9. November 1989: Da war mal was…
Poster zur Ausstellung (Detail).
© dawarmalwas.de
Dass an diesem Tag – für einige überraschend, für andere weniger – die Mauer geöffnet wurde, ist vielen bekannt. Der Medienrummel der nächsten Tage wird nochmal die „grenzenlose Freude“ und die Trabbi-Schlangen, aber auch die enttäuschten Erwartungen thematisieren. Aber was können, was wollen Jugendliche über die DDR wissen, ein Land, das schon vor ihrer Geburt unterging und doch als „neue Bundesländer“ und „Ossis“ irgendwie da ist? Die Comic-Ausstellung im Posterformat ‚Da war mal was‘ macht auf ungewöhnliche Weise auf das Thema ‚Alltag in der DDR‘ aufmerksam. In der Cafeteria kann man zwei Wochen lang (bis 23. November) die verschiedenen Mini-Stories angucken.
Aufrichtig, vielschichtig und hochamüsant
Ursprünglich erschien die Comic-Serie in der Berliner Tageszeitung, dann wurde die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur darauf aufmerksam und hat es ermöglicht, eine Wanderausstellung unter anderen für Schulen daraus zu machen. Hier ihre Info zur Ausstellung:
Flix, einer der besten Comiczeichner Deutschlands, hat sich und seine Freunde gefragt, was ihnen einfällt, wenn sie an die Zeit zurückdenken, als Deutschland noch zweigeteilt war. Aus den Antworten ist eine bunte Comic-Reihe entstanden: »Da war mal was…«
Jede Episode erzählt von der deutschen Teilung aus einer anderen, persönlichen Perspektive. Erinnerungen an hier und drüben, an DDR und Bundesrepublik, an Demokratie und Diktatur. Flix hat sie aufgezeichnet. Aufrichtig, vielschichtig und hochamüsant. Und wie nebenbei vermittelt er deutsch-deutsche Geschichte, die weit über reines Faktenwissen hinausgeht. Zudem hat Thomas Kögel auf comicgate.de eine Rezension zu “Da war mal was…” geschrieben:
Die kurzen Episoden erzählen kleine Geschichten, manchmal harmlos, manchmal witzig, manchmal nett, zwischendurch aber auch mit sehr ernsthaften Untertönen. Auch Mauertote und Stasispitzel sind Thema, werden aber eher subtil behandelt. Im Vordergrund stehen alltägliche, private Erlebnisse, die Politik liefert nur den Hintergrund. Am Stück gelesen erlauben die Da war mal was-Comics einen guten Blick auf die Art, wie das deutsch-deutsche Verhältnis aus der Perspektive von Kindern und Jugendlichen aussah. Ein Blickwinkel, der in den üblichen medialen Erinnerungsformaten, wie sie jetzt wieder überall zu sehen und zu lesen sind, eher selten vorkommt…
Wer nach der Ausstellung neugierig auf das Leben in der DDR geworden ist, findet in der Jubi (Jugendbibliothek) eine Buchauswahl – und ab Mittwoch als Ansichtsexemplar auch die Comicreihe als Buch mit noch mehr Episoden von Flix. Außerdem gibt es Sachbücher und die bewährten ‚Informationen zur politischen Bildung‘ in der Schulbibliothek.
Linksunten:
(Text: Katharina v. Urff, Gestaltung: abu)
Kommentare
Süddeutsche Zeitung über die Rolle der Treuhandanstalt:
https://www.twitter.com/CJD_UPDATE/status/5642133496
Hi,
es ist schön,das auch noch jetzt nach 20 Jahren immer noch gefeiert wird.
roy ;)
Da war dann in Mittelhessen doch etwas mehr Begeisterung. Und an die Bundestagspräsidentin?!, die später in einem Interview erzählte, sie hätte mit einem befreundeten Maler eine sehr bewegte Nacht verbracht ::-d erinnere ich mich auch noch gut.
Da war mal was … am 9. November, nicht nur 1989!
(in Kurzfassung z.B. bei wikipedia)