Fit vor fett: Kommt bald das Schokoriegelverbot an Schulen?
Das Berliner Robert-Koch-Institut hält zwar die eigenen Daten, denen zufolge die Deutschen die dicksten Europäer sind, bislang für „nicht aussagekräftig.“
Pausenbrot-Check in der 5g (Bild: Andreas Bubrowski)
Dennoch packt die Bundesregierung schon mal die Gelegenheit beim Schopfe und baut auf genau diesen – umstrittenen – Daten eine öffentlichkeitswirksame Kampagne gegen Übergewicht auf.
Die FDP spöttelt, ob es bald ein Werbeverbot für Gummibärlis geben wird. Und ist sich dabei der Rückendeckung durch die Industrie sicher. Der Chef des Philologenverbandes, Roland Neßler, würde dagegen am liebsten noch einen drauf setzen und an seiner Schule Schokoriegel ganz verbieten.
KEINE Schleichwerbung, sondern die Trinkausstattung der 5g
(Bild: Andreas Bubrowski)
Vielleicht wäre es besser, statt dem äußeren Erscheinungsbild einer Minderheit besser die gesunde Ernährung in den Vordergrund zu stellen. Nicht alle Dicken sind schließlich fresssüchtig. Und Dicksein muss nicht zwangsläufig als Krankheitssymptom empfunden werden. Es können einen schon jetzt die übergewichtigen Kinder und Jugendlichen leid tun, die nun – sozusagen offiziell – mit undifferenzierter Kritik und damit einer Einschränkung ihrer persönlichen Freiheit rechnen müssen…
Positiv aber ist, dass das öffentliche Interesse jetzt für eine Weile auf das „Pausenbrot“ gerichtet ist. Kommen unsere Schüler wirklich mehrheitlich mit Zuckerbomben zur Schule? Ein erster Pausenbrot-Check in einer fünften Klasse der Realschule konnte das nicht bestätigen. Eine Schülerin, die mit einem Döner vom Vortag ausgestattet war wollte ihr „Brot“ erst nicht zeigen. Sie wusste sehr wohl, dass sie sich heute eher ungesund ernähren würde.
Ansonsten viel Obst und Gemüse. Kaum Süßes. (w)
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