Besuch im Museum für Sepulkralkultur Kassel
Von René Manigk (Klasse 10c)
Autor René Manigk
Im Februar hat die Jahrgangsstufe 10 den an der Schule traditionellen Besuch des Museums für Sepulkral- kultur in Kassel durchgeführt. Unser Museumsführer war Religions-Student. Zu Beginn der Führung sahen wir verschiedene Kunstwerke, die den Tod in verschiedenen Symbolen darstellen sollten. Außerdem verschiedene Todeszeichen, wie abgelaufene Sanduhren, Kreuze, eine Seifenblase, die bald zerplatzt, und Totenköpfe. Dann erläuterte uns der Student verschiedenen Bestattungsformen. Dazu gehören Seebestattungen, aber auch eher ungewöhnliche Techniken.
Wir hörten von einer Weltraum-Bestattung, die es in Amerika geben soll. Bei dieser Bestattung wird die Asche eines Menschen ins Weltall geschossen. Dort kreist sie 100 Jahre um die Erde, um dann wie eine Sternschnuppe auf die Erde zurückzufallen.
Andere Länder, andere Sitten, das gilt auch beim Bestatten. In Mexiko zum Beispiel wird eine große Feier für den Verstorbenen gehalten. Ganz anders in Thailand: dort bekommen die Toten ein so genanntes Leichengeld mit in den Sarg, damit sie sich etwas Schönes im Himmel kaufen können. In manchen Fällen wird sogar eine Packung der Lieblings Zigaretten beigefügt.
Take a break, take a gravestone (Foto: PixelQuelle.de)
Wenige Schritte weiter gab es viele Särge zu sehen. Unter anderem ein sehr schlichtes Stück aus Indien, das wie eine einfache Kiste wirkte. Ein anderer Sarg war auch relativ schlicht gebaut, nur etwas spitz zulaufend und mit einem mit arabischen Schriftzeichen bestickten Stofftuch bedeckt. Die anderen Särge waren aufwendig mit Bibelsprüchen bemalt oder kurzen Lebensläufen, Sternen und weiten Motiven, die mit dem Tod zu tun haben, verziert. Diese Särge stammten von einer deutschen Adelsfamilie.
Ein Schwerpunkt der Ausstellung ist das Gedenken an die Toten. Früher hat man aus den Haaren eines Verstorbenen etwa Ketten oder andere Gebilde anfertigen lassen, die dann als Andenken zu Hause aufbewahrt wurden. Eine andere Möglichkeit war, sich einen Teil der Asche in ein Amulett einbauen zu lassen, um ein Teil des Toten immer mit sich zu tragen. Ein Highlight war ein alter Krieger, der komplett in Wachs gegossen war. Es war schon etwas Angst einflössend neben so einem Typen zu stehen. Aber als wir es alle überlebt hatten und weiter gingen, sahen wir in dem nächsten Raum viele Grabsteine.
Es war etwas unheimlich, fast wie auf dem Friedhof. Uns fiel sofort die Vielfalt verschiedener Grabsteine auf. Die einen waren groß und bemalt, anderen nur als ein Holzkreuz dargestellt. So war es eben damals, die Reichen hatten ein großen schönen Grabstein und die Armen nur ein wertloses, unscheinbares Holzkreuz. Der größte und schönste Grabstein war der von einem König und seiner Frau. Sie waren beide, in echter Größe liegend, auf einer Platte in Stein gehauen.
An der letzten Station unserer Führung konnten wir noch verschiedene Urnen sehen. Diese Urnen waren sehr modern und von verschiedenen Künstlern entworfen. Sie waren aus Glas und sehr bunt, sie sahen deshalb aus wie Blumenvasen. Die Künstler hatten überlegt, dass man sich die Urne, in der man später beigesetzt wird, schon früher in die Wohnung stellen könne.
Das war dann auch der Abschluss unserer Führung. Der Student verabschiedete sich und sagte, dass wir uns, wenn wir Lust hätten, noch weite Dinge im Museum anschauen könnten. Nachdem wir uns bedankt hatten, schauten wir uns noch ein wenig im Museum um. Es gab noch verschiedenen Leichenwagen zu besichtigen, die sich im Laufe der Zeit sehr veränderten. Nach dem wir uns noch ein wenig umgesehen hatten, verließen wir das Museum.
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