Zeitumstellung: Endlich wieder im Takt
Sommerzeit passt nicht zum
Biorhythmus des Menschen (*)
In der Nacht auf Sonntag können wir eine Stunde länger schlafen. Die Uhren werden um eine Stunde zurückgestellt. Endlich! Denn die staatlich verordnete Sommerzeit steht im Widerspruch zum Biorhythmus. Vor allem wer erst spät am Tag in die Gänge kommt, kann sich nur schwer oder gar nicht an den halbjährlichen Zwang zum verfrühten Aufstehen gewöhnen. Der Biorhythmus des Menschen nimmt die sommerliche Bevormundung nur widerwillig an. Denn allein die Sonne ist der natürliche Taktgeber für die innere Uhr. Inzwischen gibt es sogar erste Hinweise, dass Sommerzeit zumindest nicht förderlich für die Gesundheit ist. Inzwischen hat sich auch das ursprüngliche Motiv für die Zeitumstellung erledigt.
Die Sommerzeit hat so gut wie keine Stromeinsparungen gebracht.
So der Chef des Stromverbandes, Eberhard Meller. Andere Untersuchungen ergeben sogar ein Mehr an Energieverbrauch. Etwa weil am Morgen mehr Licht und am Abend länger die Heizung eingeschaltet wird. Warum also nicht endlich aufhören damit? Der Selbstläufer Sommerzeit ist ein typisches Beispiel für das Phänomen Zauberlehrling: Die Geister, die man einst rief, wird man nicht mehr los. Für die Verwaltung des Zeitgeistes ist sogar ein eigenes Amt zuständig, die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig. Hier wird der Hebel zweimal im Jahr umgelegt. Das wird so bleiben, bis reformwillige Politiker diesen Zopf entdecken – und abschneiden.
Anmerkung: Die PTB ist nicht nur „Treuhandanstalt“ für die Sommerzeit. Hier werden auch alle Naturkonstanten beobachtet und das internationale System der Maßeinheiten, SI (Système International d’unités), verwaltet. Ein Schatzhaus für Physik- und Chemie-Interessierte!
(*) Text/Bild: Andreas Bubrowski
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