Weimar – unsere letzte Klassenfahrt
Von Nora Fiebig (Jahrgangsstufe 13)
Am 21. August ist der Jahrgang 13 zu seiner letzten Jahrgangsstufen- fahrt aufgebrochen. Es ging nach Weimar, wo wir passend zu unserem Deutschunterrichtsthema Faust I einiges über Goethe, aber auch über Schiller lernen sollten. Weimar ist eine sehr schöne Stadt und begeisterte direkt mit kleinen Gässchen, altem Marktplatz, aber auch mit dem Shoppingangebot.
Weimar – kleine Gassen, alter Marktplatz, Shoppingangebot begeistern. Foto: privat
Nachdem wir um 14.00 Uhr unsere Zimmer in der recht zentral gelegenen Jugendherberge bezogen und uns ein bisschen ausgeruht hatten, ging es um 15.00 Uhr los zum ersten Programmpunkt: Stadtführung.
Stadtbesichtigung
Im Laufschritt eilten wir durch die Stadt, denn die Sehenswürdigkeiten lassen sich nur schlecht alle in zwei Stunden besuchen. So ging es erst zur Fürstengruft, in der Goethe und eigentlich auch Schiller beerdigt sind. Was Schillers Gebeine angeht, haben wir jedoch gelernt, dass diese sich irgendwo anders befinden. Schiller wurde nämlich zunächst auf dem Friedhof der Jakobskirche begraben. Als man ihn dann in der Fürstengruft beisetzen wollte, direkt neben seinem Freund Goethe, hatte man einige Probleme, Schillers Gebeine von denen der anderen Personen, mit denen er beigesetzt worden war, zu unterscheiden.
Abgesehen vom Friedhof beinhaltete die Stadtführung auch einen kleinen Ausflug in den Park an der Ilm, in welchem Goethes Gartenhaus steht. Dieses sollten wir jedoch erst am nächsten Tag besichtigen, denn wie gesagt… die Zeit rannte. Ihr Ende fand die Stadtführung am Goethe-und-Schiller-Denkmal, welches sich direkt vor dem Nationaltheater befindet. Das Programm für den ersten Tag war damit beendet, und wir konnte die Gestaltung des Abends in Eigenregie vornehmen. Das ließen wir uns nicht zweimal sagen und nutzten die hoch anzurechnende Liberalität der Jugendherberge und das abendliche Angebot der Stadt aus.
Goethes „Cabriolet“ bewundern
Am nächsten Tag ging es dann in Gruppen auf zu den nächsten Besichtigungspunkten. Orte, an denen wir am Tag zuvor bereits kurz Halt gemacht hatten, wurden jetzt genauer besichtigt. So besichtigten wir zuerst Goethes Gartenhaus im Park, was er übrigens netterweise geschenkt bekommen hatte. Von dem kleinen Häuschen mit dem hübschen Garten ging es direkt weiter zu Goethes Stadthaus, welches er praktischerweise auch nicht hatte bezahlen müssen. Hier lernten wir in einer sehr interessanten und lustigen Führung einiges über Goethes Leben, sein Schaffen und seine etwas seltsamen Eigenheiten. So hätten, wäre es nach Goethe gegangen, alle Raucher und Brillenträger unter uns draußen bleiben müssen, denn diese konnte er nicht ausstehen. Glücklicherweise durften trotzdem alle das Haus betreten und anschließend sogar Goethes „Cabriolet“ bewundern.
Deutschlands größte Dichter und Denker… Foto: privat
Eine halbe Stunde Freizeit blieb uns nach der Besichtigung des Goethe-Hauses, um die Eindrücke und die Führung zu verdauen. Dann ging es schon weiter zur Führung in das Bauhaus-Museum. Hier wurden wir etwas aus dem die Fahrt bisher dominierenden Goethethema herausgerissen und über den Kunst- und Architekturstil Bauhaus informiert, dem beispielsweise Kandinsky als Vertreter zuzuordnen ist. Nach der Führung durch das Bauhaus-Museum und der Mittagspause stand unser letzter Programmpunkt für den Freitag an: die Besichtigung des Wittumspalais.
Viele waren angenehm überrascht, dass wir die Führung hier selbst vornehmen durften und daher weder gehetzt noch zur Bewegung in Zeitlupe gedrängt wurden. Das Wittumspalais mit seinen schönen Stofftapeten und prunkvollen Einrichtungsstücken brachte in dem ein oder anderen den Wunsch auf, doch dort einziehen zu dürfen. Der Freitagabend durfte erneut selbst gestaltet werden und wurde ganz so verbracht, wie es sich für den letzten Abend der letzten Jahrgangsstufenfahrt gehört.
Zum Abschluss: wilde Gera und Krämerbrücke
Samstagmorgen blieb uns dann also nur noch, die Zimmer zu räumen und das Ende der Klassen- bzw. Jahrgangsstufenfahrtenzeit in Angriff zu nehmen. Auf dem Rückweg wurde noch in Erfurt Halt gemacht, und wir erfuhren auch hier in einer zweistündigen Führung noch einiges über die Stadt. So zum Beispiel, warum die wilde Gera überhaupt nicht wild ist und warum man von der Krämerbrücke aus kein bisschen Wasser sehen kann. Die Stadt mit den vielen schönen und alten Häusern hat unter anderem auch zu Spekulationen angeregt. So zum Beispiel zu der Frage, wie es wohl ist, in Erfurts schmalstem Haus zu leben, das nach Schätzung ca. drei bis vier Meter breit ist.
Nachdem wir fleißig die 70 Stufen zum Dom und zur Severinkirche erklommen und gelernt hatten, warum Urin in Erfurt zeitweise geradezu wertvoll war, sind wir wieder nach Oberurff zurückgekehrt. Jetzt bleibt uns noch circa ein Dreivierteljahr bis zum Abitur; die Fahrt nach Weimar war eine würdige letzte Fahrt.
Kommentare