Schweineaugen – Wunderwerk der Natur
Von Daniel Hoffmann (Bio LK 13)
Diana Kleppe bei konzentrierter
Arbeit (*)
Dass Schule mehr ist als reines Lernen und trockene Theorie, durften die Schüler der Biologie LKs der Jahrgangsstufe 13 letzten Donnerstag erfahren. Neben den beiden Biolehrern erwarteten die Schüler nämlich rund 14 Schweineaugen. Manch einem wurde schon vom dem rein äußeren Anblick der Augen schlecht und so kam es, dass einige Schüler sich doch lieber wieder der plötzlich gar nicht mehr so trockenen Theorie widmeten.
Die anderen gingen dagegen in Bio1 schnell ans Werk. Skalpelle, Scheren und Pinzetten warteten bereits auf ihren Einsatz. Zu zweit wurde je ein Auge seziert. Das Auge, so erkannte man schnell, ist doch relativ „hart“ und vor allem elastisch. Außerdem überraschte der im Verhältnis zum Auge große und dicke Sehnerv, den man sich kleiner vorgestellt hatte.
Schweineauge – obere Augenhaut
mit eingeschnittenem Viereck (*)
Die erste Aufgabe war, ein kleines Viereck in die obere harte Augenhaut zu schneiden. Manch einer entdeckte hierbei sein Geschick als Chirurg. War dann das Viereck freigelegt, durch das man dann in den Glaskörper blicken konnte, wurde eine Flamme mit einem Feuerzeug vor der Pupille entzündet. Was man nun im Glaskörper sah, war beeindruckend. Man sah tatsächlich das umgekehrte Bild, also die umgekehrte Flamme, im Glaskörper, wie man es im Unterricht lernt. Doch die chirurgische Arbeit ging weiter.
Blick ins Auge (*)
Das Auge sollte nun längs (zwischen Pupille und Sehnerv) aufgeschnitten werden. Auch hier zeigte sich, wie fest und zäh die harte Augenhaut in Wirklichkeit ist. Nun konnte man das Innere des Auges erblicken, das keinesfalls leer ist, sondern den Glaskörper – eine feste geleeartige und durchsichtige Masse – enthielt. Man konnte jetzt in der einen Augenhälfte die Netzhaut erblicken, die nicht gelb, sondern eher trüb-weiß aussah. Es gelang einigen Schülern, Teile der Netzhaut und der Pigmentschicht (die unter der Netzhaut liegt) zu entnehmen und sie zu mikroskopieren. So konnte man tatsächlich einzelne Zellen unter dem Mikroskop erkennen.
Einzigartig und genial
Die andere Augenhälfte beinhaltete die Linse, die Iris und die vordere Augenkammer. Die Linse wurde von vielen Schülern entnommen. Sie ist nicht größer als ein großer Wassertropfen. Wenn man sich überlegt, welche enorme Arbeit die Linse mit der Akkomodation (Einstellung) bei der Bildentstehung leistet bzw. wie oft am Tag sie durch die Linsenbänder auseinander gezogen wird, dann ist das im Vergleich zu ihrer Größe sehr beachtlich. Auch die Netzhaut, die die Schüler in den Wochen zuvor im Unterricht ausführlich besprochen hatten, erschien im Vergleich zu ihrer großen und extrem wichtigen Bedeutung am Sehvorgang sehr klein.
Kristin L. und Jennifer K., v. li., bei der Arbeit – Bio macht Spaß! (*)
Die beiden Stunden am Nachmittag eröffneten so den Schülern die wunderbare Welt der Biologie. Manch einer überwand seinen anfänglich empfundenen Ekel und konnte nur noch über das Auge staunen. Andere dagegen hätten am liebsten weiter seziert (ihnen steht mit Sicherheit einer Karriere in der Chirurgie nichts mehr im Wege). Auf jeden Fall wurde allen wieder einmal bewusst, wie wunderbar und vielfältig das Leben ist und vor allem wie einzigartig und genial selbst kleinste Details angelegt sind!
(*) Fotos: Daniel Hoffmann, Gestaltung: Redaktion
Kommentare
Ist das ekelhaft das würde ich nimals im Leben anfasen
hey daniel, super beitrag, vor allem tolle fotos :))