Mathematik 5: Formen und Beziehungen in Raum und Ebene
Von Christine Schlösser (Lehrerin für Mathematik/Erdkunde)
Der Lehrplan Mathematik verfolgt drei wesentliche Aspekte, die gleichwertig nebeneinander stehen:
1. Mathematik als Hilfe zum Verstehen der Umwelt
2. Mathematik als Geistesschulung
3. Mathematik als deduktives Gedankengebäude.
Diese Ziele werden vom Lehrplan Erdkunde, der u. a. die Orientierung im Raum, Stadtentwicklung sowie einfache Kartenarbeit: Messen und Zeichnen/Maßstab und Legende als auch z. B. Schulwegskizzen fordert, ergänzt.
Turmbauerinnen
Unter dem Motto: „Geometrie ist überall! Wenn du genau hinschaust, so entdeckst du überall schöne und interessante Formen und Muster.“ gingen die Schüler und Schülerinnen der Klasse 5f zunächst auf die Suche von unterschiedlichen Dachformen in ihren Heimatorten und erkundeten alle möglichen Formen, vom einfachen Satteldach, über verschiedene Walm- und Zeltdächer bis zu hochkomplizierten Schmetterlings-, Kuppel-, Zwerch- und Faltdächern.
Hierzu wurden Fragen, wie z. B. „Welche Dachformen sind am häufigsten, welche empfindest du als besonders schön?“ beantwortet. Zum besseren Verständnis der geometrischen Formen zeichneten die Schüler/innen Netze zu Würfeln, Quadern, Prismen, Pyramiden, Zylindern und Kegeln und berechneten den Materialverbrauch zum Basteln von diesen aus Tonpapier. Die Netze der unterschiedlichsten Formen wurden nun mit viel Elan ausgeschnitten und zu Körpern zusammengeklebt. Die wunderschönen Gebilde sollten irgendwie auch der Dekoration des Klassenraumes dienen. So entschloss sich die Klasse, gemeinsam eine Modellstadt – wie man sie in vielen Heimatmuseen oder auch bei Architektenausstellungen bewundern kann – zu errichten.
Auch die Jungen stecken die Köpfe zusammen
Aus den einzelnen Körpern entstanden Häuser, Kirchen, Türme, Bäume, Spielplätze, Brücken usw., die auf Holzplatten zusammengestellt zwei Städte mit einem angrenzenden Strand und Meer mit Leuchttürmen ergaben. Die Städte wurden durch das Einzeichnen von Straßenzügen, Wegen und Flüssen vervollständigt. Alle Straßenzüge erhielten Namen. Zum Schluss füllten die Schüler/innen die Straßen, Plätze und Flüsse mit „Leben“ (Boote, Kraftfahrzeugen, Menschen und Tiere).
Teamwork – mit farbigen Händen lässt sich schlecht ein Zopf richten. Also hilft man sich…
So macht der Mathematikunterricht richtig Spaß. Davon kann sich jeder selbst überzeugen, etwa durch die Fotos von den Modellen, die die „kleinen Architekten“ errichtet haben. Oder sich selbst im Klassenraum W6 alles anschauen. Dieses Mathematik-Erdkunde-Projekt kommt nun dem Englischunterricht zum Erlernen von Wegbeschreibungen zugute.
(Fotos/Gestaltung: Andreas Bubrowski)
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