Klasse 7g besucht Moschee und Bergbaumuseum in Borken
Im Religionsunterricht wird in der Realschulklasse sieben unter anderem der Islam behandelt. Da bot es sich an, dass Religionslehrerin Ulrike Ferner mit den Schülern die Moschee im nahe gelegenen Borken besuchte. Und wo man schon da war, wurde der Besuch des Bergbaumuseums angeschlossen.
Mädchen ab nach hinten; zumindest in der Moschee! Für Nicht-Moslems eine nachhaltig ungewöhnliche Erfahrung. (*)
Nachfolgend eine Auswahl Statements von Schülern zu dem etwas anderen Schultag im Herbst 2008.
Haben von der Exkursion berichtet: Michael, Thomas, Lasse, Lukas, Lena, Sarah, Moritz, Robin, Özkan, Florin (hi, v. li.), Yasemin (v.). Bild: Andreas Bubrowski
Yasemin
Hallo, mein Name ist Yasemin. Ich bin 12 Jahre alt und komme aus der Türkei. Meine Klasse und ich waren in Borken bei der Moschee. Da gehen die Muslime rein, um zu beten. Uns wurde vom Imam erzählt, dass es nur einen Gott gibt und dass der Gott 99 Namen hat usw.! Nach der Moschee haben wir das Bergbaumuseum besucht. Wir wurden herumgeführt und bekamen die alten Maschinen gezeigt, die früher benutzt wurden. Manche Maschinen wurden für uns sogar eingeschaltet. Da gab es z. B. ganz große Maschinen wie einen Schaufelradbagger.
Muhsin Akdag, Imam der Moschee in Borken (li.), erklärt Gott aus Sicht des Islam. (*)
Robin
Tagesausflug am 27.10.2008 in die Moschee und ins Bergwerkmuseum in Borken. Am Montagmorgen fuhr die 7g, die Religionslehrerin Ulrike Ferner und meine Mutter1 bei strömenden Regen nach Borken in die Moschee. Dort wurden wir ganz herzlich begrüßt. Bevor wir in die Moschee eintreten durften, mussten wir die Schuhe ausziehen. Man erklärte uns, dass man den Raum immer sauber betreten muss. Der ganze Raum war mit einem Teppich ausgelegt, wo wir uns alle in einer Reihe hinsetzten. Der Herr Akdag erklärte uns die Religion der Moslems, unter anderem, dass die Männer vorne sitzen und die Frauen hinten Platz nehmen müssen. Wir schauten in die Runde, und wir hatten uns auch getrennt von den Mädchen hingesetzt. Da haben wir schon gelacht. Dann wurde ein Gebet gesungen, wo wir Jungen auch gelacht haben, das war eben kein Rap. Meine Mutter musste uns ermahnen, damit wir leise sind. Anschließend sind wir in ein Nebengebäude gegangen und es gab Getränketütchen und Kuchen, für unsere Lehrerin und meine Mutter gab es Tee. Als wir fertig waren, gingen wir ins Bergwerk-Museum. Eigentlich hatten wir keine Lust mehr, denn es war kalt und regnete immer noch, aber wir mussten ja. Die Führung dauerte etwa eineinhalb Stunden. Uns wurde gezeigt, wie die Bergleute früher gearbeitet haben und einige Maschinen, die dafür gebraucht wurden. Am besten fanden wir die Turbine, wo Qualm rauskam. Als die Führung zu Ende war, sind wir mit dem Bus in die Schule zurückgefahren. Es war trotz des Regens ein toller Tag.
Freundliche Aufnahme der Schüler bei Imam Akdag. (*)
Lena
Ich fand das Bergbaumuseum cool. Wenn Herr Bubrowski (mein Klassenlehrer) noch mit gekommen wäre, der leider nicht mit aus der Schule weg konnte, hätte es vielleicht ein bisschen mehr Spaß gemacht. Dass Wetter war nicht gerade passend, weil wir ja hauptsächlich nur im Außengelände herumgelaufen sind, es hat nämlich sehr viel geregnet. Ich fand es gut, dass es viele Sachen (Maschinen) gab, die ich noch gar nicht kannte. Weil es sehr viel geregnet hat und nass war, konnten wir auf einige Maschinen nicht hinaufklettern. Das war schade. Ich denke mal, die ganze Klasse fand die Exkursion cool. Ich persönlich meine, es hat sich gelohnt. Nicht nur dass ein Schultag ausgefallen ist, sondern dass es richtig Spaß gemacht hat und wir zusammen was erlebt haben. Das tut einer Schulklasse immer gut, etwas zusammen zu unternehmen!
Regen trübt das Vergnügen der Exkursion. (*)
Moritz
Eindruck zum Bergwerkmuseum Borken . Ich fand die Fahrt nach Borken ganz O.K. Leider hat es die ganze Zeit geregnet und wir sind nicht mit der Eisenbahn im Bergwerk gefahren. Ich fand die alten Maschinen und den alten Krankenwagen sehr interessant. Leider war unsere Klasse ein bisschen zu laut, dadurch durften wir nicht nach oben auf die große Maschine gehen. Die Führerin war sehr nett und wusste über alles im Bergwerk Bescheid. Im Großen und Ganzen war der Tag sehr schön und wir haben viel über das Bergwerk gelernt!
Informative und geduldige Führung im Bergbaumuseum. (*)
Özkan
Am 27.10.08 hat die Klasse 7g einen Ausflug nach Borken in das Bergbaumuseum gemacht. Die Führerin hat gezeigt, wie die Leute früher hart gearbeitet und geschuftet haben. Heute gibt es Maschinen. Früher mussten die Leute sehr vieles per Hand erledigen. Wir haben gesehen, wie die Maschinen heutzutage laufen. Die Maschinen sparen uns heutzutage viel Arbeit. Das haben wir dort alles gelernt.
Großer Schaufelradbagger im Bergbaumuseum. (*)
Florian
Zu Beginn der Führung wurden uns die mittelalterlichen Maschinen (Bohrmaschinen) gezeigt. In den Anfängen des Abbaus wurde dies noch per Hand mit einer Hacke gemacht. Nach und nach wurde es moderner, es kamen spezielle Bohrmaschinen (Tiefenbohrgeräte) und Schaufelradbagger hinzu. Sie erklärte uns, wie die Kohle abgebaut und für den Abtransport auf die Züge verladen wurde. Anschließend waren wir in einer großen Halle, dies war die sogenannte Brennkammer, dort machte sie eine Vorführung mit Rauch. Die Führerin zeigte uns, wie eine Flugzeugturbine funktioniert, zum Schluss schauten wir uns noch ein paar Loks an. Zur Geschichte des Bergwerks kann ich berichten, dass seit Mitte des 19. Jahrhunderts in Borken die Gewinnung der Kohle in Handarbeit gewonnen, im 20. Jahrhundert die Arbeit zunehmend mechanisiert wurde. Am 1. Juni 1988 kam es in Stolzenbach zu einem schrecklichen Grubenunglück mit vielen Toten, seitdem wurde das Bergwerk geschlossen. Die Grube ist eingestürzt ohne Vorwarnung; es gab 51 Tote.
Lasse
Ausflug ins Hessische Braunkohle-Bergbaumuseum. Am 27. Oktober haben wir einen Ausflug ins Bergbaumuseum gemacht. Als erstes haben wir einen Vortrag über den Bergbau gehört. Anschließend sind wir auf dem Freigelände herumgegangen. Beeindruckend waren die Schaufelrad- und Eimerkettenbagger. Es war auch cool, dass die Führerin die Geräte angestellt hat!
Zisch, Schnauf … beeindruckt und macht Spaß. (*)
Thomas
Am 27.10.08 machte die Klasse 7g einen Ausflug in das Bergbau-Museum Borken. Es ist ein Freilichtmuseum und es gibt viele interessante Ausstellungsstücke aus dem Braunkohletagebau zusehen. Z. B. einen großen Schaufelradbagger, wo während der Führung das Schaufelrad angestellt wird. In der Führung gibt es ausführliche Erklärungen über den Tagebau und über die anstrengende Arbeit, die die Arbeiter/innen zu der Zeit geleistet haben als es noch keine Maschinen gab. Auch heute ist der Braunkohleabbau sehr anstrengend für Mensch und Maschine. Und wenn man im Museum war, weiß man erst, wie kompliziert es ist, Strom zu erzeugen.
(*) Fotos: Donata Gorny
Linksunten: www.braunkohle-bergbaumuseum.de
- Vielen Dank an Frau Gorny, die sich kurzfristig bereit erklärte, die Exkursion zu begleiten. ↩
Kommentare
tolle bilder aber hat es euch auch so gefallen aber ich hoffe ihr hattet spaß
Tolle Bilder! Auch die vielen kleinen Berichte von den Schülern finde ich toll! Dass sich so viele Kinder freiwillig solche Mühe machen – bei meiner Klasse absolut undenkbar ;) – ist schon beeindruckend!! Toll gemacht! :I =D)
Das war mal ein interessanter Bericht. Was mir allerdings auffällt(wenn auch nicht überrascht), ist, dass die meisten der Schüler wohl mehr am Bergwerk, als an der Moschee interessiert gewesen zu sein scheinen. Nun ja, aber ich finde es gut, dass die Schule auch mal Exkursionen unternimmt, um den Schülern andere Kulturen und Religionen aus erster Hand näher zu bringen.
Bin ganz begeistert von meinen „M…“ =D) Zumal ich wohl weiß, dass das Schreiben von Berichten nicht zu ihren Lieblingsbeschäftigungen gehört!
find ich gut das yasemin was dazu geschrieben hat, weil sie als türkin sich dazu besser äußern kann als andere!