Buß- und Bettag 2007: WARUM?
Für denjenigen, der christliche Glaubensgrundsätze ernst nimmt, ist der Buß- und Bettag auch dann willkommener Anlass zur feierlichen Einkehr, wenn dieser nicht mehr staatlich verordnet arbeitsfrei ist.
Fragender Blick – passend zum Motto am Buß- und Bettag 2007: WARUM? (Bild: Andreas Bubrowski)
Das Christliche Jugenddorfwerk Deutschland, zu dem unsere Schule gehört, bezeichnet aus gutem Grund das christliche Menschenbild als eine von vier Kernkompetenzen. Da ist es nur folgerichtig, wenn der Tag aus dem Schulalltag heraus sticht. Darum besuchen Schüler und Lehrer Gottesdienste in den nahen Kirchen. Der Tag bleibt im wörtlichen Sinne FEIERTAG.
Konfirmanden spielen Opfer-Täter-Szenen (*)
Jesberg – Motto war dieses Jahr die Frage WARUM? In der evangelischen Kirche zu Jesberg untersuchte Pfarrer Michael Dieling, auch Religionslehrer in Oberurff, vor gefüllten Bänken Gründe, warum jemand nach dem WARUM fragt. Konfirmanden – fast alle Schüler aus Oberurff – führten dazu kurze Opfer-Täter-Szenen mit scheinbar kleinen Gewalttätigkeiten auf. Gewalt verursacht Leiden. Und wem das widerfährt, der mag sich fragen, WARUM PASSIERT MIR DAS.
Pfarrer Dieling wies darauf hin, dass zu vieles Grübeln kaum zu einer befriedigenden Antwort führen dürfte. Er empfahl stattdessen, den Fokus der Blickrichtung zu ändern. Nicht sich – GOTT möge man Fragen wie diese stellen:
Ich elender Mensch … wer wird mich erlösen?
Nichtsdestotrotz, so Dieling außerdem, bleibt der Mensch – als Täter und Opfer – für seine Haltung selbst verantwortlich und zuständig. Er führte dazu anschaulich die Position des sich Duckens vor. Und nahm danach die Haltung AUFRECHTEN SEINS ein.
Michael Dieling, Pfarrer in Jesberg (*)
Die Botschaft, gerade im Angesicht von Schwierigkeiten um eine aufrechte Geistes- und Körperhaltung zu ringen, hat einen überkonfessionellen Wert. Damit hat der Buß- und Bettag 2007 auch jenen Schülern unter uns etwas zu sagen, die anderen Religionsgemeinschaften angehören. [bu]
Feier in Bad Zwesten (#)
Bad Zwesten – Bei der Feier in der Kirche von Bad Zwesten erinnerte Pfarrer Dr. Daniel Bormuth daran, dass jeder Mensch die Möglichkeit haben solle, frei herauszusagen, was ihm an Schlechtem widerfahren sei. Dabei dürfe er grundsätzlich auf Gottes Liebe bauen. Schüler der Jahrgangsstufe 13 lasen anschließend die Geschichte vom verlorenen Sohn, wobei sie den Text mit Dias veranschaulichten. Pfarrer Bormuth bezog sich in seiner Predigt ebenfalls auf die beiden ungleichen Brüder.
„Ihr Vater hat sie beide so akzeptiert, wie sie sind“, sagte er, „er hat keine moralischen Belehrungen von sich gegeben, sondern nur Freude pur empfunden, als der jüngere Sohn nach manchen Verfehlungen wieder den Weg nach Hause gefunden hat.“
Uta Koch und Helga Stumpf, v. links, musizieren (#)
Die Wortbeiträge wurden durch gemeinsam gesungene Lieder aufgelockert. Internatsmitarbeiterin Helga Stumpf begleitete auf der Gitarre, Musik- und Religionslehrer Theo Vestweber saß an der Orgel. [dremo]
(*) Foto: Andreas Bubrowski
(#) Foto: Marise Moniac
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