Von Melanie Kurz (Lehrerin Französisch/Deutsch)

Unter dem Motto „Bonjour Paris“ stand die diesjährige Studienfahrt der Jahrgänge 10 und 11 nach Paris. Am 8. Mai 2009 machte sich eine Gruppe von 36 Schülern und vier Lehrern auf den Weg, um die französische Hauptstadt zu entdecken.

xl_untergrundImprovisierter Geruchsschutz im Untergrund von Paris. (*)

Die elfstündige Reise begann damit, dass unser Busfahrer Gido uns missmutig eröffnete, gar keine Lust zu haben, nach Frankreich zu fahren, sondern einer Reise nach Italien den Vorzug zu geben. Nach langem Drängen von Frau Moniac allerdings beugte er sich großmütig der Mehrheit und unserer Reise stand nichts mehr im Weg.

Überwältigt von dem Charme der Stadt

Gegen 18 Uhr kamen wir ziemlich erschöpft, aber auch erwartungsvoll in unserer Unterkunft in der Nähe des Louvre an und bezogen die Zimmer. Da es in den so genannten Hostels auf Grund der günstigen Preise normal ist, mit fremden Menschen ein Zimmer zu teilen, bekam eine Jungengruppe unerwartet Übernachtungsbesuch von einem Amerikaner, der sich aber schnell als Australier auf Weltreise zu erkennen gab und im Zimmer für gute Stimmung sorgte.

Der erste Abend stand zur freien Verfügung und wurde zur ersten Erkundung der Umgebung genutzt. Ein interessantes kulturelles Programm stand am folgenden Tag im Mittelpunkt. Um einen ersten Eindruck von Paris zu bekommen, erlebten wir eine dreistündige Stadtrundfahrt, während der uns Mme Etelle – gebürtige Berlinerin – auf ansprechende Weise in die Geschichte der Stadt einführte.

xl_pyramideGlaspyramide des Louvremuseums – sonst nur aus dem Unterricht bekannt. (*)

So fuhren wir vorbei an den Champs-Elysées, dem Eiffelturm, Sacré Coeur, Notre Dame und vielen weiteren Sehenswürdigkeiten, die uns aus dem Französischunterricht bisher nur vom Hören und diversen Abbildungen bekannt waren. Überwältigt von dem Charme der Stadt legten wir zur Mittagszeit eine Pause ein, die einige zum Mittagessen, andere zum Flanieren nutzten.

Mit der Metro in das Arrondissement

Um 18 Uhr waren wir dann vor der Glaspyramide des Louvremuseums mit der Gruppe verabredet, denn es sollte – ganz touristisch – die „Mona Lisa“ von da Vinci betrachtet werden. Nach längerem Suchen und Verfolgen unzähliger Menschenmassen entdeckten wir das uns recht winzig erscheinende Gemälde, das im Französischen den Titel „Joconde“ trägt. Uns war klar, dass dieser kurze Ausflug in die Welt der Kunst nur einen Einblick geben kann, aber bei unserem nächsten Besuch in Paris können wir diesen weiter vertiefen.

xl_view_parisWunderbarer Ausblick über die Stadt. (*)

Am Abend fuhren wir mit der Metro in das Arrondissement, in dem sich das Künstlerviertel und Sacré Coeur befinden. Geschunden von dem ausgiebigen Nachmittagsfußmarsch und Shoppingwahn fiel es einigen sichtlich schwer, sich für den steilen Aufstieg zu begeistern, doch nach beharrlicher Überredung gelang es doch, allen diesen wunderbaren Ausblick über die Stadt nahe zu bringen. Danke noch einmal an die zwei Zurückgebliebenen. Ihr habt euch schnell überreden lassen und tapfer durchgehalten! Wieder in der Unterkunft angekommen, verlief der Abend sichtlich ruhiger als der Vorabend. Einige Schüler hatten enge Bande mit den attraktiven fremden Zimmernachbarn geknüpft und zum ersten Mal notwendige Dinge in der Fremdsprache Englisch oder Französisch geklärt!

Aus mehreren verführerischen Möglichkeiten wählen

Der Sonntagmorgen war für den Besuch des Schlosses von Louis XIV in Versailles reserviert. Wir warteten am Eingang und vor allem bei der Ausgabe der „audio-guides“, erlebten dann prunkvolle Gemächer, deren Glanz uns sichtlich erstaunte. Auch die sehr gepflegten Gärten des Schlosses beeindruckten uns sehr. Nach der Rückkehr nach Paris konnten wir aus mehreren verführerischen Möglichkeiten wählen. Entweder wir besuchten mit Frau Dreyer das Monetmuseum, um die bekannten „Seerosen“ anzuschauen oder wir stiegen mit Frau Moniac, Frau Kurz und Herrn Friedrich in die Pariser Unterwelt hinab, wo man die Kanalisation näher erkunden sollte.

xl_pauseRechtschaffend erschöpft. (*)

Der Gedanke, eine stinkende Kloake zu erkunden, erweckte einerseits Ekel, andererseits Interesse, da das Projekt, alle Abwässer unterirdisch zu beseitigen und nicht wie im Paris des Romans „Das Parfum“ einfach auf die Straßen zu leiten, im 19. Jahrhundert eine große Errungenschaft war. Wir stiegen also mit einer Gruppe hinab und waren erstaunt über die dicken Rohrleitungen und den penetranten Gestank, der uns entgegenströmte. Zeitweise mussten wir sehr erfinderisch sein, um den schlimmen Geruch von uns fernzuhalten.

Eindrücke zur Paris-Exkursion (*)

Zur Entspannung und als krönenden Abschluss der Parisexkursion führten wir danach eine Fahrt mit einem Ausflugsboot auf der Seine durch und konnten uns von den lieb gewonnenen Sehenswürdigkeiten verabschieden. Im Großen und Ganzen hat uns die Fahrt nach Paris sehr gut gefallen. Wir haben neue Eindrücke gewonnen und die ersten Verständigungsversuche auf Französisch gemacht!

(*) Fotos: Julia Dreyer, Marise Moniac; Gestaltung: Andreas Bubrowski