Mittagessen in der Cafeteria: Kritischer Blick hinter die Kulissen des neuen Caterers HEPHATA
Mit Voting zum Ende der Probezeit
Wenn eine Probezeit abläuft, ist es üblich, sich den Prüfling noch einmal etwas genauer anzusehen. Da Ostern die Probezeit für unseren neuen Mittagessen-Lieferanten, HEPHATA, zu Ende geht, hat die Weblog-AG – stellvertretend für alle Schüler und Lehrer – sich an einem Montag auf den Weg nach Treysa gemacht und vor Ort umgesehen.
Oberstes Gebot: Kein Küchenbesuch ohne Schutzkleidung. (*)
Ausgestattet mit Block, Stift, Digicam und einem Bündel Fragen gingen die Junior-Redakteure der Frage nach, ob man sich den Mahlzeiten ruhigen Gewissens anvertrauen kann. Und wie das „bisschen Essen“ eigentlich produziert wird.
Herstellung des „bisschen Essens“
Bei der Vorbereitung des Besuches bekam eine Schülerin plötzlich einen Schreck:
Was, wenn es dort eklig zugeht? Dann kann ich doch gar nicht mehr an der Schule Mittag essen?
Ein Junior-Redakteur drauf:
Wenn wir kommen, werden die schon alles schön machen. Da kannst Du sicher sein.
Das veranlasste den wachen kritischen Geist der Schülerin bei der Vorbereitung des Interviews mit dem Küchenchef, Andreas Reckziegel, genau da auf eher unübliche Weise nachzuhaken: Würden Sie für Ihre Firma auch lügen? Mal sehen, wie er regieren wird.
Küchenchef Andreas Reckziegel (li.) und Norbert Messirek (hi. re.) öffnen den Gästen alle Türen weit. (*)
Dass die Herstellung des „bisschen Essens“ in Wirklichkeit ein komplexer und ausgefeilter Produktionsprozess ist wurde schnell allen klar. Über zwei Stunden hat Norbert Messirek, Chef des Dienstleistungsbereiches Speisenverteilung, den acht Junior-Redakteuren und ihrem AG-Coach buchstäblich ALLE Türen des Küchenbetriebes WEIT geöffnet. Dann erst hatte man alles gesehen – von der Anlieferung von Waren, über die Vorbereitung der Salate, der eigenhändigen Produktion von zum Beispiel Grünkernbratlingen, der kundenspezifischen Kommissionierung, bis zur Entsorgung von Speiseabfällen.
Konzentriert folgen die Junior-Redakteure den Ausführungen von Küchenchef Reckziegel. (*)
Obwohl für sie ungewohnt, haben die Schüler die ganze Zeit über konzentriert beobachtet und aufmerksam Notizen gemacht. Am Ende war die ganze Redaktion zu einem Selbstversuch eingeladen. Das könnte heikel werden. Würden die kritischen Jung-Journalisten JETZT noch vertrauensvoll zulangen? Ach woher…
Menschengerechtes Kochen in der Großküche verlangt moderne Technik UND erfahrene Mitarbeiter. (*)
Vermutlich haben die aus Oberurff angereisten Großküchenlaien nur einen Bruchteil dessen verstanden, was der langjährige Fachmann Messirek berichtete und erläuterte. Doch allein was man sehen, anfassen und riechen konnte, erzeugte Vertrauen. Wirklich überall saubere und leere Flächen. Nicht nur fand sich kein Mäuschen für einen verflixten Vorführeffekt. Man hatte auch bald das sichere Gefühl, dass in Lager- und Kühlräumen selbst kleine Bakterien keine Chance haben würden. Und doch wirkte der Betrieb nicht steril und kalt. Dafür sorgten etwa ein Dutzend Menschen, die routiniert ihre Arbeit verrichteten und die Besucher mit freundlichem Lächeln begrüßten.
Saubere und leere Arbeitsflächen (o.) und Menschen, die mit ihrem Job zufrieden sind. (*)
Ganz am Schluss, schon etwas erschöpft von den vielen Eindrücken, schauten wir noch zu, wie rückläufige Küchenabfälle für ihre Entsorgung als Sondermüll aufbereitet wurden. Verblüfft stellten alle fest: Selbst hier geht es nicht eklig zu.
Es sich bedenkenlos schmecken lassen
ALLE haben sich dann zur Stärkung den „Selbstversuch“ bedenkenlos schmecken lassen. Küchenchef Reckziegel stellte sich dann noch den kritischen Fragen, auch der, ob er für seine Firma die Dinge schön reden, also lügen, würde. Er verneinte das mit überzeugendem Lächeln und bestätigte das tatsächlich – offensichtlich sogar gern – auf dem Manuskript der Fragerin mit seiner Unterschrift. Dafür gab es kräftigen Beifall der Gäste. Auf der Heimfahrt, unter uns, waren sich alle einig: Mit HEPHATA liegt unsere Schule richtig. (abu)
Das gibt er gern schriftlich: Küchenchef Reckziegel, Vater zweier Kinder, lügt nicht, auch nicht für seine Firma. Und sein Job macht ihm nachhaltig Freude1. (*)
Anmerkung der Redaktion: In lockerer Folge werden Schüler der Weblog-AG demnächst ihre Eindrücke in CJD-UPDATE vorstellen. Dazu gehört eine mehr detaillierte Darstellung zum Verfahren „Cook & Chill“ und ein Interview mit Küchenchef Andreas Reckziegel.
Voting zum Ende der Probezeit2
Zur Zeit sind keine Umfragen verfügbar.(*) Text/Bild: Andreas Bubrowski
Kommentare
Ok, dann hat sich die Sache ja glücklicherweise geklärt.
Kurz zur Kritik auf dem Schulhof: Diese Art von Kritik ist sicher nicht angebracht. Ich bin zwar selbst jemand, der hier und da mal kritisiert, aber dann auch bitte konstruktv und begründen. Keine Kritik á la „Das Essen ist aber Scheiße heute.“ Sowas hilft natürlich keinem weiter! Man sollte schon direkt sagen, was es zu bemängeln gibt und dann auch argumentieren können. Zudem sollte man sich auch immer wieder eingestehen, wenn das Essen wirklich gut war. Bei mir persönlich ist die Meinung, dass das Essen von der Qualität (Geschmack) her für den Preis ok ist. Eben auch wegen dem Dessert, Salat und Mineralwasser, was es dabei gibt. Doch mich stört es, dass das Brot, was beim Salat dabei ist, teilweise (nicht immer!) wirklich sehr hart war, nicht wirklich so, dass es frisch ist. Dazu kommt, dass man sich erst nach halb 2 nachholen darf, und dann auch nur, sollte noch etwas da sein. Das Fleisch ist dann meistens alle. Da wäre ich hocherfreut, wenn sich da was ändern lies, gerade auch, weil die ersten Portionen oft knapp bemessen sind. Logisch, da man ja will, dass jeder was kriegt. Aber dann sollte der Preis natürlich auch wieder stimmen. Sollte ich mich ein wenig irren, d.h. es kann ja sein, dass man, sollte man dies berücksichtigen, ein Minusgeschäft machen, dann muss man den Preis logischerweise beibehalten. Aber ich denke da wäre schon noch etwas zu machen. Hoffe, diese Kritik war einigermaßen konstruktiv und kein „Rumgemaule.“ Achso: Dies hab ich den Ausgeberinnen der Küche auch schon persönlich gesagt, aber diese fühlen sich dafür nicht zuständig, dass sie sich an diese „Ausgabe-Regeln“ zu halten haben.
Gruß,
Nordhessen KS!
Vielen Dank für die Richtigstellung. Das wird die Junior-Redakteure gleich zweimal freuen: (1) Die Geste selbst; (2) dass es nicht gemeint war, wie es angekommen ist.
Noch zum Essen: Mich nervt ehrlich gesagt das Rumgemaule auf dem Schulhof, das es offenbar gibt, weil KEINE EINZIGE konstruktive Kritik irgendwo eingegangen ist. HEPHATA hat uns ausdrücklich gebeten, dass man sich darüber freuen und versuchen würde, dem nachzugehen.
Gruß
Hallo,
ich finde nicht, dass ich jemandem hier etwas unterstellt habe, oder Ähnliches. Ich hab lediglich geschrieben, dass ich der Meinung bin, dass sie einige (z. Großteil) jüngere Schüler von einem doch recht positiven Artikel „verblenden“ (=beeinflussen) lassen und sich das in einem für das Catering positiven Voting widerspiegelt. Dabei hatte ich auf dem Schulhof andere Meinungen in Erinnerung.
Ich habe niemanden beleidigt, und es war auch nicht meine Absicht, die jüngeren Schüler oder die Weblog-AG verbal anzugreifen, daher finde ich es schade, dass mein letzter Beitrag nicht freigeschaltet wurde (der von gestern Abend). Ich hab ihn auch noch auf meinem Computer gespeichert, da ich aber keinen stillen Vulkan aufwecken will, möchte ich die Sache hiermit auf sich beruhen lassen, sollte die Online-Redaktion damit einverstanden sein. Sollte sich also jemand angegriffen gefühlt haben, möchte ich mich bei diesen entschuldigen.
Nichts für Ungut,
Nordhessen KS!
Wir danken dem vermutlich „älteren Schüler“ für seine weisen Ratschläge. Zwar sind die vermutlich auf Hellsichtigkeit basierenden Unterstellungen der Schönfärberei und Verblendung zum Glück lediglich Irrtümer. Macht nix – Irrungen können dem weisesten Weisen passieren.
Prophylaktischer Verblendungsschutz. Bild: Andreas Bubrowski
Trotzdem nehmen wir selbst solche Hinweise ernst und werden zukünftig der Verblendung vorbeugen. Siehe Foto!
Spaß beiseite: Bitte auf die Regeln hier achten und Unterstellungen gegen andere u. ä. unterlassen.
Ich hab zwar nicht gegen Hephata gestimmt, aber das Ergebnis wird doch schon genug dadurch verfälscht, dass der Artikel so positiv wie möglich ist und dann eine Umfrage unter den kritiklosen Artikel kommt. Natürlich lassen sich dadurch gerade die jüngeren Schüler ziemlich verbleden. Gerade deshalb braucht man sich über das Ergebnis des Votings nicht zu beschweren. Ist doch äußerst positiv, vergleicht man es mal mit den zahlreichen negativen Äußerungen über das Catering auf dem Schulhof.
Oh Kinder! Gegen etwas Voten ohne auch nur eine einzige Kritik zu äußern ist eher nicht ein Zeichen von Klasse… Ich schließe daher das Voting.
Ich fand diesen Ausflug wirklich toll UND SEHR ÜBERZEUGEND!!!
Ich finde, dieser Catering-Service hat es verdient, „unsere Schule mit Mittagessen versorgen zu dürfen“! ;)
Was ist denn an HEPHATA auszusetzen — außer der Preis… :( Aber dafür machen die das Essen auch wirklich sehr gut!! :I
=D) =D) =D)