Twitter für die Schule – nützliche kleine Helfer mit Potential
Von Andreas Bubrowski (Online-Redaktion)
Twitter ist ein neuer Internet-Dienst. Wörtlich bedeutet „twittern“ zwitschern. Mit 140 Zeichen lässt sich der Welt in einem Tweet (engl. Zwitscher) kundtun, was man gerade macht. Braucht man das? Natürlich nicht. So wie man streng genommen das ganze Internet nicht braucht.
Der Grafiker Biz Stone, einer der Gründer von Twitter.
Foto: Creative Commons
Dass Twitter dennoch ein Dienst mit Potential ist, sieht man daran, dass sich bereits kriminelle Spamer des Dienstes angenommen haben. Bei der Sicherung von Twitter-Namen ist ein heißer Wettlauf zwischen Unternehmen, Behörden und Privatpersonen ausgebrochen wie in den Anfangstagen des Internet beim „Domain-Grabbing.“ In CJD-UPDATE steht für unsere Schule ab sofort der Twitter CJD_UPDATE zur Verfügung.
Alltägliches Denken und Reden oft
eher eine Art „mentales Bäuerchen“
Was ist Twitter? Zur Veranschaulichung ein Bild: Wenn jemand durstig mit schnellen großen Schlucken kohlensäurehaltiges Mineralwasser trinkt, muss er danach unvermeidlich ein Bäuerchen machen. Der zivilisierte Mitteleuropäer unterdrückt das dabei erzeugte laute Röhren, wenn er in Gemeinschaft ist. Es gibt aber Völker, wo es umgekehrt ist. Wenn ein Gast nicht lautstark rülpst, hat ihm das Essen nicht geschmeckt – eine Beleidigung für den Gastgeber.
Wenn wir uns selbstkritisch betrachten, ist unser alltägliches Denken und Reden oft eher eine Abfolge „mentaler Bäuerchen.“ Gedanken kommen einem unvermittelt hoch – und wenn einem danach ist, spricht man sie aus. Belangloses Geplapper macht nachgewiesen den größten Teil unserer Unterhaltungen aus. TWITTER ermöglicht es, unsere mentalen Bäuerchen im Rahmen von 140 Zeichen (mit Leerzeichen) öffentlich zu machen. Offiziell gilt Twitter als „soziales Netzwerk“ und Mikro-Blogging-System im Echtzeitbetrieb.
Wer sich für das „Gezwitscher“ eines Twitter-Anwenders interessiert, kann sich zu dessen „Follower“ erklären. Er bekommt dann nach jedem Zwitscher eine Mail, dass ein neuer Tweet gepostet wurde. Wer die Tweets einiger aktiver Twitter-Anwender abonniert, kann unter Umständen gar nicht mehr nachkommen mit dem Lesen der informationstechnischen Bäuerchen. Das ständige Eintreffen von Mails – natürlich geht Twittern auch über Handy – führt zu ständiger Unruhe, warnen inzwischen Psychologen. Außerdem besteht Suchtgefahr – wie bei SMS oder Chats.
Ein typisch privater Tweet könnte so gehen:
10:02 h: Meine Schwester ist gerade eingetroffen, wir wollen zusammen kochen.
10:04 h: Film-Marathon mit meiner Schwester :D
Banal, bedeutungslos, Unfug? Wenn es ums Kochen und DVD Gucken geht – vielleicht. Doch wenn es für Papier heißt, es sei geduldig – was darauf hinweist, dass Papier nichts dafür kann, wenn auf ihm Blödsinn gedruckt wird – so gilt das auch für Internet-Dienste wie Twitter. Firmen können etwa auf effiziente Weise ihren Kunden kurzfristig relevante Informationen, Freunde untereinander sich zum Nulltarif eben auch Wichtiges schnell zukommen lassen. Und in der Schule?
Twitter in der Schule
Zum Beispiel Klassenfahrt. Die Klasse nutzt einen Twitter-Account. Nach der Ankunft in der Jugendherberge – kurzes Statement, alles ok. Am nächsten Morgen. Erste Nacht – alles im grünen Bereich, alle wohlauf. Und so weiter. Eltern, die dem Tweet folgen, wissen, was mit ihren Kindern los ist, vorausgesetzt, die Tweets enthalten die Wahrheit. Alles ohne Kosten, schnell und nebenbei.
Beispiel kurzfristige Änderung im Schulbetrieb: Ob Vertretung, Klausurtermin oder benötigtes Arbeitsmaterial. Ein kurzer Tweet genügt – und ALLE wissen Bescheid. Außerdem können über die Antwort-Funktion bei Bedarf weitere Informationen angefordert werden – ein Vorgang, von dem ALLE Follower des Tweets direkt profitieren.
Und wie steht es mit Sicherheit? Der Twitter-Betreiber sitzt in den USA. Twitter-Daten werden gespeichert und ausgewertet. Da außer E-Mail-Adresse, Name (richtiger Name wird empfohlen, ist aber nicht Pflicht) und IP-Adresse keine persönlichen Daten abgefragt werden, liegt es an jedem selbst, ob und inwieweit Privates in Twitter landet. Das Löschen eines Accounts ist jederzeit auf Knopfdruck möglich. Unliebsame Follower lassen sich bequem blocken.
„CHRIS CHRISTOPHORUS“
Der Tweet CJD_UPDATE wird zukünftig vor allem auf Neuigkeiten in und um CJD-UPDATE hinweisen. Als Nutzername wurde CHRIS CHRISTOPHORUS1 gewählt – symbolischer Hinweis darauf, dass der Twitter-Account der SCHULE, nicht einer einzelnen Person, gehört. In der Sidebar rechts bekommen Besucher von CJD-UPDATE einen schnellen Überblick über Neuigkeiten. Was darüber hinaus mit CHRIS CHRISTOPHORUS angestellt wird, hängt von der kreativen Fantasie von uns – Schülern und Lehrern – ab.
- Der fiktive Name sichert bei Twitter die Präsenz von CJD-UPDATE. ↩
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