Jahr der Mathematik: Hexeneinmaleins – Jung und vital durch Drei und Eins?
Nachdem sich Faust dem Teufel verschrieben hat, lotst dieser ihn in die Hexenküche. Faust folgt nur widerstrebend. Denn als Wissenschaftler betrachtet er Magie und Zauberei geringschätzig. Dennoch – einmal im Pakte mit dem Teufel, lässt er sich von der Hexe einen Trunk reichen, der ihn nach Anrufung des Hexeneinmaleins deutlich verjüngt.
Wie man sich eine Hexe so vorstellt… Bild: Andreas Bubrowski
Doch – typisch Mann, werden manche sagen – fällt Faust mit seiner gewonnenen Vitalität nichts anderes ein, als seinen jugendlich geschärften Blick begehrlich auf die junge Margarete zu richten. Das ist selbst dem Teufel zu fett, der Faust spöttisch einen Hans Liederlich schimpft… Wie das Drama um Gretchen und Faust schließlich ausgeht, soll dem Deutschunterricht vorbehalten bleiben. Doch das HEXENEINMALEINS verdient im Jahr der Mathematik fachübergreifendes Interesse.
Johann Wolfgang Goethe
Das Hexeneinmaleins
Du mußt verstehn!
Aus Eins mach’ Zehn,
Und Zwei laß gehn,
Und Drei mach’ gleich,
So bist du reich.
Verlier die Vier!
Aus Fünf und Sechs,
So sagt die Hex’,
Mach’ Sieben und Acht,
So ist’s vollbracht:
Und Neun ist Eins,
Und Zehn ist keins.
Das ist das Hexen-Einmal-Eins!
(Faust, Der Tragödie erster Teil, Hexenküche, Verse 2539-2552)
Hexeneinmaleins
als magisches
Quadrat
Seit seinem Erscheinen hat das Hexeneinmaleins im Faust die Geister zu allen möglichen Deutungen inspiriert. Ganz oben auf der Deutungsskala steht die Variante eines magischen Quadrats mit der Quersumme 15 . Dann gibt es noch eine mehr oder weniger plausible, auf dem dualen Zahlensystem basierende und auf Leibnitz zurück gehende Interpretation . Auch die TÜRME VON HANOI und das PASCALSCHES DREIECK sollen Lösungsansätze liefern. Ob da etwas dran ist, kann ja Thema der einen oder anderen Mathematikstunde im laufenden Jahr werden oder auch für ansprechende Referate. (abu)
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