Minor oder Major, das ist hier die Frage
Carolin Stahl und Janis Evers über die Trierfahrt der Lateinkurse des Jahrgangs 12 vom 23. bis 25. April 2009
Tag 1: Unsere Exkursion nach Trier begann gegen acht Uhr in Oberurff. Mit zwei Kleinbussen ging es Richtung Augusta Treverorum. Nach der Ankunft im Jugendgästehaus „Warsberger Hof“ begannen wir sogleich mit der Erkundung und Besichtigung der Domstadt. Zuerst informierten uns Sebastian und Christoph über einige Sehenswürdigkeiten, wie das rote Haus, das Marktkreuz und den Petribrunnen.
Äußerst unterhaltsam gestaltete Stadtführung. Foto: privat
Anschließend bekamen wir eine Fremdführung durch St. Maximin. Unter St. Maximin befand sich eine alte Grabstätte, in der sowohl Römer als auch heidnische Gräber zu finden waren. Die Grabstätte war bei ihrer Entstehung noch oberirdisch. Jetzt kamen wir zur, laut Rüdigers Meinung, Basilika minor St. Paulin. St.Paulin ist eine spätbarocke Pfarrkirche in Trier, deren Innenausstattung von Balthasar Neumann entworfen wurde. Bis 1804 dienten sie und ihre Vorgängerbauten jahrhundertelang als Stiftskirche.
Exklusive Führung vom Leiter der Ausgrabungen
Danach bekamen wir einige Hauptinformationen über die Portra Nigra von Michael. Vom dritten Stock des Bauwerkes hatten wir einen guten Ausblick über die ganze Stadt. Der Abend stand zur freien Verfügung, was uns dazu verleitete, zum ersten Mal an diesem Tag in den Genuss der zahlreichen Moselweine zu kommen.
Tag 2: Nach der ersten Konfrontation mit dem Moselwein fiel einigen von uns das Aufstehen sichtlich schwer, nichtsdestotrotz schafften es alle pünktlich zum Frühstück. Nach dem ausgiebigen Frühstück besuchten wir das Bischöfliche Dom- und Diözesanmuseum. Dort bekamen wir eine exklusive Führung vom Leiter der Ausgrabungen in Trier Prof. Weber. Er informierte uns über ein römisches Deckengemälde, das aus dem ersten Viertel des 4. Jahrhunderts stammt. Danach bekamen wir eine sehr interessant und äußerst unterhaltsam gestaltete Stadtführung von Dieter Hechler. Mit viel Witz führte er uns durch den Dom und durch die Konstantinsbasilika. An dieser Stelle kam auch die Frage auf, ob St. Paulin eine Basilika minor oder Basilika major sei. Herr Hechler behauptete fest, dass es sich um eine Basilika major handelt, Rüdiger, Wikipedia und einen Priester, den wir extra in der Stadt ansprachen, behaupteten das Gegenteil. Herr Hechler sicherte uns trotzdem zu, dass es sich um eine Basilika major handelt und wollte uns den Beweis per Post zusenden. Wir sind gespannt.
Nach weiteren Sehenswürdigkeiten kamen wir zu einem weiteren Höhepunkt der Fahrt: dem Amphitheater. Das Amphitheater wurde ca. 100 n. Chr. fertig gestellt und bot 20.000 Besuchern Platz . In der Arena gab es nicht nur Kämpfe unter Gladiatoren, auch Kämpfe mit oder unter Tieren waren keine Besonderheit. Die Arena verfügte über einen Aufzug in der Mitte, um Tiere, Gladiatoren oder Bühnenbilder nach oben zu fahren. Dann schauten wir uns noch die Römerbrücke und das Karl-Marx-Haus an.
Am Abend begann unsere heiß ersehnte Weinprobe, die ebenfalls von unserem Guide durchgeführt wurde. Zuerst bekamen wir einen kleinen Einblick in die Weindomäne Rheinland-Pfalz. Uns wurde erklärt, wie Sekt hergestellt wird und dass Rosé kein Wein, sondern ein Abfallprodukt von Rotwein ist. Nach einigen Kostproben stieg die Stimmung und wir kamen nach der Führung und einigen Gläsern „Abfall“ zur richtigen Weinprobe.
Privat-Fotos zur Exkursion
Zuerst wurde uns ein trockener Weißwein kredenzt, danach ein lieblicher Riesling Kabinett, ein trockener Rotwein bildete den Abschluss unserer Weinprobe. Das Programm für diesen Tag war nun zu Ende und wir gingen wieder ins Jugendgästehaus und gestalteten den restlichen Abend frei.
Tag 3: Am letzten Tag unserer Trierexkursion wurden wir viel zu früh aus unseren weingetränkten Träumen gerissen. Wir besichtigten die Kaiserthermen und die Königsthermen. Danach hatten wir noch ein paar Stunden zur freien Verfügung und schauten uns die Stadt an, gingen shoppen oder etwas essen. Einige Schüler besuchten das rheinische Landesmuseum. Gegen halb drei nachmittags traten wir unsere Heimreise an.
Im Namen der ganzen Gruppe bedanken wir uns für die schöne Studienfahrt bei den Begleitern Reiner Strauß, Bernd Bick und Jörg Bruns.
Es war eine rundum gelungene Fahrt!
Kommentare