Casting beim Finanzamt Kassel

Von Denise Schaub (Realschule 10d)

Finanzamt Kassel im November – Letzte Woche habe ich einen Einstellungstest beim Finanzamt Kassel absolviert. Die erste Hürde ist geschafft. Zeugnis und Bewerbung waren ansprechend genug, dass es zu der Einladung kommen konnte.

Wir sind etwa 40 Teilnehmer, aber offenbar nicht die einzige Gruppe von Bewerbern, die sich Hoffnung auf ZWEI (!) Ausbildungsplätze machen. Meine Mitstreiter beim Einstellungstest haben teilweise schon 200 Bewerbungen geschrieben. Mancher Jugendliche muss sich zum Beispiel entscheiden, ob er auch bereit wäre, im Rhein-Main-Gebiet eine Ausbildung zu beginnen. Da fragt man sich, „kann ich mit sechzehn schon allein nach Frankfurt ziehen?“

Bei anderen Tests sind die Bewerber auch schon älter, 30- bis 40-Jährige finden sich unter den „Konkurrenten.“ Hat man dann bei Fragen zum Allgemeinwissen überhaupt noch eine Chance?

Unser Test dauert zwei Stunden. Da haben wir Glück, andere Tests ziehen sich bis zu fünf Stunden hin. Wir müssen zunächst ein Diktat schreiben. Dann folgen ein Test unseres Allgemeinwissens, ein Leistungs- und Konzentrationstest, eine Mathematik-Check, schließlich ein Persönlichkeitstest. Irgendwie erinnert mich das Testen an das Casting von Popstars, wenn sich Tausende um einen Platz in einer Band bewerben.

Nun, da alles vorbei ist, heißt es abwarten. Ob man bei der Konkurrenz auch nur die Spur einer Chance hat, zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden?

Sicherheitshalber muss man daher mehrere Eisen im Feuer haben. Daher fahre ich Mitte November nach Frankfurt zu hr3. Darauf freue ich mich schon sehr, weil mich die Arbeit dort besonders interessieren würde.

Bedauerlich ist, dass viele Tests in den Vormittagstunden laufen. Gerade jetzt, vor dem Realschulabschluss, gehen dadurch nicht wenige Unterrichtsstunden verloren.

Allen Schülern des CJD, denen es geht wie mir, wünsche ich viel Erfolg bei der Suche eines Ausbildungsplatzes, und hoffentlich einen guten Start ins Berufsleben!