Glücklicherweise ist die evangelische Kirche nicht päpstlicher als der Papst und hat nichts gegen gelegentliche Glücksmagie. Daher nutzen an unserer Schule alljährlich zu Prüfungszeiten Freunde, Geschwister und sogar Eltern die Gelegenheit, sich zugunsten ihrer Lieben im Prüfungsstress als Laien-Magier zu versuchen.

Abitur-Glücksfahne, Detail, © CJD-UPDATE/A. BubrowskiMit Glücksfahnen zum Prüfungserfolg. (*)

Für die anstehenden schriftlichen Prüfungen zum Abitur 2009 geht das zum Beispiel so. Du musst in Oberurff jemanden haben, der gerade Prüfung hat. Dann nimmst du ein ausrangiertes Bettlaken, malst magische Beschwörungsformeln darauf, von denen du annimmst, dass sie dem Begünstigten helfen und sonst niemandem schaden.

Abitur 2009, Deutschprüfung, © CJD-UPDATE/A. BubrowskiSchriftliche Abiturprüfung im Fach Deutsch. (*)

Dann heißt es bei Nacht und Nebel das Schulgelände entern und das magische Objekt am Zaun zum roten Platz befestigen. Dabei gilt: Wer zuerst kommt, hängt zuerst. Nicht vergessen – es könnte windig werden, also an allen vier Ecken schön fest binden!

Abitur 2009, Glücksbringer © CJD-UPDATE/A. BubrowskiBei so einem süßen Glücksbringer kann nichts schief gehen. Wer aber denkt, er würde einer SIE gehören – irrt! Es gehört einem ER! (*)

Alle freut es…

Am nächsten Morgen richten sich mehr als 1.000 Augenpaare auf die magischen Glücksfetische, die dadurch erst richtig mit Qi1 aufgeladen werden. Dann musst du nur noch warten, bis die Prüfungsarbeiten kontrolliert sind. Hat deine Magie gewirkt, könnte ein kleiner Harry Potter in dir schlummern. Wenn nicht – hat es dennoch alle erfreut2.

Galerie Magie-Versuche zum Prüfungsglück (*)

(*) Text/Bild: Andreas Bubrowski

  1. chin. für Lebensenergie ↩
  2. Die nachfolgende zufällige Auswahl stellt keine Wertung dar. ↩