Theater-Premiere: MUTPROBE für Außenseiter, Mitläufer, Angeber
Von Marise Moniac (Deutschlehrerin)
Außenseiter, Mitläufer und Angeber: Die Theatergruppe der Klassen sieben bis neun hatte sich für ihre Premiere am 29. März ein schwieriges, wenn auch leider alltägliches Thema gewählt. Ihre Vorführung füllte damit nach dem Musischen Abend gleich zum zweiten Mal in einer Woche den Musischen Pavillon mit Schülern, Eltern und generell an Kunst und Kultur Interessierten.
Außenseiter Martin versucht zu funktionieren
Frei nach der Kurzgeschichte „Die Mutprobe“ von Theodor Weißenborn hatten die Mitglieder der Theatergruppe zusammen mit ihrer Leiterin Ira Sala Szenen erarbeitet und im Laufe eines Probenjahres einstudiert.
Mitläufer und Angeber – gelangweilt und zwanghaft cool
Da gab es Martin, der die Schule ernst nahm, höflich zu den Lehrern war und doch so furchtbar gern dazugehören würde. Zu der Bande von Conny nämlich, der einfach cool ist, der jedes Mädchen haben kann und null Respekt vor niemand hat, aber ihm treu ergebene Vasallen. Keine Chance für den dünnen Martin mit dem nervösen Jucken hinterm Ohr. Die Mitläufer finden immer etwas, um ihn bloßzustellen, und sei es, das Schild vom Jungenklo zu vertauschen. Conny knutscht, und die Mädchen stehen Schlange für dieses Vergnügen. Martin dagegen hat ernste Sorgen. Seine Mutter ist schwer krank, er muss funktionieren.
Theater AG erntet den wohlverdienten Beifall
Dann der Vorschlag der Gruppe: Martin dürfe mitmachen, wenn er eine Mutprobe bewältige. Der Junge kann nicht zum Treffen kommen, so gern er auch möchte. Dann lassen sich Connys Bodyguards etwas einfallen: Martin soll in einen Haufen Scherben springen. In seiner Verzweiflung tut er es und überlebt schwer verletzt. Conny jedoch hat den Bogen überspannt: Die ehemaligen Gefolgsleute wenden sich von ihm ab, der frühere Boss bleibt alleine und verständnislos zurück.
Die jungen Schauspieler der Christophorusschule begeisterten ihr Publikum durch ihre ernsthafte Auseinandersetzung mit einem wichtigen Thema. Die szenische Umsetzung – Mobbing, falsche Solidarität, hohle Zicken, leeres Gehabe – gelang vortrefflich. Beifall auch dem sparsamen Bühnenbild, das mittels Sprudelkisten und Müllsäcken die Aussage des Stücks noch verstärkte.
(Fotos: Marise Moniac)
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