Von Laurin Deiß (Klasse Re-9g)

In dem Buch Allein in der Wildnis von Gary Paulsen geht es um einen dreizehn Jahre alten Jungen namens Brian Robeson, der mit einem Piloten in einer Cessna 4O61, einem Buschflieger, von Hampton im Staate New York nach dem Norden Kanadas unterwegs ist, jedoch leider nicht dort ankommt, da das Flugzeug unterwegs abstürzt.

xl_alleinsein.jpgWelcher kluge Kopf steckt dahinter? Foto: Katharina von Urff

Er überlebt als einziger, muss aber dennoch die Gefahren im Busch ohne fremde Hilfe überstehen.

Brians Eltern sind geschieden und er darf zum ersten Mal in den Ferien von New York, wo er mit seiner Mutter wohnt, zu seinem Vater, der auf den Ölfeldern im nördlichen Kanada arbeitet. Er ist sehr verwirrt und kommt noch nicht richtig mit der neuen Situation der getrennt lebenden Eltern klar. Jedoch weiß er von dem Geheimnis seiner Mutter, die sich mit einem anderen Mann trifft. Seine Mutter gibt ihm ein Geschenk für die Ferien mit. Es ist ein Beil, das in einem Lederfutter steckt. Dies konnte er an seiner Hose befestigen. Der Pilot ist sehr schweigsam. Als sie im Flugzeug allein sind, spricht er mit Brian und merkt, dass er sich Gedanken macht und möchte ihn ablenken, indem er ihm vieles im Flugzeug erklärt z.B. das Cockpit, ein Überlebenspaket und er lässt den Jungen sogar mal fliegen.

allein_rezensent.jpgDer Rezensent Laurin Deiß
Foto: K.v.Urff

Plötzlich bemerkt Brian, dass mit dem Piloten etwas nicht stimmt. Ihm wird übel und er packt sich an sein Herz. Der Pilot bekommt schlecht Luft und bricht zusammen. Brian hat dies schon mal woanders miterlebt und er weiß, dass der Pilot einen Herzinfarkt hat. Er ist jetzt ganz allein, versucht das Flugzeug oben zu halten, so wie ihm der Pilot das gezeigt hat und will Hilfe über das Funkgerät anfordern. Leider ohne Erfolg. Er hat Angst, den Piloten zu berühren, der leblos neben ihm sitzt…

Meine Meinung

Mir hat das Buch »Allein in der Wildnis“ sehr gut gefallen. Die Handlung des Buches ist sehr interessant und anschaulich beschrieben. Besonders der Flugzeugabsturz und das Überleben in der Wildnis sind spannend erzählt worden. Die vielen Erlebnisse waren überzeugend und realistisch dargestellt. Man liest das Buch und versetzt sich einfach an die Stelle von Brian. Man erlebt die Abenteuer, als würde man sie selbst zur Zeit erleben. Auch die Sprache ist dem Autor gelungen, nicht zu schwierig und gut verständlich, es ist richtig mitreißend geschrieben. Man möchte gar nicht mehr aufhören, das Buch zu lesen. Es fesselt einen.

cover_allein.jpgCover (Carlsen Verlag)

Im gleichen Zuge ist dies auch ein sehr anspruchvolles Buch, da es um die Problematik von Scheidungen und deren Folgen für Kinder und Jugendliche geht. Diese sind immer die Leidtragenden in Ehekrisen. Egal, ob sich die Eltern viel gestritten oder mehr geschwiegen und sich auseinander gelebt haben, die Kinder müssen dies verkraften. Manche schaffen dies leichter, andere kämpfen ein Leben lang, wie Brian, mit diesen Folgen und wollen, dass ihre Kinder es später einmal besser haben. Aber in vielen Fällen ist eine Trennung besser für die Kinder als ein Zusammenleben in Streit. Dies verstehen die Kinder und Jugendlichen aber in vielen Fällen nicht, sondern erst, wenn sie älter sind.

Ein anderes großes Thema in diesem Buch ist die Veränderung der Persönlichkeit von Brian und der Bezug zu Nahrung, und zwar jede Art von Nahrung, ob sie ihm schmeckte oder nicht, bleibt für ihn ein Wunder. Er lernt die Nahrung zu schätzen und geht sparsam mit ihr um. Brian ist durch diese Situation viel selbstbewusster geworden. Er hat viel Eigenständigkeit bewiesen und geht mit anderen Augen durchs Leben. Sein Leben hat er auch neu schätzen gelernt und weiß jetzt, wie wertvoll es ist und dass man froh und glücklich sein soll, denn man hat nur eines.

Gary Paulsen: Allein in der Wildnis, Carlsen Verl. 2003, 192 S.