Paderborn ist eine Klassenfahrt wert (1/2)
Von Christine Schlösser (Klassenlehrerin der 5f)
Das erste Jahr in Oberurff raste viel zu schnell dem Ende zu. Nachdem die Schüler und Schülerinnen der Kl. 5f in der vorletzten Schulwoche – wie die fleißigen Bienchen – in der Lernmittelbücherei schwirrten und abgegebene Bücher einsortierten, neue Bücher auspackten und stempelten, hieß es nun „Kofferpacken zur Klassenfahrt“.
HighTech zum Anfassen im Nixdorf-Museum (Foto: privat)
Zur Vorbereitung hatten die Eltern zuvor einen gemeinsamen Grillabend am Oberurffer See organisiert. Ein wichtiger Diskussionspunkt dabei – vor allem unter den Mädchen: Benötigten man nun in einem Zimmer fünf Föhns oder reicht einer? Und – wenn mehrere Föhns dabei sind, gibt es im Zimmer in der Herberge so viele Stecker oder muss da eine Mehrfachsteckdose her. Oder gar eine Kabeltrommel.
Alles musste reichlich überlegt sein, damit man nichts vergaß. So standen alle – einschließlich Kollegen Wolfgang Friedrich – am Montag um 9.45 Uhr mit „Sack und Pack“ am Waberner Bahnhof. Mehrheitlich waren die Koffer und Taschen fast so groß wie die Schüler/Innen selbst. Alle waren ganz aufgeregt. Würde es so schön werden wie auf der Wasserkuppe? Oder noch schöner? Eins war klar, zunächst hieß es alle erst einmal mit dem Zug heil nach Paderborn zu befördern. Der Zug kam pünktlich und schon nach kurzer Zeit wurde Kassel erreicht. Hier stand schon die Klassenlehrerin am Bahnsteig und wartete – auch voller Aufregung, ob auch alle ihre Schützlinge ankamen.
Kurze Zeit später ging es zur nächsten Etappe mit dem Streckenziel Warburg. Hier mussten wir nun alle besonders flink umsteigen, da wir insgesamt nur drei Minuten Zeit hatten. In Paderborn angekommen, starteten wir nun zur letzten Etappe unserer Anreise, zum 20minütigen Fußmarsch zur Jugendherberge. Hier hatten es dann diejenigen gut, die nicht ihren ganzen Hausstand an Klamotten, „Schnuckzeug,“ Spielen , Kosmetik usw. dabei hatten. Kurz vor 12.00 Uhr erreichten wir unsere Jugendherberge, die teilweise Bestandteil der alten Stadtmauer ist. Die Herberge liegt sehr zentral (fünf Minuten zur Stadtmitte), so dass man alle Sehenswürdigkeiten zu Fuß erreichen kann.
Faszination Technik (Foto: privat)
Die Stadtführung am Nachmittag durch das alte Paderborn war sehr interessant. In etwa zwei Stunden lernten wir die wichtigsten Meilensteine der Paderborner Geschichte und Sehenswürdigkeiten kennen. Wir bestaunten das im Stil der Weserrenaissance errichtete Rathaus mit seiner prachtvollen dreigiebligen Fassade mit offenem, von dorischen Säulen getragenen Laubengang und das schönste erhaltene Fachwerkhaus, das 1560 erbaute Adam-und-Eva-Haus mit seinen beachtenswerten Schnitzereien und Malereien. Anschließend besichtigten wir noch den Dom, der seit jeher Zentrum der kirchlichen Macht in Paderborn ist. Weiter ging es zu den Paderquellen (ca. 200), die mitten in der Stadt entspringen. Trotz all den interessanten alten Sehenswürdigkeiten, die Paderborn zu bieten hat, faszinierte ein von einem modernen Künstler errichteter Totenkopf die Mehrheit der Schüler/Innen am meisten. Der Totenkopf ist zweistöckig und hat oben eine Sauna und unten eine Badewanne.
Am Dienstag stand dann das HNF (Heinz Nixdorf MuseumsForum), das größte Computermuseum der Welt auf dem Programm. Auf über 6000 Quadratmeter Ausstellungsfläche erlebt man 5000 Jahre Hightech-Geschichte, von der Entstehung von Zahl und Schrift bis in das Computerzeitalter des 21. Jahrhunderts. Hier nahmen wir nach einer allgemeinen Einführung an einer Museumsrallye teil, die wir so gut absolvierten, dass wir alle eine Urkunde mit dem ersten Platz erhielten. Anschließend waren alle froh, dass wir uns noch weiter im Museum mit Computerspielen, Computerfotomontagen, Surfen im Internet etc. vergnügen durften, da es draußen so stark regnete, dass man nicht einmal einen Hund vor die Tür geschickt hätte. Dann war noch genügend Zeit zum „Shopping,“ was aber bei den Jungens eigentlich mehr „Eating“ war. wird fortgesetzt
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