Informatik 11: Erste Website im Betrieb
In fünf Schritten zur eigenen Homepage.“ So versuchen viele Anbieter im Internet ihr Webspace-Angebot zu verkaufen. Schüler des Kurses INFORMATIK 11/1 lächeln über solche Lockrufe.
Seit 1. September online: Webdesign-Projekt von Schülerinnen aus Informatik 11/1 (s. Linksunten)
Sie wissen, ein anspruchsvoller Internetauftritt lässt sich so nicht verwirklichen. Im Laufe eines halben Schuljahres lernen sie in 50 (!) Schritten, wie man einen Internetauftritt plant und schließlich auch verwirklicht. Am Ende des Kurses steht ein Gesellenstück. Für einen echten Auftraggeber wird ein „HTML-System“ erstellt, so wie es der Lehrplan trocken verlangt.
Elena Hertwig und Joline Hödtke, inzwischen Junior-Webdesignerinnen, hätten vor einem Jahr nach den ersten Lektionen beinahe das Handtuch geworfen. Begriffe, wie CSS (Cascading Style Sheet) oder XHTML (Extensible Hypertext Markup Language) waren ihnen komplett fremd. Selbst das Basteln mit dem klassischen HTML war ihnen eher suspekt. Doch nicht genug, wurde von ihnen auch noch verlangt, das vom Lehrplan vorgeschriebene HTML-System in einem echten Projekt umzusetzen.
Joline Hödtke und Elena Hertwig, v. li, Junior-Webdesignerinnen (*)
Doch dann zeigte sich: HTML ist mehr, als mit Hilfe von blinkenden Überschriften, Frames und Tabellen eine Internetseite zusammenzuflicken. So machte man das in den Gründertagen des Webs. Also vor zehn Jahren. Heute bedeutet HTML-Praxis, Seiten zu KONSTRUIEREN – mit XHTML – und zu GESTALTEN – mit CSS. Fast mutet es wie ein Spiel an, wenn mit wenigen Style-Regeln auf einem Schlag ein Dutzend Seiten ein anderes Design bekommen. Doch das Spiel mit Klassen, IDs und Div-Containern – um mal ein wenig CSS-Chinesisch zu gebrauchen – verlangt mathematisches Verständnis und ein hohes Maß an Abstraktionsvermögen.
Auftraggeber und Projektpartner aus Bad Zwesten
DAS hat den beiden Oberschülerinnen dann doch Spaß gemacht und konnte sie motivieren, DRAN ZU BLEIBEN. Bis heute. Ihr Auftraggeber wurde die Firma Bau-Michel GmbH aus Bad Zwesten.
Bis vor wenigen Tagen war die Website der Baufirma eine Art Ruine. Sicherheitshalber wurde die Internetadresse daher erst gar nicht auf die Baufahrzeuge gedruckt. Doch um die 4.000 Euro für einen repräsentativen Webauftritt auszugeben, war dem mittelständischen Unternehmen zu viel. Da kam das Angebot aus Oberurff gerade recht. Nun, nach offzieller Übergabe des Projektes, haben sich die Chefs der Baufirma sogar die Unterstützung der beiden Webdesignerinnen aus Oberurff für die nächsten sechs Monate gesichert. Sie werden den Webauftritt optimieren und redaktionell betreuen. Danach wollen es die „Jungs vom Bau“ selbst probieren.
Elena und Joline haben sich inzwischen aus dem Kursangebot INFORMATIK zurückgezogen. Dort in der 12, würden sie jetzt über fiktiven Datenmodellen brüten müssen. Bezüglich INFORMATIK gehen sie andere Wege.
Linksunten:
(*) Text/Bild: Andreas Bubrowski
Kommentare
Verdummen die Deutschen?
So – zufällig heute – die News-Headline zu einem Artikel von Spiegel-online. Sinngemäß gibt es zuwenig Abiturienten und die sind auch nicht wirklich fit für Studium und Beruf.
Wenn sich einmal zwei Schülerinnen der Klasse 11 mit Unterstützung ihrer Schule und ihres Lehrers erlauben, ein Projektvorhaben aus dem Unterricht in eigener Regie weiterzuführen, sich dann darüber freuen und einen netten Artikel in der Lokalpresse bekommen, fangen andere gleich an, aufgeregt Geschäftspläne zu schmieden, Schülerinnen und Schule zu Arbeitsplatzvernichtern zu stilisieren und schon mal vorsorglich zu drohen, dass das aber nicht wieder vorkommen darf … Sorry, aber da macht die Headline dann unvermittelt doch besonders nachdenklich… Für die nett gemeinten Ratschläge gibt es leider keine realistische Grundlage zur Umsetzung.
Gute Gelegenheit, darauf hinzuweisen, dass der HNA-Artikel bei einigen Details eine Gewichtung vermittelt, die NICHT der Realität entspricht und so einen falschen Eindruck erwecken kann.
Danke für diesen Impuls:
Klingt interessant. Werden wir dem Kurs Informatik 11-1 weitergeben. Wenn es jemanden anspricht, wäre ein Projekt denkbar.
Hallo, heute am 19.09. melde ich mich das 1. Mal.
Hier meine Meinung zu dem Bericht der HNA :
Die online Beiträge sind interessant !
Der Reihe nach :
1. Als Schulprojekt ist das in Ordnung, aber nur im Rahmen eines Gesamtprojektes.
2. Die Einmaligkeit dies mit einer ortsansässigen Firma zu etablieren geht auch in Ordnung
3. Die Fortsetzung des Projektes jedoch sollte nicht dem Sinn dienen, kleinen Firmen, die sich angeblich die Kosten des Erstellens sonst nicht leisten könnten, dienlich zu sein und zugleich eine Konkurrenz für andere kleine Firmen darstellen.
a. Weil sie, wie ein online Beitrag zeigt damit klar unternehmerische Aktivität entfalten
b. Arbeitsplätze betroffen sind
c. Grenzen wer “ ein kleiner und nicht die Kosten tragender Unternehmer ist“ schwer abzustecken sein werden.
4. Sie sollten hier eine Firma durch die beiden Mädchen gründen lassen und die Zielsetzung im unternehmerischen Sinne eines gewerblichen Betriebes ansiedeln.
Die erzielten Gewinne sollten solange wie ein Schulbetrieb eingebunden ist, ausschließlich der Schule zu Gute kommen.
Einschränkung : Die Erste Firma sollte ab dem Ende des 1. Halbjahres, sofern sie ihren Obolus weiter entrichten möchte, ausschließlich zu Gunsten der beiden Mädels zahlen.
Dies wäre ein echtes START UP und könnte sogar im Rahmen des in Nordhessen existierenden Start Up Programmes gefördert werden.
Die genannten Punkten vermeiden jegliche Art von Problemen und erleichtern ihre Arbeit ungemein.
Sie sollten in jedem Fall irgendeine durch die Schule und in ihrem Lehrbetrieb stattfindende Konkurrenzsituation vermeiden.
Auch der, der hier von Arbeitsplätzen spricht hat ein Recht auf „Burgfrieden.“
Ich selbst bin weder wirtschaftlich noch privat von ihrer Arbeit betroffen , möchte aber Probleme für Sie, ihre Schule und die Schüler vermeiden zu helfen.
Es würde mich freuen nicht nur in der Presse mehr zu erfahren, sondern sowohl eine kompetente und Aussagen bezogene Antwort zu erhalten, als auch weiterhin per Mail über den Fortgang informiert zu werden.
Ich selbst würde mir gerne eine WebPage gestalten, kann dies jedoch nicht selbst und kann auch als ALG II Empfänger mir eine solche nicht kommerziell leisten. Die Page selbst dient keinerlei kommerziellen zwecken sondern soll eine reine Informationsplattform im Bereich „Tauchen“ bilden und dort gezielt bestimmte Kernfragen des Tauchens in Foren diskutieren.Die Seite selbst ist bereits bei der DENIC registriert.
Daher würde ich mich gerne für ihr Projekt zur Verfügung stellen und biete als Ausgleich die Möglichkeit an, evtl 2 – 3 Spiele auf Shareware / Freeware Basis mit zu entwickeln und in den Markt zu bringen.
Es handelt sich nicht um Rollenspiele sondern eher um kleine Gimmcks mit verblüffenden Eigenschaften.
(Habe von 1981 bis 2001 in Bad Zwesten gewohnt und kenne Herrn Hellwig und Herr Michel recht gut.)
Nicht wundern:Google hat zunächst nicht die neue Seite sondern die alte „Web-Baustelle“ auf Platz 1 des Rankings gespült, von deren Existenz selbst unser Auftraggebr nichts wusste ~X(. Die eigentlich exotische Domain „michel.x-public.de“ würde von keiner Suchmaschine beachtet werden. JETZT aber, sorgt der Traffic der NEUEN SEITE dafür, dass diese „Leiche“ nach GANZ OBEN gespült wird. Einen Vorteil hat das Ganze: Für ein paar Stunden kann ALT und NEU verglichen werden.•
Alter Web-Auftritt der Bau Michel GmbHAuch das gehört zur Praxis von Webdesig.
Wir sind dran!:co Wir WAREN dran! :)>-