten mit dem Wunsch an die Christophorusschule in Oberurff wandte, einen Beitrag zu diesem Kunstpfad zu leisten. Die Schüler des damaligen Grundkurses Kunst der Jahrgangsstufe 12 waren von dieser Idee begeistert, zumal sie sich mit dem Thema „Skulptur/Plastik“ gerade intensiv theoretisch beschäftigt hatten.
In den folgenden Wochen entwickelten sie unter der Leitung ihres Kunstlehrers Ideen und entwarfen verschiedene Skizzen, die das vorgegebene Oberthema „Regeneration“ umsetzten. Schon bald war klar, dass ein Beitrag aus Bad Zwesten natürlich das Thema „Wasser“ aufgreifen sollte. Am Ende entschied man sich für einen Entwurf, der verschiedene Ideen vereinte: Eine geöffnete Hand, die unter einem frei hängenden Trichter die lebenswichtigen Wassertropfen auffängt.
Schon bald musste man feststellen, dass das Anfertigen eines Entwurfes eine Sache, die praktische Umsetzung aber eine völlig andere – ungleich schwierigere – ist:
Wie kann man eine Hand, die mehr als einen halben Meter groß und haltbar sein soll, herstellen? Welches Material eignet sich, welche Technik? Der Werkstoff Beton schien geeignet. Aber wer konnte ein solch große Betonhand herstellen? Wie groß würde das Gewicht sein?
Nach langem Suchen konnte man Kontakt zu einer Künstlerin in NRW herstellen, die ein Verfahren entwickelt hatte, wie man aus Beton Figuren formen kann. So konnte man sich schließlich an die Umsetzung machen. Ein letztes Hindernis war der kalte Winter, der das Einbetonieren im Wald hinauszögerte.
Lange hatte es gedauert, bis nun endlich am Dienstag letzter Woche das Kunstwerk in strahlendem Blau im Wald fertiggestellt werden konnte. Und eigentlich hätte man sich keinen besseren Zeitpunkt denken können, denn inzwischen haben die Schüler ihr Abitur (fast) abgelegt. So entstand nicht nur ein Beitrag für den Kunstpfad, sondern – sozusagen nebenbei – auch ein Abschiedsgeschenk, ein eigenes Denkmal der Oberurffer Abiturienten 2006.
Eine blaue Betonhand entsteht im Walde
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