Buchtipp von Alexander Schneider (Klasse Gy-7b)

Der Autor Alexander Schneider
(Bild: v. Urff/CJD-Update)

„Cäsar und der Gallier“ von Hans Dieter Stöver handelt von zwei jungen Männern, die zur Zeit der Eroberung Galliens durch Julius Cäsar lebten. Die Geschehnisse dieser Zeit werden durch die Abenteuer des Römers Sextus und des Galliers Acco dargestellt. Am letzten Tag vor Sextus´ Abreise aus Rom fragt ihn seine Mutter, ob er wirklich zur Armee Cäsars gehen wolle. Er nickt nur und geht in die Stadt, um sich dort sein Abschiedsgeschenk, einen Sack aus Segeltuch und Leder, abzuholen. Die ganze Familie will zum Abschied noch einmal gemeinsam zu Abend essen. Sein Onkel Appius Plotius ist ebenfalls gekommen. Er war Centurio in der römischen Armee und Sextus soll am nächsten Morgen mit ihm nach Gallien reisen.

Vor dem Essen schickt ihn Appius Clodius in die Weinkammer, wo er ihm ein Schwert als Geschenk überreicht. Etwa 50 km entfernt in Gallien: Zu dieser Zeit geht Acco gemütlich durch den Wald nach Hause. Auf dem Weg sind Spuren des Wagens seines Onkels Castico zu sehen, der wie Acco Händler ist. Als Acco ankommt, bittet ihn sein Onkel in die Stadt Narbo zu fahren, denn alle Stämme Galliens seien in Aufruhr. Er soll dort Informationen über die Römer herausfinden. Vercingetorix, der Anführer der Gallier, sei dort und bereite einen Kampf gegen Cäsar vor.
In Rom geht am nächsten Morgen alles sehr schnell. Der Fuhrunternehmer Velius Caecus kommt mit zehn Wagen, welche mit Ausrüstung für das römische Lager beladen sind. Mit ihm sollen Sextus und Appius Clodius nach Gallien reisen.

Meine Meinung

Ich fand „Cäsar und der Gallier“ von Hans Dieter Stöver sehr spannend. Man konnte viel über die Römer und Gallier zur damaligen Zeit erfahren. Gut waren die Unterschiede zwischen Sextus´ Leben in Rom und das von Acco in Gallien fast mitten in einem Wald. Interessant war, dass der Autor bei der Handlung immer zwischen Sextus und Acco gewechselt hat. Weiterhin gefiel mir die Befreiung von Acco aus der Sklaverei durch Sextus und dass Acco sich so gut um Sextus während seiner Krankheit gekümmert hat.

Buchcover © dtv junior

Allerdings hat es mich gewundert, wie zum Beispiel Sextus und Chiron so einfach aus Alesia fliehen konnten. Genauso komisch war auch, dass man nicht erfahren hat, wie sich Appius Clodius und Velius Caecus befreien konnten und warum sie den Sklaven Chiron nicht mitgenommen hatten. Weiterhin war das Verhalten von Vercingetorix nicht richtig zu verstehen, der die eigenen gallischen Höfe überfiel und alles Essen raubte. Diese ganzen Dinge hätten ausführlicher erklärt werden können. Genauso fehlte für den Rest der Geschichte weiteres von Mandrubrax, der am Anfang eine wichtige Rolle spielte.

Dafür war das Verhalten von Espanactus mutig. Er war Gallier und kämpfte auf der Seite der Römer, da er es für die gallischen Stämme besser fand und er keine andere Chance für einen Frieden sah. Er war der Meinung, dass Cäsar seine Heimat über kurz oder lang doch erobern würde und hielt den Widerstand für zwecklos. Er verzog nicht einmal seine Miene oder schämte sich, als Vercingetorix von den Wachen Cäsars abgeführt wurde und ihm in die Augen blickte.

Insgesamt ist das Buch allen zu empfehlen, die sich für Geschichte und Abenteuerromane interessieren. Die Handlung war spannend und gut geschrieben, bis auf oben genannte Einschränkungen. Militärische Ausdrücke, unbekannte gallische Stämme oder Städte und sonstige Dinge sind gut neben dem eigentlichen Text beschrieben worden. Weiter gibt es am Ende noch einen ausführlichen Anhang mit Erklärungen.

Dtv junior, 3. Aufl. 2003, 330 S.

Ich habe auf alle Fälle Lust bekommen, noch weitere Bücher von Hans Dieter Stöver zu lesen. Und der hat noch einige historische Abenteuerromane geschrieben: Spartacus, Quintus-Romane: Quintus geht nach Rom, … in Gefahr, … setzt sich durch, Das römische Weltwunder [Kolosseum], Als Rom brannte