Von Katharina von Urff

Praktikanten 2006Praktikanten aus Marburg in Oberurff

Rückblick auf Lehramtspraktikum in Oberurff: Trotz allgemeiner Vorwarnung vor ‚kleinen Monstern‘ – gemeint sind ist die Gattung Schüler an und für sich – stürzten sich drei Studenten und eine Studentin von der Universtät Marburg mutig in ein fünfwöchiges Praktikum an unserer Schule.

Gleich am ersten Tag meisterten sie gemeinsam (Team-Teaching!) eine Vertretungsstunde in einer 5. Klasse. „Bei den lebhaften, manchmal auch anstrengenden Schülern merkt man sich die Namen recht schnell“, meinte Martin Schüssler, der Geschichte und Politik im 6. Semester studiert. Sein Kollege Philipp Ramezani nahm sich sogar Klassen, die unter Lehrern als schwierig gelten, zum Beobachtungsschwerpunkt. In diesem ersten Lehramtspraktikum kann man noch mehr pädagogische als fachspezifische (wie später im Referendariat) Akzente setzen.

So hat Martin eine Klassenfahrt nach Licherode begleitet: „Es war sehr schön und interessant. Ich habe viel über das Verhalten von Schülern gelernt, viel mit ihnen geredet. Aber am letzten Tag war ich auch ziemlich müde, gerade weil man immer ansprechbar sein musste.“ Martin hat immer wieder nach dem Unterricht das Gespräch mit Schülern gesucht. Im Vergleich zu seiner eigenen Schulzeit an einer benachbarten Schule war er begeistert, wie diszipliniert und motiviert die meisten Schüler, besonders in der Oberstufe, mitgearbeitet haben.

Die CJD-Schule Oberurff sei wegen der offenen Atmosphäre unter Lehrern und Schüler ein echter „Glücksgriff“ fürs Praktikum gewesen. Trotzdem steht für ihn das Berufsziel Lehrer noch nicht fest, denn mit seinen Fächern kann er sich auch gut vorstellen, in der außerschulischen politischen Bildung zu arbeiten. Zwar freut er sich wieder aufs Studium, das aber leider kaum auf die Tätigkeit als Lehrer vorbereite. Denn die Didaktik sei zu allgemein und realitätsfern. Hoffentlich ändert sich das endlich mal, damit wir nicht nur hoch motivierte, sondern auch pädagogisch gut ausgebildete Lehrer bekommen!