Körpersprache – die kurzen Beine von Lügen
Von Kristina Potschebyt (Klasse Gy-9e/Redaktion)
Lügen haben kurze Beine, heißt es im Sprichwort. Doch nicht an seinen kurzen Beinen lässt sich der Lügner erkennen. Sein Verhalten, die Arm- und Beinhaltung, der Ausdruck der Augen, Mundwinkel und Hände legen alles offen: wahre Gedanken, Seelenleben, Ängste und Begierden.
Körpersprache verrät den Lügner – hier gespielt von Sandra, Jan-Niclas und Annika, Jahrgangstufe 5 (v. li.). Bild: Andreas Bubrowski
Auch Kleidung, Stimme, Frisur und sogar manche Details des Gesichts sind Informationsquellen, aus denen man bis zu einem ungewissen Grad auf Charaktereigenschaften oder Stimmungen schließen kann. All das nennt man Körpersprache.
Gesten verraten eine aggressive Haltung; im wirklichen Leben für die Opfer nicht zum Lachen. Bild: Andreas Bubrowski
Entscheidungen und Verhalten werden nur zu einem kleinen Teil bewusst gesteuert. Das Unterbewusstsein treibt uns an, nicht Verstand oder Vernunft. Es sind Kleinigkeiten, die wir nicht benennen können und unserem Gefühl zuschreiben. Häufig sind es Signale, die wir bereits in frühester Kindheit zu deuten lernten. Die Körpersprache unserer Gesprächspartner steuert uns mit, kann uns, wenn wir nicht achtsam sind, manipulieren. Etwa etwas zu kaufen, was wir weder benötigen noch wollen.
Beim Lügen erwischt – Opfer und Täter sind an der Körperhaltung leicht zu erkennen. Bild: Andreas Bubrowski
Körpersprache kann nicht lügen, wir können etwas sagen, aber unser Körper spiegelt unbestechlich das, was wir denken. Wenn man seine Mitmenschen – und sich selbst – unter diesem Blickwinkel beobachtet, lässt sich Interessantes feststellen. Etwa dass manche das sagen, was sie nicht selber fühlen. Und andere versuchen etwas zu sein, was sie nicht sind.
Angriff und Rückzug. Bild: Andreas Bubrowski
Sagen zum Beispiel die Lehrer immer die Wahrheit, wenn sie mit einem Schüler sprechen? Muss nicht sein. Hat ein Lehrer etwa einen „Lieblingsschüler,“ dann kann das Auswirkungen auf die Noten haben. Spricht man den Lehrer daraufhin an, wird er vielleicht antworten: „Ja, es gibt Lieblingsschüler, aber das hat keine Auswirkung auf die Noten!“ Andere sagen: „Nein, für mich sind alle gleich.“ Die jeweilige Körpersprache kann verraten, ob es die Wahrheit ist oder gelogen wurde.
Autorin gibt Regieanweisungen zum Shooting. Bild: Andreas Bubrowski
Auf eine etwaige Lüge angesprochen, reagieren viele aggressiv, fassen sich an den Mund oder reiben sich die Nase. Es gibt auch Fälle, dass Angesprochene rot werden. Doch das kann auch andere Ursachen haben. Rot werden heißt nicht gleich, dass man lügt, es kann auch heißen, dass man sich verknallt hat. Oder wenn sich jemand an die Nase fasst, heißt es nicht hundertprozentig, dass derjenige gerade lügt, es kann auch einfach nur eine Erkältung dahinterstecken. Erforschen der Körpersprache ist sehr interessant! Muss aber gelernt sein!
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Kommentare
Jungen werden, nach neuesten Untersuchungen, in der Schule gegenüber Mädchen im Durchschnitt benachteiligt – wegen ihrer Körpersprache. Nach dem von den Medien verbreiteten Image, müssen sich heranwachsende junge Männer cool, ruppig und mehr oder weniger Macho-like geben, wenn sie im Trend sein und bei den Mädchen ankommen wollen. Das aber kommt bei den Lehrern nicht so gut an. Folglich werden statistisch gesehen, Mädchen besser benotet und weniger streng beurteilt.