Fächerübergreifende Exkursion am Ende der Jahrgangsstufe 7
Drei Jahre Unterstufe – da gehört sich ein eindrucksvoller Abschluss, der nur eine mehrtägige unterhaltsame Klassenfahrt sein kann, meinten die Schüler der Realschulklasse 7g. Dem Klassenlehrer (in den Fächern Mathematik und Physik vertreten) stand der Sinn jedoch mehr nach einer fachbezogenen Exkursion. Am liebsten etwas mit Bezug zum Fach Physik.
Einfahrt ins Erlebnis Bergwerk Merkers. (*)
Durch Zufall fand sich ein Angebot in geografischer Nähe: Bad Salzungen in Süd-Thüringen mit dem Erlebnisbergwerk Merkers und Planetarium. Im Verlauf der Exkursion1 kamen dann weitere fächerübergreifende Aspekte zutage. Und unterhaltsam war es außerdem.
Physik
Erlebnis Bergwerk Merkers und Planetarium boten Physik-Bezug pur. Allein das scheinbare Rasen im offenen LKW durch kilometerlange Bergwerksstollen lieferte alle nur denkbaren Facetten der Bewegung von Körpern. Obwohl die Geschwindigkeit zu keinem Zeitpunkt 40 km/h überschritt – laut eines an einer Stelle im Stollen befestigten Geschwindigkeitsanzeigers, den wir „rasend“ passierten – hatten alle das Gefühl mit „hundert Sachen“ durch die engen Stollen zu düsen. Aber auch das Phänomen, dass es mit zunehmender Tiefe immer wärmer wurde, aktivierte vorhandenes Erfahrungswissen bei den Schülern: Das liegt natürlich am näheren Erdkern, womit – nebenbei – ein Bezug zu Erdkunde gegeben wäre. Jede Menge weitere physikalisch-technische Aspekte fanden sich in den Stationen der Bergwerksführung.
Pro Person eine Marke, damit unter Tage keiner verloren geht, etwa unser B., der sie hier gerade vor Schreck fallen lässt. (*)
Das Planetarium bot knapp zwei Stunden Kurzweil. Die erst wenige Tage zurück liegende Sommersonnenwende lieferte den aktuellen Bezug zu den Planetenbewegungen und den ihnen zugrunde liegenden physikalischen Gesetzen.
Mathematik
Eine Thüringer Bratwurst kostete in der Eisenacher Fußgängerzone 1,30 Euro. Wie viel hat W. nach dem Verzehr der vierten Wurst ausgegeben? Reicht es bei 10 Euro Taschengeld noch für ein Eis, die XL-Kugel für 1,20 Euro?
Mit der Regionalbahn zum Shoppen nach Eisenach, die – anders als daheim in Hessen – hier stets und ständig übervoll ist. (*)
Biologie
Nächtlicher Lärm im Bungalow. Zur Beruhigung darf L. sich kurz auf der Bank nebenan von den anstrengenden Einschlafversuchen erholen. Welch Überraschung: überall Glühwürmchen. Sofort kommt die Frage auf: Wie kommt das Glühen zustande? Die so genannten Biolumineszenz basiert auf einem biochemischer Prozess. Die Leuchtsignale haben den Zweck, dass paarungswillige Männchen und Weibchen zueinander finden. L. ist jetzt hoffentlich gut motiviert für den Biologieunterricht im nächsten Schuljahr.
Ein Tänzchen in Ehren kann keiner verwehren, heißt es. (*)
Chemie/Erdkunde
Die Lagerstättenentstehung im Erlebnisbergwerk Merkers ist angewandte Chemie und Geografie (Erdkunde) in einem. Die Frage, „Wie kommt das Salz in die Erde?“ wird im Verlauf der Führung wiederholt anhand von Gesteinsschichten erläutert. Hauptabbauprodukte waren und im geringen Umfang sind Kochsalz und Kali. Kali wiederum dient als Düngemittel. Was die Biologie ins Spiel bringt.
Kein SEK, sondern unsere Mädchen beim Einfahren in den Stollen. (*)
Deutsch
Mit dem Hauptfach Deutsch hatten vor allem die Mitwirkenden der Video-Tweets zu tun. Alle empfanden es als peinlich, wenn sich bei den Aufnahmen Versprecher einschleichen würden. Also wurde gemeinsam ein kurzes Drehbuch skizziert. Die Rollentexte wurden sicherheitshalber stichwortartig notiert.
Geschichte
In den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges wurden die Gold- und Währungsreserven des Deutschen Reiches und zahlreiche Kunstgegenstände im Bergwerk Merkers eingebunkert und notdürftig vor den heranrückenden Alliierten versteckt. Es half nichts. Die US-Armee nahm Merkers kampflos ein und fand schließlich den Schatz. Jetzt standen WIR an der Stelle, wo sich einst die Goldbarren stapelten, deren Verbleib übrigens bis heute nicht geklärt ist.
Robin und Lion, v. li. (*)
Englisch
Mit uns absolvierte eine Gruppe englischsprachiger Schüler die Führung untertage. Es ergaben sich kleine Kommunikationsprobleme – die hoffentlich die Einsicht nährten, dass es gut ist, in allen Lebenslagen gut Englisch zu können.
Video-Tweet zum Besuch im Erlebnisbergwerk Merkers
Metaphysik
In den Bungalows der Jugendherberge warteten Heerscharen ausgehungerter Mücken aller Größen auf junges hessisches Blut, dessen sie sich dann auch des Nachts ausgiebig bedienten. Die Folge: völlig zerstochene Gliedmaßen – auch bei den älteren Begleitpersonen. Der in irgendeinem Ratgeber aufgefangene metaphysische Trick, dass sich der Juckreiz eines Mückenstichs dämpfen lässt, indem man mit Kugelschreiber eine Sinuskurve genau über den Stich zeichnet, löste unterschiedliche Reaktionen aus. L. meinte, das sei Blödsinn. M. jedoch probierte es insgeheim, um festzustellen: Das hilft ja wirklich. Erklärung? Hier musste der anwesende Physiklehrer mit dem Hinweis passen, dass der Mensch eben noch immer nicht für alle Phänomene eine wissenschaftliche Erklärung habe.
Tiefste Graffiti der Welt, knapp 800 Meter unter Tage, zur Geschichte des Bergbaus. (*)
Spaßfaktor
Den für ein nachhaltiges Erlebnis unumgänglichen Spaßfaktor bot das unglaublich preisgünstige Schwimmbad gleich neben der Jugendherberge und zwei Shopping-Fahrten nach Eisenach. Am Abend fanden sich wechselnde Gruppen zum Quatschen, Spielen oder Rumhängen – zum Chillen also – zusammen. Besonders nachhaltig dürfte sich bei den Schülern jedoch die stimmungsvolle Führung durch das Erlebnisbergwerk eingeprägt haben. M. etwa meinte völlig überrascht, das sei ja cooler als vor dem PC zu sitzen. Was einen johlenden Beifallssturm der Mitschüler auslöste.
Bilder von der Exkursion nach Bad Salzungen2 (*)
Lob und Dank
Die Herbergsleitung lobte die Klasse. Über das Jahr verteilt fänden sich nur ganz wenige Gruppen, die dermaßen zivilisiert und umgänglich wären. Umgekehrt möchten wir unsere Gastgeber und Begleiter loben für die freundliche Betreuung. Ein Lob auch an die Mitarbeiter der Deutschen Bahn im Stellwerk Neustadt, das auch ein Bahnhof ist. Die hier mit einigem Aufwand bewerkstelligte Buchung der Gruppenfahrt hat voll gepasst!
Linksunten
(*) Text/Bild: Andreas Bubrowski
Kommentare
Zum Weiterlesen: Salzstollen Merkes und die Legende vom Nazigold. (Zweiteiliger Artikel der Süddeutschen Zeitung online)
Klassenfahrt Bad Salzungen
Moritz
Am Mittwochmorgen trafen wir uns um 7.45 Uhr am Bahnhof. Von dort aus fuhren wir nach Kassel. Dann mussten wir umsteigen. Wir gingen erst einmal zu Mc Donalds. Danach fuhren wir weiter bis nach Eisennach. Dort stiegen wir in einen anderen Zug um. Als wir in der Jugendherberge angekommen sind, machten wir erst mal unsere Betten und packten unsere Sachen aus.
Danach ging eine Gruppe nach Eisennach und eine andere ins Schwimmbad. Ich ging mit Flo ins Schwimmbad. Das Wasser war zwar sehr kalt, aber es machte eine Menge Spaß. Danach gingen wir in die Jugendherberge zurück und machten eine Wasserbombenschlacht. Als die andere Gruppe aus Eisennach zurückkam, gingen wir mit ihnen gleich noch einmal ins Schwimmbad. Abends um 19.00 Uhr gab es Abendessen. Um 22.00 Uhr mussten wir ins Bett. Ich habe leider nicht so gut geschlafen, weil die Mücken uns zerstochen haben.
Am Donnerstag morgen gab es um 8.00 Uhr Frühstück. Dann wurden wir um 9.00 Uhr vom Bus abgeholt und sind ins Salzbergwerk Merkers gefahren. Dort mussten wir erst einmal einen Kittel und einen Helm anziehen. Danach gingen wir in den Fahrstuhl und fuhren nach unten ins Bergwerk. Dort wurden wir in Autos gesetzt und Bernd Sachs war unser Fahrer. Es war sehr interessant im Bergwerk, aber am besten fand ich die Höhle mit den Salzkristallen. Danach fuhren wir wieder mit dem Bus in die Jugendherberge zurück. Um 13.00 Uhr gab es Mittagessen. Nach dem Essen gingen wir wieder ins Schwimmbad und die anderen fuhren nach Eisennach. Abends um 19.00 Uhr gab es Abendessen. Danach spielten wir noch ein bischen und um 22.00 Uhr gingen wir ins Bett.
Am Freitag morgen gab es um 8.00 Uhr Frühstück. Anschließend ging es ins Planetarium nach Bad Salzungen. Es war sehr interessant. Die einzelnen Sternszeichen am Himmel wurden uns gezeigt. Man konnte sie aber nur mit sehr viel Phantasie erkennen. Nach dem Besuch im Planetarium ging es erst mal zum Mittagessen. Danach gingen wir wieder ins Schwimmbad. Als wir wieder in der Jugendherberge angekommen waren, packten wir schon mal unsere Koffer. Um 19.00 Uhr gab es dann wieder Abendbrot. Anschließend schauten wir noch ein paar Musikvideos an Herrn Bubrowskis PC. Um 22. 00 Uhr gingen wir dann wieder ins Bett. Wir konnten alle sehr gut einschlafen.
Am Samstag-Morgen mussten wir schon um 06.45 Uhr aufstehen und das Bett abziehen. Um 7.30 Uhr gab es dann schon Frühstück. Wir mussten unsere Koffer zum Auto bringen und um 09.11 Uhr fuhr unser Zug in Bad Salzungen ab. Um 11.50 Uhr kamen wir in Wabern an. Die Klassenfahrt war schön und hat mir viel Spaß gemacht!!! Moritz
___________________ :p) :p) :p)
Ok. das sag ich ihm :)
:))
@ Princess: B. soll Dir trotzdem einen ausgeben – für den Schreck und die Tränen… ;)
Ansonsten finde ich, dass nicht wirklich etwas Gravierendes passiert ist (siehe das Lob von der JH-Leitung.)
LG
@ Dark Pilot: Hallo liebe „Ratte“ :g)! Wir hatten heute doch nicht frei [-X, sondern haben unsere Klassenfahrt vom Samstag ausgewertet (wo die anderen frei hatten!). ~X( !
Ich fand die Klassenfahrt cool.
Lasse
Besonders das Schwimmbad wo ich jeden Tag war :p) das Bergwerk war eigentlich nur cool weil weil wirn fahrer hatten der warscheinlich mal Rennfahrer war. Das Planetarium war net sehr interresant. Das Handy :-c hat mir net so doll gefehlt. Ich freu mich schon aufn neuen Lehrer (hab gehört der ist ganz ok) und wir sind jetzt keine :m) mehr sondern „Ratten“. Cool das wir heute frei :s) hatten. mfg. Lasse
Hallo “Herr Bub“ :D
Es ist echt total doof das wir sie abgeben müssen, aber ich find das wir also die klasse die 4 tage nochmal richtig mit ihnen genutzt haben !…
Die Exkursion war echt nochmal ein schönes Erlebnis, was man nicht vergessen kann !! . & meine kamera funktioniert wieder :I
Die Bilder sind echt gut geworden ;)
Liebe Grüße .. Sarah W., 7g
Ich fand die 4 Tage in Bad Salzungen total cool.
Sarah w.
Auch wenn doofe sachen vor gekommen sind sowie in der 1. nacht die nicht hätten sein dürfen. :( Aber im großen und ganzen war es total klasse, was wir alles erlebt haben ! … Aber am besten fand ich das Bergwerk! Das war leider unsere letzte Fahrt mit ihnen >.< .. Also ich würde noch 1000 fahrten mit ihnen machen, weil sie sehr cool drauf waren ;) .. Ganz Liebe Grüße. sarah w.
@Lena: Werde Euch auch vermissen – jeden Einzelnen und alle zusammen. Zwar freue ich mich auf die neue Klasse. Doch „meine“ 23 :m) sind und bleiben einmalig. Ihr habt auf der Fahrt das CJD und unsere Schule großartig vertreten. Da können wirklich alle auf EUCH ALLE stolz sein. Dafür meinen herzlichen Dank! Und Euch vergessen? Wie soll das gehen, wo doch gleich ZWEI MAL kurzeitig mein Leben von ausgerechnet DIR abhing: Beim LKW-Fahren im dunklen Stollen und Du (und Selina) am Sprenggerät ^:)^.
So der Himmel will, werden wir glücklicherweise auch die nächsten drei Jahre noch miteinander zu tun haben. Zum Beispiel bei Vertretungen :s.
„herr bub.“
Also ich fande die Klassenfahrt im großen und ganzen toll!!
Lena
Am besten fand ich das Bergwerk und das selber fahren =) Trotz mancher Patzer mit Fremden oder verbotenen Dingen in vielen Sachen werden die „Mäuse“ Herrn Bub. vermissen. Wir freuen uns aber auch schon auf die neuen Lehrer! Also wir werden sie nie vergessen (herr bub.). Wir sind durch dick und dünn vergangen in guten und in schlechten Zeiten! mfg lena =D)