Wer möchte nicht gerne die Weichen so stellen, dass alles glatt läuft? Die Züge rollen über Brücken, biegen um Kurven und halten brav am Bahnhof – als Lokführer kann man das alles steuern. Vielleicht macht das die Faszination der Modelleisenbahn aus, besonders, wenn ein Waggon mit ca. 85 Zentimetern recht groß ist und sich das Ganze auf einer Gleislänge von einem halben Kilometer abspielt.

xl_eisenbahnSpur-1-Eisenbahner und Autor. Foto: privat

Laurin Deiß, der über das Ereignis berichtet, hat bei seinen Bewerbungen auch die Vorteile seines Hobbys erfahren. Mit seinen technischen Kenntnissen konnte er in Vorstellungsgesprächen punkten und hat einen Ausbildungsplatz bekommen. (kvu)

Werkschau der Spur-1-Eisenbahner in Borken

Von Laurin Deiß (Klasse Re-10g)

Am 28. und 29. März fand in Borken das zweitgrößte ‚Spur 1 Modelleisenbahntreffen‘ Europas statt. Dazu Herr Müller, Mitglied der IG Spur 1 Nordhessen:

Nun fand dieses Spur 1 Treffen zum dritten Mal in Borken statt. Aus ganz Deutschland, Luxemburg und Frankreich reisten insgesamt 60 Modellbauer am Freitag, den 27. März, zum Aufbau der Modulanlage an. Diese bestand aus über 200 Modulen. Die Anlage hatte vier Bahnhöfe, vier Lokschuppen und zwei Drehscheiben.

Bis zu 18 Lokführer können gleichzeitig fahren – auf insgesamt 560 Meter Gleislänge mit 90 Weichen auf einer Fläche von 45 x 18 Metern. In der Spur 1 sind die Loks bis zu sieben Kilo schwer und die Waggons bis zu 85 Zentimeter lang, also 3 Mal größer als die bekannte Spur H0.

Besucher sogar aus Berlin und Schleswig-Holstein

Am Freitag ging es direkt nach der Schule nach Borken, um beim Aufbau zu helfen. Wochenlang sind Gleispläne durch ganz Europa geschickt worden, um die Anordnung und Fahrpläne zusammenzustellen. Nachdem die Anlage stand, haben wir die Gastronomie vorbereitet, denn dafür waren wir als Gastgeber natürlich zuständig. Beim gemeinsamen Grillen haben wir uns auf das Wochenende eingestimmt und Erfahrungen ausgetauscht. Schließlich wurde noch bis spät in die Nacht Lok gefahren. Ein Teil der Eisenbahner, die von auswärts kamen, übernachteten in Hotels und Pensionen, ein anderer Teil direkt vor Ort als Aufpasser, da man natürlich eine solche Anlage nicht unbeaufsichtigt lassen kann.

Samstagmorgen 10 Uhr begann das Treffen für die Öffentlichkeit – bei freiem Eintritt – bis abends 18 Uhr war für die Besucher geöffnet. Es waren sehr viele interessierte Besucher sogar aus Berlin und Schleswig-Holstein eigens angereist, um unsere Ausstellung zu besichtigen. „Ein vollautomatisches Kieswerk ist einer der Höhepunkte“, betonte Müller. Die Eisenbahnfreunde Borken hatten mit der Gastronomie sehr viel zu tun. Es musste sogar noch Nachschub besorgt werden. Bei einem gemeinsamen Abendessen aller Eisenbahner ließen wir den Tag ausklingen.
Sonntagmorgen 10 Uhr, der zweite Tag für alle begann.

Spur-1-Ausstellung in Borken (*)

Auch prominente Besucher, ein Landtagsabgeordneter, der Borkener Bürgermeister, sowie angesehen Herren von Banken gaben uns die Ehre und brachten uns sogar Geschenke mit. Am Nachmittag war auch jemand von MB Media dort, der einen Film gedreht hat. An diesem Tag lief die Gastronomie wieder sehr gut. Am späten Nachmittag war alles vergriffen. Ein tolles Ergebnis für die Vereinskasse war abzusehen, zwar ohne Eintrittsgelder, aber eine Spende nahmen wir gern. Ab 17 Uhr wurde fleißig abgebaut.

Im Großen und Ganzen war es ein gelungenes Wochenende. Wir schätzen, dass ca. 2600 Besucher da waren, um sich das Spektakel anzuschauen. Voller Zuversicht freuen wir uns schon auf das nächste Jahr, wo wir versuchen werden, eine noch größere Anzahl von Eisenbahnfreunden nach Borken zu locken.

(*) Fotos: privat, Gestaltung: CJD-UPDATE/A. Bubrowski